Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
Distanz zwischen sich und das Schott gebracht hatten. Ein letztes Mal überprüfte er die Varsonik-Überbrückung. Sie mussten davon aus gehen, dass die Schotten der Station durch mehr oder weniger primitive Alarmanlagen gesichert waren. Die Schaltung müsste eigentlich verhindern, dass eine Beschädigung an die Überwachungszentrale weitergeleitet wurde.
    Eigentlich.
    Er drückte den Zündknopf und folgte seinen Leuten schnell. »Bei der Kraft unserer Herzen schwören wir«, sagte er, »Treue den
    Herren von Nodro. «
    Dann ertönte eine so laute Detonation, dass sie sogar seine Gedanken zum Verstummen zu bringen schien.
    ***
    »Kampfformation! Ausschwärmen!« Axx blinzelte in einen langen Gang, der im Dunklen lag. Der Kombistrahler in seiner Hand war glatt und kalt und verlieh ihm ein Gefühl von Sicherheit. Ein trügerisches Gefühl, Axx nahm sich vor, sich keinesfalls nur auf die Waffe zu verlassen.
    Seine Sinne waren aufs Höchste angespannt. Die Infrarotsicht enthüllte einen gewundenen Gang. Wände und Decken schienen aus glasiertem Fels zu bestehen, doch für diese Aussage würde er nicht die Hand ins Feuer legen, vielleicht waren sie auch mit irgendeinem Kunststoff verkleidet. In regelmäßigen Abständen waren Leuchtkörper in die Decke eingelassen.
    Nodronen, dachte Axx. Wir kämpfen nicht gegen fremde Wesen, sondern gegen unser eigen Fleisch und Blut. Es sind zwar Rebellen, aber Nodronen wie wir. Ihre Lampen sehen aus wie die unseren, ihr Blut hat die gleiche Farbe wie das unsere.
    Er sah kurz nach links und rechts. Jurzka und Ankya hielten sich dicht neben ihm. Sie wurden flankiert von den Levent'en, die einen Ring um sie bildeten.
    Plötzlich blieb Ankya stehen. »Fällt euch etwas auf?« sagte sie.
    Axx sah sie fragend an.
    Sie bückte sich und strich mit den Fingern misstrauisch über den Boden. »Hier gibt es keinen Staub, so wie ich das in dieser Finsternis feststellen kann. So gut sind die Sichtgeräte nun auch wieder nicht.« Prüfend betrachtete sie ihre Fingerkuppen. »Sauber«, stellte sie fest. »Wer hat hier Staub gewischt? Bestimmt keine Putzkolonne.«
    »Jedenfalls keine im herkömmlichen Sinn«, gab Axx zurück.
    Sie befanden sich also in einem Gang, der regelmäßig benutzt wurde. Warum waren sie noch nicht auf Rebellen gestoßen? Warum lauerten die Abtrünnigen ihnen nicht auf? War ihr Eindringen tatsächlich unbemerkt geblieben?
    »Ich frage mich.« Unvermittelt flammte Licht auf. Axx blieb wie angewurzelt stehen. Einer der Levent'en stieß einen unterdrückten Schrei aus. Die Soldaten rissen die Gewehre hoch, schnellten herum, sicherten nach allen Seiten.
    Axx fühlte den kalten Stahl des Kombistrahlers in seiner Rechten und tastete mit der Linken nach seiner Peitsche. Der vierzig Zentimeter lange, braune Schaft lag kühl in seiner Hand. Axx überlegte kurz, ob er die eigentliche Peitschenschnur von einem Meter Länge aus dem Schaft ausfahren sollte, entschied sich aber dagegen. Die Peitsche von Nodro war zwar die traditionelle Waffe der Nodronen, sie konnte schwere Verletzungen zufügen, tötete aber nicht, wenn es nicht die eines Henkers war. In dem vielleicht bevorstehenden Kampf war der Kombistrahler die bessere Alternative.
    »Was ist passiert?« erklang Duunills Stimme in seinem Helm. Sie war völlig ruhig, weder aufgeregt noch besorgt.
    Wir sind nur Kanonenfutter, dachte Axx. Wenn wir scheitern, schickt er eben einen weiteren Trupp hinein.
    Aber immerhin funktionierte die Funkverbindung einwandfrei.
    »Das Licht ist angegangen«, sagte Ankya lakonisch.
    »Warum?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich habe den Schalter nicht gedrückt.«
    »Sie meint, dass wir die Beleuchtung nicht eingeschaltet haben«, sagte Axx schnell, bevor die junge Frau sich einen Verweis wegen einer unsachlichen Meldung einhandeln konnte, und sah sich misstrauisch und ein wenig unsicher um. »Anscheinend hat jemand bemerkt, dass wir in die Station eingedrungen sind, und darauf reagiert.«
    »Also doch ein autarkes Varsoniksystem, das das Innere der Station überwacht. Verdammt!«
    »Das steht noch nicht fest, Are'Nos. Noch ist alles ruhig. Vielleicht haben Sensoren unsere Bewegungen wahrgenommen und routinemäßig die Beleuchtung hochgefahren. Aber wir halten vorerst Funkstille. Wer weiß, wer vielleicht zuhört. Wir brechen bis auf weiteres den Kontakt ab.« Axx Cokroide berührte einen Sensor an der Unterseite des Helmes und schaltete damit das Funkgerät aus. Er drückte einen zweiten Sensor, und das

Weitere Kostenlose Bücher