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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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des Befehlshabers der Station befand.
    Zwischen den Schaltpulten entdeckte Axx einige Feuerstellen. Die Flammen waren jedoch schon längst erloschen, und Asche konnte der Are'Sam auch nicht ausmachen.
    Der Raum war nodronenleer.
    Axx sah sich noch einmal erleichtert und enttäuscht zugleich um. Die Maschinen waren alle tot bis auf das Deckenlicht, das eine grelle, unangenehme Helligkeit verbreitete. Sie schienen keine Gefahr für die Eindringlinge zu bedeuten, aber er wusste nicht genau, ob ihm das recht war oder nicht. Die Ungewissheit nagte an ihm, und er verspürte wieder jenen eigentümlichen Nervenkitzel, das Kribbeln, das von höchster Anspannung und der Erwartung einer
    Auseinandersetzung kündete.
    Fast wäre es ihm lieber gewesen, hier auf Widerstand zu stoßen, auf Rebellen, mit denen er sich in fairem Kampf messen konnte. Die Umstände des Einsatzes wurden immer rätselhafter. War die Station verlassen, oder sollten sie in eine Falle gelockt werden? Und hatten Duunill und der Verräter ihnen tatsächlich die ganze Wahrheit gesagt?
    Anstelle einer Werft hatten sie jedenfalls eine Varsonikzentrale gefunden. Wie unschwer zu erkennen war, bestand sie aus Nodronentechnik, doch zahlreiche eher unkonventionelle Bauteile und Verbindungen wiesen darauf hin, dass sie wohl tatsächlich von Rebellen errichtet worden war.
    Einen Moment lang stand Axx ziemlich ratlos da. Die Varsoniken konnten sich als wahre Goldgrube erweisen, falls es ihnen gelang, sie in Betrieb zu nehmen. Andererseits aber war es denkbar, dass sämtliche Alarmglocken zu schrillen anfingen, wenn sie sie aktivierten.
    Jurzka winkte aufgeregt. Er hatte etwas entdeckt und deutete auf ein Diagramm, das an der Wand hing. Es zeigte einen detaillierten Aufriss der Station.
    Die Zentrale befand sich genau in der Mitte. Um sie herum waren eine Anzahl kleinerer Räume angeordnet.
    Das war alles. Nichts, was auch nur im Entferntesten an eine Werft erinnerte.
    Axx ließ den Blick über die anderen gleiten und dann auf Jundaii verharren. Was wurde hier gespielt? Hatte der Verräter sie belogen? Waren sie auf einer falschen Spur? Gab es diese Werft etwa gar nicht?
    Er fluchte lautlos. Das Gefühl, in eine Falle gelockt zu werden, wurde immer stärker.
    Aber Spekulationen halfen ihm im Augenblick auch nicht weiter. Und die Flinte ins Korn zu werfen, konnte er sich schon gar nicht leisten. Jurzka wartete wahrscheinlich nur darauf, dass er Führungsschwäche an den Tag legte, um ihm seine Position streitig machen zu können.
    Er sah verstohlen Ankya an. Täuschte er sich, oder schaute die junge Frau in diesem Sekundenbruchteil von dem anderen Are'Sam zu ihm? Schätzte sie ihn ab? Verglich sie ihn mit dem gleichrangigen Konkurrenten?
    Er musste handeln, durfte sich das Heft nicht aus der Hand nehmen lassen. Wenn er sich nicht an die Varsoniken wagte, gab es nur eine Möglichkeit. Sie mussten weitere Informationen sammeln.
    Er unterteilte das Team mit einigen Gesten in kleine Gruppen und deutete auf die verschiedenen Türen, die aus der Zentrale führten. Jurzka schaute verdrossen drein, Ankya nickte - und hielt inne, als die Luft von einem hell klingenden Summen erfüllt wurde.
    Axx dachte sofort an einen aufgescheuchten Raubinsektenschwarm, der sich rasend schnell näherte. Er schaute sich um, konnte jedoch nichts Auffälliges entdecken. Trotzdem hob er den Kombistrahler. Aus den Augenwinkeln sah er, dass die anderen es ihm gleichtaten.
    Er gab ein Zeichen, und Jurzka und seine Levent'en verteilten sich schnell an strategisch ausgesuchten Stellen der Zentrale. Die schweren Waffen lagen schussbereit in ihren Händen.
    Axx machte eine beschwichtigende Handbewegung. Ruhe bewahren, nichts überstürzen!
    Ankya trat neben ihn und nickte.
    Das Geräusch wurde lauter. Die Levent'en sahen sich nervös um, und Axx hoffte, dass er sich auf sie verlassen konnte. Aber es waren kampferfahrene Soldaten, die es nicht zum ersten Mal mit einem unbekannten Gegner zu tun hatten.
    Hatte Duunill ihm zumindest versichert.
    Die Maschinen in der Zentrale gaben noch immer kein Lebenszeichen von sich.
    Was habe ich erwartet? Flackernde Lämpchen, die ein unheimliches Licht verbreiten? Lächerlich!
    Ein kreischendes Geräusch, und eine der Türen öffnete sich. Axx schnellte herum, kniff die Augen zusammen, spähte in ein blaues Dämmerlicht, und drei bösartig summende Metallobjekte jagten in die Zentrale.
    Sie waren etwa so groß wie seine Faust, und das misstönende Dröhnen verwandelte

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