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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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sich zur Seite, und der Energiestrahl verfehlte ihn. Und schon holte er wieder mit der Peitsche aus, legte alle Kraft in die Bewegung.
    Zu viel Kraft. Die Spitzen der einmolekularen Stränge der Henkerswaffe drangen tief in seinen Rücken ein.
    Ein leises Schmatzen ertönte, ein Zischen, als würde ein glühendes Messer in Eiswasser fallen.
    Vom Schwung seiner Bewegung weitergetragen, machte Axx Cokroide noch zwei, drei Schritte. Dann blieb er stehen, öffnete mit unsagbarer Verblüffung den Mund, doch kein Wort kam über seine Lippen, nur helles Blut, das schaumig sprudelte.
    Dann brach er zusammen, blieb bäuchlings auf dem Boden liegen. Der gravierte Schaft der Peitsche rollte langsam aus seiner Hand.
    Schwer atmend stand Rhodan da, hielt die Waffe weiterhin auf Cokroide gerichtet, schob die Peitsche dann mit dem Fuß zurück. Doch seine Vorsicht war unnötig: Die Schnüre hatten den gesamten Brustkorb durchdrungen, auch das Herz.
    Das unablässige, dumpfe Grollen des Kampflärms draußen, das Rhodan auch noch in den Gewölben der Botschaft wahrgenommen hatte, war verstummt. Die Schlacht war geschlagen, und Rhodan hatte nicht den geringsten Zweifel, welches Ende sie genommen hatte.
    Er kniete neben Errek Mookmher nieder, zog dem Fürsten der Nodronen den Knebel aus dem Mund, schickte sich dann an, ihn von seinen Fesseln zu befreien.
    Mookmher öffnete und schloss den Mund, sammelte Speichel, versuchte etwas zu sagen, aber es kam nur ein unverständliches Krächzen heraus. Dann versuchte er es erneut, und diesmal gelang es schon besser, und er grinste.
    »Das ist das Leben, Rhodan!« brachte er hervor. »Das ist das Leben!«
    ***
    Ich bin Bürgolo Plerselel, ein Abosselua. Wir sind eines der Erbauer-Völker des Vaaligischen Schwarms. Wir sind die Denker im Hintergrund und werden die anderen Erbauer-Völker beraten. Das Zusammenleben in einem Schwarm wird nicht einfach werden.
    Hilfsvölker werden Fragen stellen. Wir Abosselua werden versuchen, diese Fragen schon vorher zu formulieren und Antworten darauf zu finden, die wir Erbauer-Völker den anderen Völkern dann geben können.
    Wir sind anders als die anderen, doch das gilt für uns alle. So unterschiedlich wir auch sind, gemeinsam werden wir etwas schaffen, das größer ist als die Summe seiner einzelnen Bestandteile.
    Wir Abosselua erinnern die anderen Schwarmvölker an Pflanzen, die in den Trockenregionen ihrer Planeten wachsen, an kleine, stachlige, grüne, braune oder graue Kakteengewächse. Wir sind tatsächlich Pflanzenabkömmlinge, auch wenn wir über Lauf- und Greifgliedmaßen verfügen. Als Nahrung dient uns Licht, das wir per Photosynthese umwandeln, aber auch pflanzliche und tierische Proteine und Nährstoffe, die wir auf - für die anderen Erbauer-Völker - herkömmlichem Wege umsetzen.
    Wir leben in großen Gemeinschaften. Als wir langsam Intelligenz entwickelten, hat unsere Körperform uns vor den wenigen natürlichen Feinden geschützt, die wir hatten. Später haben wir in großen Höhlen Schutz vor der Kälte der Nacht und tierischen Lebewesen unserer Heimatwelt gefunden, dann errichteten wir erste Ansiedlungen.
    Was wird geschehen, wenn der Schwarm in Betrieb genommen wird und in die Weiten der Galaxis Vaaligo und darüber hinaus zieht?
    Keins der Erbauer-Völker sollte jemals vergessen, dass die Entsendung eines Schwarms eine ungeheuerliche Aufgabe darstellt, nicht nur in logistischer, sondern auch in metaphysischer, philosophischer und weltanschaulicher Hinsicht. Was denken und fühlen die Schwarmbewohner? Finden sie zu einer Einheit zusammen? Ermessen sie die Dimension ihres Vorhabens? Gibt es eine gemeinsame Philosophie? Was bedeutet der Bau eines Schwarms im philosophischen Sinn?
    Das alles sind Fragen, die die einzelnen Völker, die die Gesamtheit des Vaaligischen Schwarms bilden, früher oder später stellen werden. Wir Abosselua versuchen, schon jetzt eine Antwort auf diese Fragen zu finden und einzuschätzen, wie die Entwicklung verlaufen wird.
    Werden die Schwarmvölker auch weiterhin eine Einheit bilden und zusammenarbeiten? Oder wird es zu internen Spannungen kommen, zu Reibereien, zu Kämpfen um die Vorherrschaft in einzelnen Bereichen oder gar um den gesamten Schwarm?
    Wir hören uns um und arbeiten mit dem uns eigenen Gespür für Tendenzen diese Entwicklungen heraus, um rechtzeitig gemeinsam mit den anderen Völkern korrigierend eingreifen zu können. Sollte uns dies gelingen, so wird, davon bin ich überzeugt, unsere Mission ein

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