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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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zweimal verlassen, Ankya!« hörte er dann wieder die hohe, sich überschlagende Stimme. »Warum? Wie konntest du mir das antun, Pelmid? Habe ich dich nicht immer gut behandelt? Und ich habe dich geliebt, Ankya, geliebt. Ich habe es dir gesagt, als ich dich zu mir kommen ließ. Ich hätte dich nehmen können, aber ich habe dich gehen lassen. Und du bist einfach gegangen, statt bei mir zu bleiben! Und nun sag es mir, Pelmid! Warum bist du einfach verschwunden?«
    Pratton hörte ein leises Wimmern.
    Nicht einmal das brachte er zustande.
    Nicht einmal ein Wimmern.
    Axx Cokroide erhob sich, trat einen Schritt zurück, hob die Hand mit der Peitsche. Pratton sah, dass das Gelenk von einem eisernen, fünf Zentimeter dicken, mit Ornamenten gravierten Band geschützt wurde.
    Cokroide holte aus.
    Pratton wollte die Augen schließen, konnte es nicht.
    Wollte sich die Ohren zuhalten, konnte es aber erst recht nicht.
    Er hörte ein eigentümliches Geräusch. Es erinnerte ihn an ein leises Schmatzen oder das Zischen, mit dem ein heißes Messer durch Butter fuhr.
    Sonst hörte er nichts, gar nichts. Nicht einmal ein Wimmern.
    Cokroide drehte sich zu ihm um, musterte ihn. Die Bartschatten auf seinem Gesicht schienen zu zucken, ein Eigenleben zu entwickeln.
    Nein! Cokroides Gesicht zuckte. Willkürlich, unkontrollierbar.
    Blanker Irrsinn in den Augen.
    Der Usurpator hob die Hand.
    Holte aus.
    Bildete Pratton es sich ein, oder hörte er tatsächlich wieder Schritte, die sich schnell näherten?
    Nein. Er musste es sich einbilden. Der Wunsch musste der Vater des Gedankens sein.
    Pratton konnte die Augen noch immer nicht schließen. Er sah das eiserne, fünf Zentimeter dicke, mit Ornamenten gravierte Band um das Handgelenk.
    Und dann das Wischen der einmolekularen Stränge der Peitsche, die mit der kleinsten Berührung töteten.
    Hoffentlich passt Shim gut auf das Placke'sche Compendium auf, dachte er, sein letzter Gedanke, bevor der dunkle Schatten ihn endgültig umschloss.
    ***
    »Nein!« schrie Rhodan, konnte es aber nicht mehr verhindern.
    Er sah, wie Axx Cokroide vor dem reglos auf dem Boden liegenden Pratton Allgame stand, mit der furchtbaren Peitsche von Nodro ausholte und.
    Die Zeit schien stillzustehen.
    In der Gesandtschaft selbst war Rhodan auf keinen Widerstand mehr gestoßen - und nur auf eine einzige Nodronin, eine Ordonanz, wie ihre Uniform verriet. Als sie ihn erblickte, hatte sie sich umgedreht und war davongelaufen.
    Er bezweifelte, dass der Angriff auf das Gelände den Widerstand von Cokroides Soldaten gebrochen hatte, das verhinderte wohl schon deren Ehrbegriff. Fast hatte es den Anschein, als hätten sie Cokroide gemieden, sich gescheut, dem Usurpator zu nahe zu kommen.
    Der Individualtaster der Wissenschaftler von Cor'morian wies ihm den Weg in die Tiefen der Botschaft.
    In den Folterkeller, dachte er mit einem Anflug von Zynismus.
    In einen großen, leeren Raum, leer bis auf vier Personen. Oder das, was von ihnen übrig war.
    Errek Mookmher, der gefesselt und geknebelt auf dem Boden lag,
    aus weit aufgerissenen Augen verfolgt hatte, was sich hier abgespielt hatte.
    Die Überreste einer Nodronin, ebenfalls auf dem Boden, Kopf und Oberkörper fein säuberlich in Scheiben geschnitten.
    Pratton Allgame, neben der Leiche, mit verunstaltetem, geschwollenem Gesicht und ebenfalls weit aufgerissenen Augen, nicht gefesselt, aber offensichtlich zu keiner Bewegung fähig.
    Und Axx Cokroide, der vor ihm stand und ausholte und zuschlug.
    Und auch Pratton Allgames Kopf und Oberkörper in Scheiben zerteilte.
    Allgame starb, ohne ein Geräusch von sich zu geben.
    »Nein!« schrie Rhodan, und Axx Cokroide fuhr zu ihm herum, in der Hand noch die Peitsche von Nodro, und als Rhodan seine Augen sah, wusste er, warum seine letzten Gefolgsleute den Usurpator gemieden hatten.
    In Cokroides Augen flackerte blanker Irrsinn.
    Wer auch immer sich dem Wahnsinnigen näherte, musste damit rechnen, von ihm getötet zu werden, grundlos und ohne Vorwarnung.
    Cokroide sah ihn und brüllte etwas, das Rhodan nicht verstand. Es klang wie Jurzkajundaiiduunill. Er stürmte auf Rhodan zu, riss die Peitsche hoch, holte aus.
    Rhodan zielte nicht genau, nur in die ungefähre Richtung, schoss. Ein Schuss aus einem Kombistrahler war immer schneller als der Schwung von Peitschensträngen, und selbst, wenn er das Ziel nur streifte, würde er es außer Gefecht setzen.
    Aber Cokroide war noch schneller. Rhodan hätte es nicht für möglich gehalten, aber er warf

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