Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
Scheinwerfer die relative Dunkelheit vor ihm in gleißende Helligkeit verwandelte, wusste er, dass ein weiteres Versteckspiel sinnlos war. Ihr einziges Heil lag in der Flucht.
    »Bodengleiter!« rief er. »Weg hier! Lauf!«
    Er warf sich herum, spurtete los. Das Licht blieb hinter ihm zurück, aber nur kurz, kam dann wieder näher. Ein zweites leuchtete auf, direkt vor ihm, dann ein drittes.
    Die Luft brannte in seinen Lungen, das Blut rauschte in seinem Schädel. Er riss den Kopf hoch, sah direkt in ein weiteres Licht, aber in ein anderes, in einen seltsam gefärbten Strahl, ein kaltes Schimmern, das ihn erfasste und erstarren ließ.
    Mitten in der Bewegung brach er zusammen.
    Ein Paralysestrahl!, wurde ihm klar, als er auf dem Boden aufschlug.
    Leider nahm der Strahl ihm nur die Fähigkeit, sich zu bewegen, aber nicht den Schmerz.
    ***
    »Hier ist es«, sagte Rhodan. Er musste sich überwinden, in den Energieschirm zu greifen, obwohl das Multifunktions-Armband ihm bestätigte, dass sich dort eine Strukturlücke befand.
    Seine Hand glitt hindurch. Er zögerte nicht, sondern trat durch die Lücke. Bull verzog das Gesicht und folgte ihm.
    Bei den Nodronen war schon einiges mehr an Überwindung nötig. Fünfzig der erfahrensten Kämpfer, gekleidet in schwarze Kombinationen, finster anmutende Gesellen, die überdies noch zehn Meilen gegen den Wind stanken.
    »Beeilt euch!« rief Rhodan. »Die Lücke kann sich jeden Augenblick wieder schließen!«
    Zwei Nodronen waren durch, vier, sechs, acht. Sie sicherten sofort mit ihren Kombistrahlern nach allen Seiten, bildeten einen Halbkreis, rückten vor, während weitere ihre Reihen ergänzten, zehn, zwölf, vierzehn.
    Fünfzig Mann gegen tausend oder mehr Noy des Usurpators, dachte der Terraner. Eigentlich lächerlich. Auch wenn sie mit dem Besten an Technik und Waffen ausgerüstet waren, was Nodronen und Tambu zu bieten hatten. Rhodan hätte jetzt viel für einen SERUN gegeben.
    Er schaltete den Individualtaster ein, den Lishgeth on Paz ihm zur Verfügung gestellt hatte, und bekam sofort ein Signal. Wie der Wissenschaftler an Errek Mookmhers diesbezügliche Daten gekommen war, hatte er nicht verraten, und Rhodan hatte auch nicht auf einer Auskunft beharrt.
    Der achtzehnte Nodrone trat durch die Strukturlücke, der neunzehnte, der.
    Der zwanzigste kam nicht einmal mehr dazu, einen Schrei auszustoßen. Rhodan glaubte zu sehen, wie der Energieschirm seinen Körper aufleuchten ließ, war sich aber nicht völlig sicher. Der Mann verschwand, löste sich auf. Nicht einmal Asche blieb von ihm übrig.
    Die Strukturlücke war geschlossen worden!
    Rhodan war klar, was das bedeutete.
    Sie waren entdeckt worden, oder Pratton Allgame, der vor ihnen in die Botschaft eingedrungen war. Oder Cokroides Krieger hatten die Manipulation des Energieschirms entdeckt und rückgängig gemacht.
    Auf jeden Fall waren sie aufgeflogen.
    Und das konnte für Errek Mookmher nichts Gutes bedeuten.
    Rhodan deutete auf das große hufeisenfömige Gebäude, die eigentliche Botschaft. »Dort ist Mookmher!« sagte er. »Holen wir ihn heraus!«
    Während er loslief, fragte er sich, woher er diesen Optimismus nahm.
    ***
    Jemand rollte ihn herum und richtete ihn halb auf, und Pratton Allgame konnte endlich wieder etwas anderes sehen als das Material der Antigravtrage.
    Man hatte ihn in den Bodengleiter geschafft und auf die Trage gelegt. Sie waren ein Stück geflogen, man hatte ihn aus dem Gleiter und durch mehrere Korridore in den Raum geschoben, in dem er sich jetzt befand. Was aus den Rebellen geworden war, wusste er nicht.
    Nun sah Pratton Stiefel, eine Uniformhose und die Schnüre einer Peitsche von Nodro. Einer Peitsche, deren einmolekulare Stränge schon mit der kleinsten Berührung töten konnten. Und er wusste, zu wem man ihn gebracht hatte.
    Er hörte ein Geräusch links neben sich, ein Kratzen, nicht einmal ein Stöhnen. Er konnte den Kopf nicht bewegen, aber aus dem Augenwinkel eine zweite Gestalt ausmachen, die wie er mit den Schultern an einer Wand auf dem Boden lag.
    Tonka.
    Wo waren die anderen Rebellen? Waren sie entkommen? Würden sie jeden Augenblick in den Raum stürmen und sie befreien?
    Lächerlich.
    »Warum verfolgst du mich, Jurzka? Warum verfolgst du mich über den Tod hinaus?«
    Die Stimme war tief und dunkel - und schlug dann bei dem Namen Jurzka über, wurde hell und kreischend, höher als die einer Frau. Doch in der Uniform steckte ein kräftiger Mann, das Gesicht von zahlreichen Narben

Weitere Kostenlose Bücher