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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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entstellt, und breit und flächig, wie Pratton sah, als sein Gegenüber in die Knie ging und ihm in die Augen sah.
    Die Augen seines Häschers waren eiskalt. Und loderten dann plötzlich mit einem intensiven Feuer.
    Wer ist Jurzka?, dachte Pratton.
    »Haben die Zwillingsgötzen den Überfall auf Sartaire befohlen, Duunill? Sag es mir, du bist doch eingeweiht! Ihr alle wart eingeweiht! Damals, als ich noch ein kleiner Junge war und meine Eltern und mein Bruder starben? Waren das gar keine Rebellen, sondern Beauftragte der Götzen? Haben die Götzen mich schon als kleines Kind beobachtet? Haben sie alle Urlauber auf Sartaire umbringen lassen, um herauszufinden, wie viel ich ertragen kann? Ich, in dem sie das Potenzial gesehen haben, ihr nächster Bote zu werden? Sag es mir, Jundaii, du elender Verräter!«
    Selbst wenn Pratton gewusst hätte, wovon Axx Cokroide sprach, hätte er nicht antworten können. Die Paralyse verhinderte es. Verzweifelt überlegte er, wie er das dem Nodronen klar machen konnte.
    Mit seiner gewaltigen Pranke griff Cokroide nach Prattons Gesicht, legte den Daumen auf den einen und die Finger auf den anderen Wangenknochen und drückte zu. Der Schmerz war schier unerträglich, aber Pratton konnte noch nicht einmal schreien.
    »Du bist gar nicht Jurzka, nicht wahr?« Nun ahnte Pratton, was für ein Feuer in Cokroides Augen loderte. Das des blanken Irrsinns.
    Die Stimme wurde wieder dunkler, tiefer. »Dann verrate mir, wie ihr hier hereingekommen seid!« Cokroide drückte noch einmal zu, noch fester als zuvor, und der Schmerz wurde noch unerträglicher, und etwas in Allgames Kopf knirschte und knackte und splitterte, und er verlor das Bewusstsein.
    ***
    Rhodan warf sich vor, aus der Schusslinie, in die Deckung einer hüfthohen Wand. Er war noch in der Drehung begriffen, als er das Feuer bereits erwiderte.
    Im nächsten Augenblick kniete er, gab weiterhin Dauerfeuer. Dann nahm ihm dichter, dunkler Rauch die Sicht.
    Aber auch den Nodronen, die ihnen auf gelauert hatten! Rhodan kniff die Augen zusammen und machte drei, vier Umrisse aus, die sich ihm im Schutz des Rauchs näherten.
    Eines Rauchs, der für sie undurchdringlich war.
    Nodronen haben schlechtere Augen als Terraner!, durchzuckte es Rhodan. Sie hatten eine schlechtere Fernsicht und konnten weniger Farben voneinander unterscheiden. Dieser Umstand machte sich im Alltag zwar kaum, aber in Grenzsituationen wie diesen vielleicht entscheidend bemerkbar.
    Er warf sich herum und nahm den vordersten Schemen unter Feuer. Ein lauter Schrei verriet ihm, dass er getroffen hatte, dann torkelte wie zur Bestätigung eine leuchtende Fackel durch den Qualm, stürzte und erlosch.
    Rhodan schoss blindlings Sperrfeuer und rannte los, und in diesem Augenblick wurde die Nacht zum Tag. Ein roter Schein breitete sich am Himmel aus, hell wie tausend Sonnen. Fast ge-246-blendet schloss Rhodan die Augen, warf sich zu Boden und feuerte gleichzeitig.
    Endlich!, dachte er. Lishgeth on Paz hatte endlich reagiert und den Sturm auf die Botschaft befohlen. Mit Raumschiffwaffen ließ er den Energieschirm über der Gesandtschaft unter Beschuss nehmen, aber mit der gebotenen Zurückhaltung. Ziel der Aktion war es, nur den Schirm zu überlasten, damit dringend nötige Verstärkung nachrücken konnte, aber nicht, das gesamte Gelände dem Erdboden gleichzumachen.
    Rhodan rappelte sich auf, sah durch einen Tränenschleier Bull, der mit den überlebenden Nodronen des Kommandos Deckung in einem Säulengang gefunden hatte, lief zu ihm. »Haltet mir den Rücken frei!« brüllte er. »Ich gehe rein!«
    Reginald hob den Daumen als Zeichen, dass er ihn verstanden hatte, und Rhodan nutzte das durch den Angriff aus dem All entstandene Chaos aus und stürmte in das Botschaftsgebäude.
    ***
    ».nicht gestört werden! Unter keinen Umständen!« Wie aus weiter Ferne drang die kreischende Stimme an sein Ohr, durch den Nebel, der seine Gedanken einhüllte, durch den Schmerz.
    Dann Schritte, die sich schnell entfernten.
    Und andere, die näher kamen.
    Aber nicht zu ihm.
    Zu Tonka.
    Pratton Allgame hätte vor Erleichterung geschluchzt, wäre es ihm nur möglich gewesen. Aber er konnte noch immer keinen Finger rühren, so verzweifelt er es auch versuchte.
    Aber er konnte sich hassen. Hassen, weil er dafür dankbar war, dass Cokroide ihn noch schonte, ihm keinen weiteren Schmerz mehr zufügte, sondern Tonka.
    Aus dem Augenwinkel sah er, dass Cokroide vor der Nodronin in
    die Hocke ging. »Du hast mich

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