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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in den virtuellen Realitäten von Computernetzen und - Simulationen agieren und nicht selten die so genannte Wirklichkeit selbst in Frage stellen oder untergraben. Philip K. Dick hat diese Thematik in einigen Romanen und Erzählungen meisterhaft behandelt, aber erst im PC-Zeitalter fand sie ihre breite Implementierung. Hervorzuheben sind der Kultroman Neuromancer (1984) und seine Fortsetzungen von William Gibson, Norman Spinrads Deus X (1992), Greg Egans Cybercity (Permutation City, 1994) und Diaspora (1997) - aber auch schon Daniel Francis Galouyes Simulacron-3 (1964), mehr oder weniger kongenial verfilmt von Rainer Werner Faßbinder (Welt am Draht, 1973) beziehungsweise Josef Rusnak (The 13th Floor, 1999), wovon wiederum Larry und Andy Wachowskis Matrix-Trilogie (1999 und 2003) zehrte und was David Cronenberg mit seinem Film eXistenZ (1999) auf die satirische Spitze getrieben hat.

Die kosmische Vertreibung
    Doch nun von den fiktiven Geschichten zur Kulturgeschichte. Sie kann ohne Übertreibung als eine der kosmischen Vertreibung gelesen werden. Der Mythos von der Vertreibung aus dem Paradies ist ein früher und besonders charakteristischer Prototyp für alles, was dann kam. Er drückt auch die ersehnte und nun verloren gewähnte Geborgenheit und Einheit aus, die der Mensch in teilweise aberwitzigen intellektuellen Verrenkungen und irrationalen Glaubenssystemen immer noch und wieder herbeizubeschwören versucht.
    Die kosmologische Variante des Einheitsverlusts, von dem Psychoanalytiker Sigmund Freud sogar als die erste große Kränkung der Menschheit bezeichnet, ist das Ende des Geozentrismus - der freilich mitunter bloß Ausdruck und Folge eines anthropozentrischen Mittelpunktswahns war. Die Vorstellung von Parallel-universen ist gleichsam das äußerste Ende dieser Vertreibung und der Relativierung unserer Stellung im All. Um das zu verstehen und einordnen zu können, muss man im Wortsinn weit ausholen. Der folgende Streifzug durch die philosophische und physikalische Kosmologie ist also mehr als nur eine Erfolgsgeschichte der Wissenschaft - er ist ein Zeugnis der menschlichen Horizonterweiterung von der engen Perspektive der terrestrischen Wälder und Savannen bis zum Einblick in ein sich ausdehnendes, womöglich unendlich großes Universum. Die Spekulation über andere Universen ist gleichsam der Höhe- und Schlusspunkt der Entwicklung eines kühnen Denkens und Naturverständnisses, das die Fesseln einer notwendigerweise provinziellen Herkunft zu sprengen vermocht hat.
    Die kosmische Vertreibung aus dem vermeintlichen Nabel der Welt hat existenzielle Dimensionen. Ringsum sehe ich nichts als Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom, wie einen Schatten umschließen, der nur einen Augenblick dauert ohne Wiederkehr. Alles, was ich weiß, ist, dass ich bald sterben werde, schrieb der französische Philosoph und Mathematiker Blaise Pascal in seinen Gedanken um 1669.
    Bedenke ich die kurze Dauer meines Lebens, aufgezehrt von der Ewigkeit vorher und nachher; bedenke ich das bisschen Raum, den ich einnehme, und selbst den, den ich sehe, verschlungen von der unendlichen Weite der Räume, von denen ich nichts weiß und die von mir nichts wissen, dann erschaudere ich und staune, dass ich hier und nicht dort bin; keinen Grund gibt es, weshalb ich grade hier und nicht dort bin, weshalb jetzt und nicht dann. Und weiter: Die ganze sichtbare Welt ist nur ein unmerklicher Zug in der weiten Höhlung des Alls. Keinerlei Begreifen kommt ihr nahe. Wir können unsere Vorstellungen von ihr aufblähen über die letztdenkbaren Räume hinaus, was wir zeugen, sind, verglichen mit der Wirklichkeit der Dinge, Winzigkeiten. [ ... ] was ist zum Schluss der Mensch in der Natur? Ein Nichts vor dem Unendlichen, ein All gegenüber dem Nichts, eine Mitte zwischen Nichts und All. [ ... ] er ist gleich unfähig, das Nichts zu fassen, aus dem er ge-hoben, wie das Unendliche, das ihn verschlingt.

Gott wird obdachlos
    Das geozentrische Weltbild, wonach die Erde im Mittelpunkt des Weltalls steht, ist uralt - aber selbst eine intellektuelle Errungenschaft, setzt sie doch bereits ein gewisses Verständnis voraus, um sich vorzustellen, dass die Erde nicht alles, sondern eine Einheit ist, eine Welt für sich inmitten anderer. Es war der Philosoph Anaximander, der im 6. Jahrhundert v. Chr. behauptete, die Erde ruhe nicht auf etwas, sondern schwebe frei. Sie sei eine Kugel, um die der Mond kreist, lehrten später Pythagoras und Parmenides. Und der Mond leuchte

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