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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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höhere Zahl an Nachkommen haben als unser Universum, das in seiner Frühzeit nicht viele primordiale kleine oder große Schwarze Löcher besessen hat. Allerdings könnte die Verbindung zwischen Leben und Schwarzen Löchern Smolin zufolge eine kontingente sein, weil Kohlenstoff sowohl das Element des (erdähnlichen) Lebens ist als auch in Form von Kohlenmonoxid als Schutz- und Kühlstoff die Sternentstehungsrate steigert.
    Eine weitere Schwierigkeit ist, dass Smolin nicht ausschließen kann, dass die Baby-Universen über Wurmlöcher in ihr Mutter-Universum hinein-expandieren; dies könnte jedoch zu katastrophalen Folgen und zu lokal variierenden Naturkonstanten et cetera führen, was der Evolution von Leben wohl nicht gerade förderlich wäre. Und was geschieht mit den Tochter-Universen, wenn Schwarze Löcher miteinander verschmelzen oder nach langer Zeit verdampfen?
    Auch ist es denkbar, dass aus einem Schwarzen Loch nicht ein neues Universum sprießt, sondern mehrere, und zwar umso mehr, je größer seine Masse ist. Dann wäre der Selektionsdruck auf Universen mit supermassiven Schwarzen Löchern nicht derselbe wie auf lebensfreundliche Universen.
    Schließlich scheint eine Veränderung bestimmter Naturkonstanten die Bildungsrate Schwarzer Löcher noch zu erhöhen: Wäre die elektromagnetische Feinstrukturkonstante beispielsweise etwas niedriger, gäbe es Diprotonen (Helium-2) anstelle von Wasserstoff, sodass keine Sterne mit langen Brenndauern entstehen könnten, die für erdähnliches Leben notwendig sind, stattdessen mehr Schwarze Löcher aus kurzlebigen Riesensternen; und wäre die Gravitationskonstante höher, könnten sich aufgrund der niedrigeren Massegrenze vielleicht ebenfalls mehr Schwarze Löcher bilden und die kosmische Fitness erhöhen. Diese Prognosen stehen aber im Widerspruch mit Smolins Hypothese vom lokalen Maximum unseres Universums bezüglich der Bildungsrate Schwarzer Löcher.
    So faszinierend Smolins Grundidee, die weiterverfolgt werden sollte, insgesamt ist - sie vermag also bislang doch keinen notwendigen Zusammenhang aufzuweisen zwischen reproduktionsfähigen Universen mit Schwarzen Löchern und solchen, die organisches Leben hervorbringen. Allerdings eröffnet eine evolutionäre
    Kosmologie im Stil von Smolin die Chance, Kontingenz weiter zu reduzieren und ist zusammen mit der Suche nach einer umfassenden Theorie von Allem vielleicht die vielversprechendste Möglichkeit, die Feinabstimmungen so weit wie möglich zu verstehen. Und sie führt zu einem wahrhaft Vollkommenen Kosmologischen Prinzip oder Prinzip der Mittelmäßigkeit, weil dann nicht nur unsere Position in unserem Universum nichts Besonderes wäre, sondern auch dieses Universum selbst kosmischer Durchschnitt wäre, da das Multiversum unzählige Universen wie unseres enthielte.

Kosmische Ingenieure
    Edward R. Harrison hat versucht, Smolins Ansatz noch zu erweitern, um die Feinabstimmungen zu erklären. Freilich klingen die Spekulationen des Kosmologen von der University of Massachusetts in Amherst noch abenteuerlicher und lassen eher an ScienceFiction-Romane wie Olaf Stapledons Sternenmacher (Star Maker, 1937), Daniel F. Galouyes Der unendliche Mann (Infinite Man, 1973) oder George Zebrowskis Makroleben (Macrolife, 1979) denken. Harrison postuliert nicht nur eine Population sich selbstreproduzierender Universen und Mutationen ihrer grundlegenden physikalischen Eigenschaften, sondern auch einen Reproduktionsprozess, der diese Entwicklung speziell auf Bewohnbarkeit hin selektiert.
    Diese Auswahl fällt Harrison zufolge intelligenten Lebensformen in diesen Universen selbst zu! Sie seien es, die als kosmische Ingenieure die neuen Universen erzeugen und dabei deren Eigenschaften möglicherweise sogar gezielt verändern. Intelligentes Design sei also das fehlende Glied zwischen Smolins Evolutionsszenario und der Lebensfreundlichkeit; die Fitness der Universen bestünde nicht nur in der Reproduktionsrate, sondern auch in der Bewohnbarkeit der Universen. Unbelebte Universen hätten keine Nachkommen und vererbten ihre lebensfeindlichen Eigenschaften somit auch nicht. Mit dieser kühnen Spekulation glaubt Harrison die Feinabstimmungen unseres eigenen Universums plausibel machen zu können: Wir existieren, weil uns überlegene Intelligenzen in unserem Mutter-Universum die kosmische Bühne bereitet haben. Und die Feinabstimmungen sind verständlich, weil sie von uns ähnlichen, wenn auch enorm überlegenen Intelligenzen gezielt eingerichtet

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