PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
einem Kampf stehen uns nicht allein die Drenhols zur Seite«, erklärte Breth. »Alle Pflanzen, die von den Drenhols abhängig sind - und deren Zahl ist unglaublich hoch -unterstützen uns unbewußt im Krieg gegen Hondros Soldaten.«
Für Kasom waren die Neutralisten die außergewöhnlichste Truppe, von der er jemals gehört hatte. Er wunderte sich nicht länger darüber, wie eine zahlenmäßig so schwache Rebellengruppe dem Druck Hondros standhalten konnte. Die Neutralisten hatten im Dschungel von Greendor einen starken Verbündeten.
»Wir haben noch kleinere Lager im Dschungel«, fuhr Breth fort. »Es ist immerhin möglich, daß Hondro eines Tages von diesem Platz erfährt und ihn zerstören läßt. Für diesen Eventualfall haben wir uns Ausweichmöglichkeiten geschaffen.«
Kasom wurde von Breth auf ein kleines Gebäude zugeführt. Unmittelbar davor blieb Breth stehen. Kasom spürte, daß ihn Neugierige von allen Seiten beobachteten. Er behielt jedoch seine Ruhe bei. Für die Neutralisten mußte es selbstverständlich werden, daß er sich unter ihnen aufhielt, sie mußten ihn als einen der ihren betrachten.
»Hier werden Sie vorläufig wohnen«, gab Schwarzbart Breth bekannt.
In Kasom stieg Ärger auf. Er war nicht hierhergekommen, um lange Zeit darauf zu warten, daß Breth sich entschließen konnte, irgend etwas für die Gefangenen in Zentral-City zu tun. Der Neutralistenführer schien ein guter Menschenkenner zu sein. Er erstickte Kasoms aufsteigenden Willen zum Widerstand mit den Worten: »Sobald unsere jetzigen Probleme gelöst sind, kümmern wir uns um die Befreiung Rhodans. Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich Ihnen einen Plan vorlege.«
Es blieb Kasom nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden. Schwarzbart Breth knüpfte hier die Fäden. Er,
Kasom, war nur ein unbedeutender Mann, der warten mußte, bis er an der Reihe war.
Ohne gegen die Entscheidung des Plophosers zu protestieren, ging Kasom in die Hütte hinein. Sie war in zwei Räume unterteilt, die mit durchsichtigen Wänden aus Blättern abgeteilt waren. Im kleineren Raum hockte ein blasser Mann auf dem Boden und rührte mit einem abgerundeten Holzpflock in einem Topf herum. Als Kasom eintrat, blickte er kurz auf. Sein Gesicht war von Falten überzogen. Er hatte einen Turban auf dem Kopf und die Füße mit Lappen umwickelt.
»Treten Sie nicht so fest auf«, sagte er. »Die Hütte wird einstürzen, wenn Sie wie ein Elefant hier hereingetrampelt kommen.«
Er schüttete den umgerührten Brei in ein anderes Gefäß und stand auf. Er reichte Kasom gerade bis zum Nabel, schien aber dadurch nicht im geringsten beeindruckt zu sein. »Ich bin Tscherlik«, sagte er. »Wir werden zusammen hier wohnen. Richten Sie sich nach meinen Anweisungen, und wir werden miteinander auskommen.«
»Natürlich«, stimmte Kasom zu und hieb Tscherlik freundschaftlich auf die Schulter. Tscherlik verlor seinen Turban und ließ das Gefäß fallen. Auf seinem Kopf saß eine merkwürdige Pflanze. Ihre Wurzeln hatten den gesamten Schädel Tscherliks überzogen.
Hinter sich hörte Kasom ein spöttisches Lachen. Er fuhr herum und sah Schwarzbart Breth im Eingang stehen.
»Tscherlik ist ein Verräter wie Denner«, sagte Breth gelassen. »Und er stirbt den Tod eines Verräters.«
Tscherlik bückte sich und hob den Turban wieder auf. Kasom erkannte C entsetzt, daß der Mann verrückt war. Diese schreckliche Pflanze... Kasom dachte den Gedanken nicht zu Ende.
»Wie können Sie den Befehl zu einer solch unmenschlichen Tat geben?« brach es aus ihm hervor. Breth war nur eine dunkle Silhouette im Eingang, die sich leicht bewegte.
»Hondro ist ein harter Mann«, sagte Breth leise. »Nur ein Rebell, der noch härter ist als er, kann ihn niederzwingen. Ich bin es, Kasom.«
Kasom schluckte entsetzt. Er hörte, wie sich Breth langsam entfernte. Der Neutralistenführer hatte ihn zusammen mit Tscherlik in eine Hütte geschickt. Das war Absicht gewesen. Tscherlik sollte für Kasom eine sichtbare Warnung sein.
Wer nicht für Schwarzbart Breth war, mußte sterben. Aber nicht schnell und schmerzlos.
Erleichtert sah Kasom, daß der Verrückte den Turban wieder aufgesetzt hatte. Er durfte nicht zulassen, daß Denner ein ähnliches Schicksal ereilt Das hatte Denner nicht verdient. Was aber sollte er für den Plophoser tun? Ohne es zu wollen, hatte er den Mann ins Unglück gestürzt. Ein rascher Tod wäre für Denner eine Erlösung gewesen.
Was war das für eine Welt, auf der die
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