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PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Männer im Kampf um die Macht vor nichts zurückschreckten? Lag es an dieser wilden Natur, daß hier unmenschliche Gesetze galten?
    Kasom ging in den größeren Raum hinüber und ließ sich auf das einfache Lager sinken. Im Nebenraum hatte Tscherlik leise zu singen begonnen. Kasom hörte die Geräusche des Lagers zu sich hereindringen. Ein gellender Schrei ließ ihn hochfahren. Es war ein Schrei aus Todesangst gewesen.
    Kasom stand auf und trat zu dem einfachen Fenster. Er glaubte, die Stimme erkannt zu haben, die den Schrei ausgestoßen hatte. Sie hatte wie Denners Stimme geklungen. Ein dumpfer Druck breitete sich in Kasoms Magen aus.
    Er war sicher, daß Denner von jetzt an einen Turban tragen würde. Den gleichen wie Tscherlik.
    Langsam kehrte Kasom zur Liege zurück. Er wußte, daß er keinen Schlaf finden würde. Niemals schien im Lager der Rebellen vollkommene Ruhe einzukehren. Am Lärm stellte der Ertruser fest, daß immer wieder neue Gruppen eintrafen oder sich entfernten. Ab und zu drang das Rauschen und Stampfen einer Drenhol bis in die Hütte vor.
    Mit weit geöffneten Augen lag Kasom da. Einige Stunden später erschien ein dürrer Mann und warf ein Bündel Kleider herein. Er musterte Kasom mit einer gewissen Scheu, blieb aber im Eingang stehen. Kasom ergriff die Kleider. »Sie werden zu klein für mich sein«, vermutete er.
    Tscherlik kam von der anderen Seite der Hütte herübergetrottet und blickte um sich. Kasom stellte fest, daß er ohne Schwierigkeiten in den sackähnlichen Umhang schlüpfen konnte. Der schüchterne Mann verschwand, ohne ein Wort zu sagen.
    Kasom rollte seine alte Kleidung zu einem Bündel zusammen und warf sie in eine Ecke. Tscherlik betrachtete ihn aus traurigen Augen. Die Lappen hingen von seinen Füßen und schleiften ihm nach. »Sie können mit mir zusammen essen«, sagte er großartig.
    »Ja«, sagte Kasom mit zugeschnürter Kehle. »Ich komme später rüber.« Tscherlik gluckste zufrieden und zog sich zurück.
    Die folgenden Tage wurden für Kasom zu einer beinahe unerträglichen Qual. Das Zusammensein mit Tscherlik belastete ihn. Außerdem wuchs seine Ungeduld ständig, Breth schien vollkommen vergessen zu haben, daß Kasom darauf wartete, etwas für seine Freunde in Zentral-City zu tun.
    Kasom erhielt gutes und ausreichendes Essen und wurde nicht belästigt. Im Lager selbst herrschte ein ununterbrochenes Kommen und Gehen. Von Denner bekam Kasom nichts zu sehen. Er versuchte, die Gedanken an diesen Mann zu unterdrücken.
    Etwa drei Tage, nachdem Kasom im Lager angekommen war, starb Tscherlik. Kasom fand ihn nach seinem Erwachen aus einem unruhigen Schlaf im Eingang zum größeren Raum liegen. Der Körper des Unglücklichen war bereits kalt. Der Turban war zur Seite gerollt. Die Wurzeln der Pflanze reichten bis zum Nacken hinab. Mit zusammengebissenen Zähnen machte sich Kasom daran, den Turban neu zu wickeln. Dann lud er sich Tscherlik auf die Schulter und verließ die Hütte.
    Er stieß auf einen Rebellen, der ihn mit aufgerissenen Augen betrachtete. Kasom beherrschte seinen unbändigen Zorn und fragte: »Wo finde ich Schwarzbart Breth?«
    Der Mann deutete auf eine quadratische Hütte auf der anderen Seite der Ansiedlung. Ohne aufgehalten zu werden, erreichte Kasom sein Ziel. Die Hütte besaß eine überdachte
    Veranda. Schwarzbart Breth saß mit zwei anderen Männern um einen Tisch herum. Sie hatten Zeichnungen vor sich ausgebreitet. Alle drei waren bewaffnet. Breth sah müde aus. Kasom stampfte die kurze Treppe zur Veranda hinauf. Er ließ Tscherlik unmittelbar vor Breth auf den Boden gleiten. Die beiden anderen Plophoser sprangen auf, stießen den Tisch weg und zogen die Waffen.
    Kasoms Augen funkelten. »Meine Geduld ist am Ende angelangt«, donnerte er, ohne sich um die Rebellen zu kümmern. Er hieb mit der Faust auf den Tisch und spaltete ihn in zwei Hälften. »Wenn Sie nichts unternehmen wollen, werde ich auf eigene Faust handeln.«
    Breth blieb vollkommen ruhig. Er deutete auf den Toten und sagte zu den beiden Männern: »Los, begrabt ihn!«
    Verwirrt steckten die Neutralisten ihre Waffen zurück und hoben den Leichnam Tscherliks auf. Mit mißtrauischen Blicken, die ausschließlich Kasom galten, zogen sie sich zurück. Breth nickte spöttisch zum zerstörten Tisch.
    »Kraftakte können mich nicht beeindrucken, Kasom«, sagte er. »Ich bin gewohnt, erst dann zu handeln, wenn ich es für richtig halte.«
    »Geschwätz«, grollte Kasom. »Sie wissen ebenso wie ich,

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