PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Sie nicht imstande sind, eine Handvoll Neutralisten zurückzuschlagen?«
»Wir können sie nicht finden«, verteidigte sich der Mann. »Bestimmt stellt sich alles als ein Irrtum heraus. Es kann sich auch um die Einzelaktion eines Verrückten gehandelt haben.« Teltak glaubte nicht an einen Zufall in einer solchen Situation. In den verschiedenen Angriffen steckte Methode. Schwarzbart Breth hatte einen Plan. Der Angriff auf die Sendestation war nur ein Trick gewesen. Was aber bedeutete der Ansturm der Pflanzen am Stadtrand?
Teltak fühlte sich hin und her gerissen. Er wußte nicht, was er jetzt unternehmen sollte. »Was ist mit den Gefangenen?« fragte er besorgt.
»Der Zusammenstoß geschah in den unteren Etagen«, berichtete der Adjutant des Vormanns. »In den oberen Stockwerken ist alles ruhig.«
Erleichtert atmete Teltak auf. Was immer im Regierungsgebäude vorging, die Sicherheit der Gefangenen schien nicht bedroht.
»Ich komme sofort zurück«, kündigte er an. »Versuchen Sie inzwischen herauszufinden, wo sich die Eindringlinge versteckt halten.«
Er nickte Serton zu. Der Pilot änderte den Kurs, doch im gleichen Augenblick gab es einen Ruck, und der Gleiter begann zu schwanken, als sei er von einer Windströmung gepackt worden. Teltak hielt sich fest und sah bestürzt zu Serton. Der Pilot versuchte die Flugmaschine abzufangen, doch sie verlor an Höhe und trieb auf den Stadtrand zu.
»Was machen Sie da?« schrie Teltak außer sich. »Wir werden in den Dschungel stürzen.«
Verzweifelt bemühte sich Serton, die Kontrolle über den Gleiter zurückzugewinnen. »Paruppkasamen«, sagte er knapp. »Es sieht so aus, als seien wir manövrierunfähig, Sir.«
Teltaks Augen umflorten sich. Er fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. Er hatte Angst, nackte, panische Angst. Er stieß Serton zur Seite und sprang auf. Wie wild riß er an den Steuergeräten. Der Gleiter reagierte mit wilden Sprüngen, ohne jedoch die Richtung zu ändern.
Teltak sah eine quirlende Masse auf sich zukommen, das war der Wald, der sich unter ihnen drehte, als säßen sie in einem riesigen Karussell. Das raubte dem Vormann die letzte Vernunft. Er stürzte sich auf Serton. Überrascht trat der Pilot zurück, doch in der engen Kanzel konnte er dem Angriff des Vormanns nicht völlig ausweichen. »Sie sind ein Neutralist«, beschuldigte ihn Teltak. »Sie sollen mich umbringen.«
»Sie sind im Irrtum, Sir«, widersprach Serton schnell. Fassungslos stand er dem Gefühlsausbruch seines Vorgesetzten gegenüber.
Teltak packte ihn an den Aufschlägen der Uniform. »Los, reden Sie. Was haben Sie vor?«
Serton begann um sein Leben zu bangen. Der Gleiter trudelte weiter in die Tiefe. Er würde in wenigen Minuten aufschlagen und explodieren, wenn es Serton nicht gelang, an die Kontrollen zu kommen.
In einer weiten Schleife kehrte die Maschine zum Stadtrand zurück. Durch die Klarsichtkuppel sah Serton direkt in die brodelnde Hitze der Flammenwerfer. Fast schien es, als reichten die Flammen bereits bis zu ihnen herauf. Ein ganzer Hagel von Paruppkasamen prasselte auf den Gleiter.
Da kam Trat Teltak zur Besinnung. Er ließ von Serton ab und taumelte in seinen Sitz zurück. Serton schüttelte sich, als müsse er einen unsichtbaren Druck loswerden, und stürzte auf die Kontrollen zu. Nun waren beide Düsen von den Samen verstopft. Hastig schaltete Serton das Triebwerk aus. Die Gefahr einer Explosion bestand, da die Gase keine Möglichkeit zum Entweichen hatten. Entschlossen klinkte Serton beide Düsenaustritte aus. Jetzt hatte er keine Möglichkeiten, den Gleiter in der Luft zu halten, aber die Gefahr einer Detonation war auf ein Minimum verringert.
Die Maschine war über den Stadtrand hinweggeschwebt und taumelte nun über der Straße dahin. Unter ihnen rannten die Soldaten auseinander, um durch den zu erwartenden Absturz nicht verletzt zu werden.
Sertons Gesicht war eine verzerrte Maske. Teltak wimmerte leise. Der Pilot sah die graue Wand eines hohen Gebäudes auf sich zukommen, doch wie durch ein Wunder erhielt der Gleiter noch einmal Auftrieb.
Aus der Funkanlage kam die Stimme von Teltaks Adjutanten. Serton hörte nicht darauf. Das Prasseln der Flammen drang bis in die Kanzel herauf. Der Gleiter näherte sich wieder dem Stadtrand. Serton hielt den Atem an. Wenn sie über den Ring der Flammenwerfer hinwegschossen, waren sie verloren. Innerhalb von Sekunden würden die Drenhols die Kanzel aufsprengen und sie töten.
Ein konvulsivisches Zucken
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