PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Männern war Kasoms Truppe auf sieben Kämpfer zusammengeschrumpft. Trotz ihrer guten Bewaffnung konnten sie sich gegen eine Übermacht nicht durchsetzen.
»Wir müssen den Aufgang stürmen«, flüsterte Kasom Pearton zu. »Das wäre Selbstmord«, gab der Neutralist zurück.
Die Wächter zögerten noch immer, die Eindringlinge anzugreifen. Sie wußten, daß ein offener Kampf eine schwere Beschädigung des Gebäudes zur Folge haben würde. Wenn sie jedoch auf Hilfe warteten, konnten sie die Rebellen ohne große Verluste überwältigen.
»Hier können wir nicht bleiben«, stellte nun auch Smitty kategorisch fest. Er griff in die Tasche und zog zwei runde Kapseln hervor. Mit einem Blinzeln überreichte er sie Kasom. »Können Sie die Dinger bis zur oberen Treppe werfen?« fragte er.
Kasom nickte. Die Kapseln waren unerwartet schwer, aber Kasom hätte sie bis zum anderen Ende der Stadt geworfen, wenn man es von ihm verlangt hätte. Er zielte bedächtig und schleuderte die Kapseln in die Deckung der Wächter.
Kasom erwartete einen Lichtblitz oder eine Explosion, aber nichts geschah. Nachdem zwei Minuten verstrichen waren, erhob sich Smitty und winkte den anderen zu.
Von unten drang Stimmengewirr zu ihnen herauf.
Smitty humpelte vor ihnen her. Von der Halle kamen einige Zivilisten herüber, aber sie zogen sich schreiend zurück, als sie die Rebellen erblickten.
Die Hondro-Männer mit den blauen Uniformen lagen bewußtlos auf den Stufen der Treppe, als die Neutralisten dort ankamen. »Schnell wirkendes Nervengas«, erklärte Smitty. »Inzwischen hat es sich verflüchtigt.«
Das Geschrei der Zivilisten schien die Soldaten in den unteren Etagen zu alarmieren. Alles deutete darauf hin, daß sie jetzt mit Verfolgung von unten rechnen mußten.
Ohne auf weiteren Widerstand zu stoßen, gelangten sie bis ins siebzehnte Stockwerk. Einzelnen Wächtern, die sich ihnen entgegenstellten, blieb nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen.
In der achtzehnten Etage jedoch wurden sie erwartet. Der Treppenaufgang war verbarrikadiert. Mindestens zwanzig Plophoser hatten sich hinter der Barrikade verschanzt.
Der Lärm der Verfolger, die ihnen von unten nachstürmten, wurde immer lauter. Eng gegen die Wand gepreßt, hielten die Rebellen an. Pearton und Smitty gesellten sich zu Kasom. »Da kommen wir nicht durch«, sagte Pearton mit einem Blick nach oben.
Kasom schaute Smitty an. »Haben Sie noch Gasbomben?«
Der Kontaktmann schüttelte den Kopf. Sein Gesicht war grau vor Schmerzen. Aber kein Klagelaut kam von seinen Lippen. Die Wächter im achtzehnten Stock schienen sie entdeckt zu haben, denn sie eröffneten ein wütendes Feuer auf die Eindringlinge, ohne jedoch einen Erfolg zu erzielen. Das Geschrei der Verfolger zeigte, daß man auf die Schießerei aufmerksam geworden war.
Kasom erkannte, daß sie in einer Klemme saßen. Vor ihnen warteten etwa zwei Dutzend Verteidiger nur darauf, daß sie die Rebellen ins Schußfeld bekamen - und hinter ihnen näherte sich eine Horde von Angreifern.
Die Alarmsirenen verstummten. Unheimliche Stille folgte. Es schien, als sei das Leben im Regierungsgebäude ausgestorben. Rhodan war sicher, daß irgend etwas passiert war, aber es gab keine Anzeichen, die auf ein besonderes Geschehnis hindeuteten. Vielleicht hatte es sich um einen Probealarm gehandelt.
Rhodans Gedanken beschäftigten sich in den letzten Tagen ausschließlich mit dem Imperium. Außer den Nachrichten, die ihnen Teltak zukommen ließ, erfuhren sie nichts. Es schien, als wäre der Einfluß Terras innerhalb der Galaxis geschwunden. Nichts deutete darauf hin, daß Allan D. Mercant oder Julian Tifflor das Geschehen bestimmten. Wahrscheinlich war die solare Menschheit von der Todesnachricht wie gelähmt.
Rhodan war kein Mann, der aufgab, solange er noch am Leben war, aller er war auch kein Phantast. Er war am Leben, aber Hondro hatte ihn mit der Giftinjektion gebunden.
Reginald Bull ging ruhelos im Zimmer auf und ab. Noir hatte sich wieder ins Schlafzimmer zurückgezogen, obwohl Teltak nach seiner Aussage das Gebäude verlassen hatte. Rhodan glaubte nicht, daß der Hypno mit seinem Versuch Erfolg haben würde. Man wußte um die Gefährlichkeit des Mutanten. Rhodan war sich darüber im klaren, daß in regelmäßigen Abständen Kontrollen durchgeführt wurden, um zu verhindern, daß Noir seine paranormalen Kräfte einsetzen konnte.
Lediglich Atlan schien die jetzige Situation verhältnismäßig gut zu ertragen. Er sprach wenig
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