PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Nein!«
Rhodan spürte die Spannung, die zwischen ihnen entstanden war. Er beobachtete den Rebellen, um aus dem Gesichtsausdruck des Mannes seine Gefühle zu erkennen. Doch Breth war ein Mann, der sich beherrschen konnte.
»Wir haben unsere eigenen Pläne mit Ihnen und Ihren Freunden«, fuhr der Schwarzbart fort. »Auf jeden Fall denken wir nicht daran, Sie einfach in Ihre Heimat zurückkehren zu lassen. Sie sind für uns von unschätzbarem Wert.«
Rhodan lachte bitter auf. »Das bedeutet, daß unsere Flucht von Zentral-City eine Farce war. Wir sind noch immer Gefangene. Lediglich die Namen derer, die uns festhalten haben sich geändert.«
»Ich kann Sie nicht hindern, es so zu sehen«, meinte Breth hart. Rhodan schaute Bully an. Breth würde sie mit Waffengewalt daran hindern, das Hyperkomgerät zu benutzen. Es sah so aus, als hätte Atlan, der nicht mit der Flucht einverstanden gewesen war, recht behalten. Ihre Lage hatte sich sogar verschlechtert, denn es war nicht sicher, ob Schwarzbart Breth ihnen das Gegenmittel beschaffen konnte, das sie zum Überleben benötigten. Sie waren vom Regen in die Traufe geraten. »Immerhin können Sie sich hier frei bewegen«, meinte Breth. »Niemand belästigt Sie.« Er stand auf. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich Sie bitten, mich zu einer nahen Berghöhle zu begleiten. Dort werde ich Ihnen etwas zeigen, was Sie bestimmt interessieren wird.«
Rhodan wußte, daß es sinnlos war, dem Neutralistenführer zu widersprechen. Breth würde nicht davor zurückschrecken, seine Forderungen mit Gewalt durchzusetzen.
Sie verließen die Veranda. Breth führte sie zu einer Drenhol. Nach einem kurzen Marsch durch den Dschungel ließ er den Riesenbaum anhalten. Die Waffe des Rebellen machte jeden Überrumpelungsversuch hinfällig. Sie kletterten aus der Drenhol, und Breth geleitete sie zu der Höhle, von der er gesprochen hatte. »Blicken Sie hinein!« sagte er.
Von Bully gefolgt, ging Rhodan zum Höhleneingang. Die Höhle war ungewöhnlich groß. Breth schaltete das Licht ein. Rhodan, der sich in Gedanken bereits mit allen möglichen Dingen beschäftigt hatte, sah überrascht, daß sich in der Höhle eine uralte terranische Korvette befand, ein 60 Meter durchmessendes Kleinraumschiff, wie es von den großen terranischen Kampfschiffen in den Hangars mitgeführt wurde. Das Schiff besaß eines der ersten Lineartriebwerke.
Erst jetzt sah Rhodan, daß sich auch in der Höhle Rebellen aufhielten. Offensichtlich lebte die Besatzung der Korvette direkt bei dem Schiff. »Ich kann mir vorstellen, daß dieser Anblick Sehnsüchte in Ihnen erweckt«, meinte Breth spöttisch. Rhodan antwortete ihm nicht. Er blickte auf dieses veraltete Schiff und hatte seit langen Jahren zum erstenmal Schwierigkeiten, seine Gefühle nicht offen zu zeigen. Hier war eine Verbindungsmöglichkeit zum Imperium, aber er konnte sie nicht benutzen.
»Sie sind auffallend ruhig«, bemerkte Breth. »Ich kann mir denken, daß Sie sich Sorgen wegen der Injektion machen, die Sie erhalten haben. Meine Agenten bemühen sich bereits um das Gegengift.«
Rhodan hörte ihm kaum zu. Da war dieses Schiff, zwar alt und durch sein unmodernes Triebwerk äußerst gefährlich - aber es war eine Möglichkeit, Greendor zu verlassen und in den Raum vorzustoßen. Gewaltsam riß sich Rhodan von diesen Gedanken los. Er wußte, daß es unmöglich war, in den Besitz der Korvette zu gelangen.
Trotzdem hatte die Nähe des Schiffes etwas Erregendes für ihn. Ein Blick auf Bully zeigte ihm, daß es dem Freund ebenso erging. Breth brachte sie wieder zum Ausgang der Höhle. Er gab sich Mühe, freundlich zu sein. Rhodan ahnte, daß der Neutralist mit dieser Vorführung einen bestimmten Zweck verfolgt hatte. Der Anblick des Schiffes hatte Rhodans Gefühl der Verbundenheit mit dem Weltraum neu entfacht. Er konnte sich nicht mehr damit abfinden, auf Greendor zu sterben.
Ein Mann, der den größten Teil seines Lebens im Weltraum zugebracht hatte, sollte auch dort sein Leben beenden.
Daß die terranischen Stellen davon erfuhren, daß die fünf Verschollenen noch lebten, und wer für ihre Gefangennahme verantwortlich war, hatten sie allein dem Selbstmordeinsatz Arthur Konstantins und seiner Agenten zu verdanken. Nun konnte der Großeinsatz der Mutanten beginnen. Gucky, der berühmte Mausbiber, war natürlich mit von der Partie. Der Ilt interessierte sich speziell für die Blaue Garde des Obmanns von Plophos...
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Seit Tagen schon rasten die
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