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PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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einmal. Das hatte er nicht nötig. Das nenne ich Diktatur, Rhodan.«
    Rhodan spürte den Haß, der ihm aus diesen Worten entgegenschlug. Diese Bitterkeit mußte sich auch auf anderen Kolonien ausgebreitet haben. Aus der Unzufriedenheit der Kolonisten wuchs allmählich der Wunsch, die Situation, die sie für würdelos hielten, zu ändern.
    »Dieser alte Mann«, fuhr Hondro fort und deutete mit ausgestrecktem Arm auf Atlan, »machte den größten Fehler in der Geschichte der Galaxis, als er Ihnen die Macht über das Reich der Arkoniden übertrug. Er hatte nicht das Recht, dieses Vermächtnis an Sie zu übertragen, an eine einzelne Person.«
    Für Rhodan stand es fest, daß dieser Mann die Macht des Imperiums von sich abschütteln wollte. Sicher gab es auch auf anderen Welten, die vor zwei- bis dreihundert Jahren kolonisiert worden waren, ähnliche Pläne. Die Plophoser wußten zum Großteil kaum noch etwas von Terra, für sie war es unverständlich, daß sie sich nach den Wünschen Rhodans richten sollten, soweit es Entscheidungen im Weltraum betraf. »Denken Sie etwa, daß Sie Ihre Unsterblichkeit berechtigt, sich über alle anderen hinwegzusetzen?« fragte Hondro zornig. Er begann, sein Uniformhemd aufzuknöpfen und zog einen ovalen Gegenstand darunter hervor, den er an einer Kette um den Hals trug. »Ein Zellaktivator!« rief Hondro. »Ich bin unsterblich - genau wie Sie. Nur ein gewaltsamer Tod kann meinem Leben ein Ende bereiten.«
    Hondro war Aktivatorträger! Das machte ihn noch gefährlicher. Er konnte auf weite Sicht planen, er hatte Zeit, ruhig abzuwarten, bis der geeignete Moment zum Zuschlagen gekommen war.
    Der Obmann verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Rhodan herausfordernd an. »Wir sind nicht länger daran interessiert, uns von Ihnen oder einem anderen Mann des Imperiums Vorschriften machen zu lassen.
    Dieser uralte Arkonide, mit dem Sie eine gefühlsbetonte Freundschaft verbindet, ist sowieso überflüssig. Er hat soviel Weisheit in sich hineingefressen, daß er davon überläuft und jedermann mit seiner Erfahrung beglücken möchte.« Hondro machte eine energische Handbewegung. »Schluß damit! Ihre Zeit ist vorüber, Rhodan.«
    »Der uralte Arkonide hat mich vor diesem Augenblick schon lange gewarnt«, sagte Rhodan. »Er hat gewußt, daß man Männern wie Ihnen keine Gelegenheit zur Entfaltung geben darf, wenn man den Frieden innerhalb eines Volkes sichern will. Ich war jedoch zu human, um Atlans Vorschläge in die Tat umzusetzen.«
    Ja, überlegte Rhodan, auch Hondro war ein fleischgewordener Fehler seiner vor mehr als 200 Jahren getroffenen Entscheidung, den Kolonien die Möglichkeit zu geben, sich unbeeinflußt zu entwickeln. Die autarken Welten waren in der
    Lage gewesen, in aller Stille ihre eigenen Regierungssysteme zu entwickeln, Industrien aufzubauen und wiederum eigene Planeten zu kolonisieren.
    »Humanität ist im Weltraum verkehrt am Platz«, erklärte Hondro ironisch. »Ihre Ideale haben Sie überlebt, Rhodan. Sie sind ein alter verbrauchter Mann, ohne geistige Beweglichkeit.« »Sie verdanken es diesem Mann, den Sie beschimpfen, daß Sie hier stehen«, mischte sich Atlan ein. »Vergessen Sie nicht, daß es Rhodan ist, der die Menschheit in den Weltraum geführt hat.«
    »Die Larve der Schlupfwespe interessiert sich nicht dafür, daß der Gastkörper, den sie frißt, ihr das Leben ermöglicht«, meinte Hondro kalt. »Vorbei ist vorbei. Geschichte wird immer in der Gegenwart gemacht. In dieser Gegenwart, Rhodan, sind Sie bestenfalls noch ein Fossil, ein Überbleibsel.«
    Atlan wolle zu einer Antwort ansetzen, doch Rhodans Seitenblick ließ ihn verstummen. Rhodan erkannte, daß man mit diesem Mann nicht diskutieren konnte. Hondro war von der Richtigkeit seiner Ideen überzeugt. Sein Handeln gegen die Terraner wurde von einer Mischung aus Haß, Neid und Eigenliebe bestimmt.
    Hondro wandte sich an André Noir. »Sie sind vermutlich der Mutant?« Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
    »Ja«, sagte Noir gleichmütig.
    »Über welche paranormalen Eigenschaften verfügen Sie?« »Soll das ein Verhör sein?« brauste Noir auf.
    »Antworten Sie ihm, André«, befahl Rhodan.
    »Also gut«, erwiderte Noir mürrisch. »Ich bin Hypno. Es ist mir möglich, andere Lebewesen gegen ihren eigenen Willen zu Taten zu beeinflussen, die sie unter normalen Umständen nie begehen würden.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Hondro anerkennend. »Solche Männer benötige ich.«
    Noir betrachtete ihn

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