PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
aus den Überresten der zerstörten Pflanzen und aus den Überresten von Plophosern, die nicht geglaubt hatten, daß Pflanzen gefährlicher als Raubtiere sein können. Zentral-City reichte auf der einen Seite bis an die Ufer eines großen Ozeans, auf der anderen Seite waren die Erbauer bis in die Flanken des Hochgebirges vorgedrungen, das die Stadt vom Innenland trennte. Weder die Berge noch das Meer bildeten für die Pflanzen ein Hindernis. Immerhin verminderten sie den Druck einer ungestümen Natur so weit, daß ZentralCity zur sichersten Stadt auf Greendor geworden war. Es gab noch andere Städte, die stündlich um ihre Existenz ringen mußten.
Zentral-City wurde nicht allein von Flammenwerfern und Säuresprühern geschützt. Ganze Kolonnen von Kampfrobotern, eigens für diesen Zweck geschaffen, waren ständig an der Arbeit, Lücken in den Wald und um die Stadt zu treiben. Mit Strahlwaffen ausgerüstete Gleiter schwebten über der Stadt, um sofort einzugreifen, wenn es nötig sein sollte. Über dem Wald sah man sie selten. Es war für einen Piloten lebensgefährlich, über dem Wald zu fliegen. Die Paruppkas hatten eine tödliche Methode, die Gleiter zum Absturz zu bringen. Mit einer ans Wunderbare grenzenden Sicherheit schleuderten sie dicke, klebrige Samenkörner nach den Flugzeugen. Die Körner drangen in die Düsenöffnungen der Triebwerke ein und wurden dort zu einer festen, unzerstörbaren Substanz.
Das befallene Flugzeug stürzte ab, eine sichere Beute der Drenhols, die mit ihren Peitschenarmen die Besatzung töteten, nachdem sie den Gleiter mit Säure übersprüht hatten.
Die Drenhols waren die vorherrschende Pflanzenart auf Greendor. Dank seiner Überlegenheit hatte sich dieser Baum überall ausbreiten können. Er war in der Lage, eine blitzschnelle Ortsveränderung vorzunehmen, indem er seine mächtigen Wurzeln aus der Erde löste und sich darauf fortbewegte.
Die Drenhols lebten mit unzähligen kleineren Pflanzen in Symbiose. Aber sie besaßen auch Feinde. Außer den Paruppkas und Fegranzers existierten noch Hunderte von anderen Pflanzen, die um ihr Leben kämpften. Da die Tierwelt fast vollständig ausgerottet war, hatten sich die Pflanzen darauf eingestellt, von ihren eigenen Artgenossen zu leben.
So war Zentral-City von einer Hölle umgeben, die sich ständig in Bewegung befand. Wer in den Dschungel geriet, war praktisch verloren. Nur wer in großer Höhe über die Urwälder flog, hatte keine Gefahr zu befürchten. Kein Mensch dachte daran, den Dschungel zu betreten. Er schien undurchdringlich. Verschiedene Forscherteams hatten es gewagt, mit Fahrzeugen und Schutzanzügen in den Wald vorzustoßen, aber nur wenige waren zurückgekommen. Ihre Berichte verhinderten, daß weitere Wissenschaftler ihrem Beispiel folgten.
Die üppige Pflanzenwelt beruhte auf der extremen Umlaufbahn Greendors um die Doppelsonne mit dem Namen Zwillinge. Zusammen mit drei weiteren Planeten schlängelte sich Greendor zwischen diesen Sonnen hindurch. Gewaltige Temperaturschwankungen waren die Folgen, einmal herrschte auf Greendor glühende Hitze, dann, sobald die Welt sich auf ihren Weg in die äußeren Regionen des Systems machte, gab es jahrelange Eiszeiten.
Während der Eiszeiten starb der Großteil aller Pflanzen, um nach Einbruch der Hitzeperiode noch verschwenderischer als zuvor zu wuchern. Mit jeder Eiszeit vermehrte sich die Zahl der überlebenden Drenhols. Die Bäume verstanden es, sich in die relativ warmen Zonen Greendors zurückzuziehen. Zwar machten die Plophoser während dieser Zeit Jagd auf sie, aber bisher war es nicht gelungen, sie auszurotten.
Greendor wurde von den ehemaligen Plophosern seit über hundert Jahren besiedelt, die Städte waren noch im Aufbau begriffen. Der Planet hatte die günstige Schwerkraft von 0,97 Gravos. Seine Oberfläche besaß ausgedehnte Meere und Kontinente. Die Atmosphäre war sauerstoffreich, während der Hitzeperioden jedoch unerträglich schwül in den meisten Gegenden.
Doch der Mensch ist anpassungsfähig wie kaum ein anderes intelligentes Lebewesen der Milchstraße. So hatten sich die Plophoser fest auf Greendor niedergelassen - es war ihr geheimer Stützpunkt, wo sie in aller Ruhe eine gigantische Industrie aufbauen konnten. Auf Greendor entstanden vor allem die Emotio-Strahler, mit deren Hilfe die Plophoser andere Völker zu bekämpfen gedachten.
Der Obmann hatte den Plophosern glaubhaft dargestellt, daß die Milchstraße nur darauf wartete, von ihnen erobert zu werden.
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