PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Lebens begehen und sich unbewaffnet in die Nähe von Kasoms Riesenfäusten wagen, doch er beherrschte sich und verließ die Kabine. Diesmal knallte die Tür hinter ihm zu.
»Ach«, meinte Kasom grinsend und tätschelte die Fünfliterflasche. »Dieses Fläschchen ist wirklich das einzig Angenehme an Bord.«
»Hören Sie auf zu trinken, Kasom!« ordnete Atlan an. »Wenn dieser Obmann hier auftaucht, werden wir einen klaren Kopf benötigen.«
»Denken Sie, diese drei Tropfen machen mich blau, Sir?« fragte Kasom beleidigt.
Sie lachten, bis Rhodans Stimme das Gelächter unterbrach. »Bisher sah es so aus, als wollten uns die Plophoser aus irgendeinem Grund am Leben erhalten«, sagte er. »Jetzt habe ich eine andere Theorie.«
»Wir sollen getötet werden«, vermutete Bully deprimiert,
»Das steht nicht fest«, erwiderte Rhodan. »Der Obmann wird darüber entscheiden. Perton hatte lediglich den Befehl, uns festzusetzen. Alles andere bleibt dem Anführer der Plophoser überlassen. Also kommt alles darauf an, wie unsere Begegnung mit ihm verläuft.«
Da sie den Obmann nicht kannten, war es schwierig, einen Plan für ihr weiteres Vorgehen zu schmieden. Alles hing davon ab, was für ein Mensch dieser Obmann war. Je intelligenter und besessener dieser Plophoser war, desto schwieriger mußte es sein, mit ihm einen Handel abzuschließen. Rhodan konnte nicht vorhersagen, ob es überhaupt möglich war, den Obmann einzuschüchtern. Drohungen mochten ihn unsicher machen, sie konnten aber auch bewirken, daß er eine Hinrichtung der Gefangenen veranlaßte.
Deshalb konnten sie sich erst dann über ihr Verhalten gegenüber dem Obmann einigen, wenn sie ihn gesehen und gesprochen hatten.
Dann konnte es allerdings bereits zu spät sein.
»Ich glaube nicht, daß er mit sich handeln lassen wird«, sagte Atlan. »Schließlich ist er terranischer Abstammung. Ich weiß aus langjähriger Erfahrung, daß ein entschlossener Terraner selten von seinem Vorhaben abgeht. Wenn der Obmann also beschlossen haben sollte, uns zu töten, wird er es tun, ganz gleich, was wir mit ihm sprechen.«
In ihr nachdenkliches Schweigen hinein erklangen die Schritte des Wächters vor der 'Ihr. Gleich darauf wurde die Tür aufgerissen. Der Wächter kam herein, er richtete einen Paralysator auf die Gefangenen.
»Aufstehen! « rief er. »Sie kommen jetzt in die Zentrale.« Rhodan schob den Stuhl ein Stück zurück und erhob sich. »Es sieht so aus, als sei unser Freund bereits an Bord eingetroffen«, sagte er. Dann stieg er über Kasom hinweg und ging auf den Ausgang zu.
Wie ein silberner Bleistift schoß das kleine Schiff des Obmanns durch den Raum. Hier, im Sternengewühl des Milchstraßenzentrums, war eine Ortung durch fremde Raumschiffe fast unmöglich. Die Störungen, die von den vielen Sonnen ausgingen, waren so stark, daß sogar der überdimensionale Raum davon betroffen wurde.
Außer der kleinen Zentrale verfügte das Schiff noch über einen Mannschaftsraum und eine Triebwerksstation. Im Mannschaftsraum hielt sich der größte Teil von Hondros Leibwache auf. Es waren jahrelang geschulte Spezialisten, die dem Obmann auf Gedeih und Verderb ausgeliefert waren. Das lag weniger an ihrer Überzeugung als an der Tatsache, daß auch sie in regelmäßigen Abständen die rettenden Gegeninjektionen erhalten mußten, die das eingespritzte Gift unschädlich machten.
Zwei Mitglieder der Leibwache benötigten kein Gegenmittel. Sie mußten auch kein Gift erhalten, um abhängig gemacht zu werden. Es waren Kampfroboter mit besonderen Fähigkeiten. In ihrer Wirkungskraft übertrafen sie alle Modelle des Imperiums. Der Obmann sorgte dafür, daß seine Konstrukteure auf dem Gebiet der Robotik Phantasie entwickelten.
Hondro hatte die Funkverbindung mit dem plophosischen Verband aufgenommen. Er schaltete das Lineartriebwerk aus und drang mit dem Schiff in das Normaluniversum ein. Mit sich ständig verringernder Geschwindigkeit näherte er sich den Schiffen, die im freien Fall durch den Raum flogen.
»Plog«, befahl er. »Gib den Leibwächtern die Anweisung, daß sie sich bereitmachen sollen. Man kann nicht vorsichtig genug sein. Auch das Betreten eigener Schiffe ist für einen mächtigen Mann gefährlich.«
Plog schüttelte sich wie ein durchnäßter Hund und tanzte aus der Zentrale. Die kräftigen Hände des Obmanns umschlossen die Steuerung. Bald würde ihn ein Traktorstrahl der PHOENIX erfassen und sicher zu dem großen Schiff bringen. Bei dem Gedanken an Perton
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