PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Der Großteil der Bevölkerung aller plophosischen Planeten sah in Iratio Hondro den Mann, der sie in ungeahnte Höhen führen würde. Die wenigsten wußten von den Praktiken, die Hondro anwandte.
Für die Plophoser war Perry Rhodan eine Legende. Hondro hingegen war Realität. Er war ein Mann, mit dem man reden konnte. Er zeigte sich oft, sprach viel und gab sich als der kleine Mann, der durch Tüchtigkeit und Fleiß Karriere gemacht hat.
Rhodan und Terra, diese beiden Begriffe bedeuteten für einen Plophoser wenig. Hondro wußte das. Er nutzte es für seine Zwecke aus.
Sie zeigten ihm alles. Sie führten ihn auf Greendor herum, als sei diese Welt eine riesige Ausstellung. Er sah die Fabrikationsstätten von Raumschiffstriebwerken,
Raumschiffszellen, Waffen aller Art und anderer Güter der Schwerindustrie. Er flog über die Städte dahin, die zum Teil unterirdisch angelegt waren, und er kreiste hoch über den schrecklichen Wäldern.
Immer waren der Obmann und seine Leibwache in der Nähe. Sachlich schilderte Hondro dem Gefangenen, was in den verschiedenen Städten geschah. Niemals klang Stolz aus seiner Stimme, niemals Triumph, aber er war von ständiger Aggressivität erfüllt, er schien jedes Bauwerk als eine Waffe gegen das Imperium zu betrachten.
Allmählich gewann Rhodan ein Bild davon, wer dieser Mann war. Hondro war terranischer als jeder Terraner. Er war härter, brutaler, schlauer und widerstandsfähiger. Nur so war es ihm möglich, dieses aufstrebende Volk anzuführen.
»Wir werden Sie nun zu den vier anderen Gefangenen bringen«, sagte Hondro, als sie in Zentral-City angekommen waren. »Dies ist die Hauptstadt. Hier werden Sie und Ihre Begleiter zunächst einmal bleiben, bis ich entschieden habe, was mit Ihnen geschieht.«
Vor ungefähr sechs Stunden waren sie mit der PHOENIX auf Greendor gelandet. Rhodan war überrascht gewesen, welche Sicherheitsmaßnahmen dabei getroffen wurden. Das Absperrnetz um diese Welt war dem im Solsystem zumindest ebenbürtig.
Kasom, Atlan, Bully und Noir waren weggebracht worden, während Rhodan von Hondro aufgefordert wurde, Greendor zu besichtigen. Nun, sechs Stunden später, hatte Rhodan einen kurzen, aber nachhaltigen Eindruck von den Verhältnissen gewonnen.
Der Gleiter, den sie benutzt hatten, war auf dem privaten Landeplatz des Obmanns in Zentral-City gelandet. Als Rhodan durch die Luke nach draußen kletterte, sah er, daß sie sich auf dem Dach eines hohen Gebäudes befanden.
Hondro und seine Leibwache kamen aus der Flugmaschine. Der Wind, der ununterbrochen vom Meer herankam, ließ die Umhänge der Plophoser flattern. Vor Rhodan breitete sich die Hauptstadt Greendors aus.
Soweit Rhodan sehen konnte, war diese Stadt hermetisch abgeschlossen. Hinter ihm lag der Ozean, auf der anderen Seite das Hochgebirge. Und überall war der Wald, der undurchdringliche Wald. Ohne Fluggeräte gab es aus dieser Stadt kein Entkommen.
»Sehen Sie sich gut um«, empfahl ihm Hondro. »Hier werden Sie für einige Zeit bleiben.«
»Das kommt darauf an«, entgegnete Rhodan zweideutig. Hondro lachte sorglos. »Sie sind zu klug, um an Flucht zu denken. Sie rechnen mit Hilfe. Die werden Sie nicht bekommen. Das Imperium ist im Zusammenbruch begriffen. Inzwischen sind die Bilder der zerstörten CREST fast überall zu sehen gewesen. Die Galaxis hält Sie für tot. Es fehlt die ordnende Hand. Überall bricht Krieg aus. Die Akonen haben sich mit einigen Blues-Völkern zu einem Waffenbund zusammengetan.«
Damit hatte Rhodan gerechnet. Doch er hoffte, daß Mercant und Tifflor zusammen mit den anderen Verantwortlichen das Imperium halten konnten.
»Kommen Sie!« rief Hondro von der anderen Seite des Daches. »Wir wollen hineingehen.«
Er verschwand durch eine Tür. Ein Leibwächter packte Rhodan unsanft am Arm und führte ihn über das Dach. Ein letzter Blick zeigte Rhodan, daß dieses Gebäude etwa dreihundert Meter vom Stadtrand entfernt war.
Hondros Wächter zerrte ihn durch die Tür in einen erleuchteten Lift hinein. Hondro und der übrige Teil seiner Leibwache waren bereits dort versammelt. Der Obmann grinste, als sich der Aufzug in Bewegung setzte.
»Unsere Wege trennen sich vorerst«, erklärte er Rhodan. »Jiggers wird sich von nun an mit Ihnen beschäftigen. Reizen Sie ihn nicht unnötig, er ist ein leicht erregbarer Mann.«
Der Lift hielt an, die Tür glitt zur Seite. Hondro lächelte und ging hinaus. Zwei der Wächter blieben bei Rhodan. Als Hondro verschwunden
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