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PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Schlingpflanzen nach ihm tasteten, ihn festhalten wollten, aber ihre Kraft reichte nicht aus, um sein Vorwärtsdringen zu unterbinden. Er kam direkt unterhalb des Daches an. Hier stank es entsetzlich. Ein gutes Drittel des Pilzes schien in Fäulnis übergegangen zu sein. Rhodan suchte sich eine starke Liane aus, die bis zum Rand des Daches führte. Daran hangelte er sich weiter. Seine Füße hingen nach unten, ein großartiges Ziel für Schlingpflanzen aller Art. Zunächst war es nur eine. Geschmeidig ließ sie sich mitziehen. Dann wurde Rhodans rechter Fuß von einer weitaus stärkeren umschlungen, die sofort zu zerren begann. Um das Gleichgewicht zu behalten, mußte Rhodan einen Augenblick ruhig unter dem Dach hängenbleiben. Diese Pause nutzten drei weitere Ausläufer unbekannter Pflanzen, um sich um die Hüfte des Terraners zu schlängeln.
    Trotzdem kam er noch gut voran. Als er die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, war er von mindestens einem Dutzend Pflanzenarmen umschlungen. Er erkannte, daß er unter diesen Umständen sein Ziel nicht erreichen konnte. Zum Glück zogen die Lianen in verschiedene Richtungen, so daß sich ihre Wirkung zum Teil aufhob. Eine erwies sich als besonders unangenehm, denn ihre Berührung verursachte ein schmerzendes Brennen auf der Haut.
    Rhodan nahm immer mehr die Form eines großen Kokons an. Er hielt sich nur mit einer Hand fest, mit der anderen gelang es ihm, Mackers’ Waffe zu ziehen, die schon einmal ihre Unempfindlichkeit gegenüber dem Wasser bewiesen hatte. Rhodan hoffte, daß sie auch diesmal funktionieren würde.
    Er schoß. Der gebündelte Energiestrahl zerschnitt den größten Teil der Lianen sofort. Rhodan schob die Waffe zurück und setzte seinen Weg fort. Bevor sich neue Taue um ihn legten, erreichte er den Rand des Pilzdaches.
    Er schwang sich hinauf und landete zwischen wild wuchernden Pflanzen. Sofort richtete er sich auf, um gegen eventuelle Angreifer gewappnet zu sein. Hastig strebte er auf den Mittelpunkt des Daches zu. Stellenweise war der Boden hart wie Beton, aber es gab auch verfaulte Stellen, wo Rhodan bei jedem Schritt einbrach.
    Er fand eine Senke, die bequem drei oder mehr menschliche Körper aufnehmen konnte. Dort ließ er sich nieder, nachdem er vorsichtshalber die Umgebung kontrolliert hatte.
    Vorerst schien er in Sicherheit zu sein. Zum erstenmal verspürte er Durst und Hunger. Eine Weile blieb er bewegungslos liegen, um neue Kräfte zu schöpfen, dann erhob er sich, um aufs Meer hinaus zu sehen. Was er sah, ließ seinen Puls rasen.
    Am Ufer entlang rannten zwei Männer um ihr Leben. Einer von ihnen war Atlan, der andere, eine dreckverschmierte, verwahrloste Gestalt, schien Bully zu sein.
    Hinter ihnen kam das Verfolgertrio. Drei riesige Bäume, die sich auf ihren Wurzeln fortbewegten wie Tausendfüßler, holten mit unwahrscheinlichem Tempo immer weiter auf. Von jedem Baum, keiner war kleiner als hundert Meter, baumelten unzählige Peitschenarme herunter. Ab und zu schnellten die mit Dornen bewehrten Tentakel durch die Luft, um die beiden Männer zu erreichen. Aber noch war die Entfernung zu groß. Doch die Bäume bildeten nicht die einzige Gefahr. Die Gleiter hatten das Ufer fast erreicht, während die Suchboote sich ungefähr in der Mitte der Bucht befanden.
    Rhodan stand wie eine Statue auf dem Pilz. Was konnte er unternehmen, um den beiden Freunden das Leben zu retten? Verzweifelt versuchten Atlan und Bully, den Abstand zwischen sich und den Drenhols zu vergrößern, aber die Pflanzen hatten den müden Beinen der Männer Hunderte von beweglichen Wurzeln entgegenzusetzen, auf denen sie mit der Geschwindigkeit eines Raupenpanzers vorwärtskrochen.
    Es war der phantastischste Anblick, den Rhodan jemals erlebt hatte. Die Bäume schienen einem Alptraum zu entstammen, der Vision eines Wahnsinnigen.
    Rhodan fühlte sich ausgehöhlt und müde. Im Vergleich zu den Gefahren, die hier lauerten, erschien ihm die Gefangenschaft bei den Plophosern wie ein angenehmer Urlaub.
    So stand er und mußte hilflos zusehen, wie die Drenhols immer näher an Atlan und Bully herankamen.
    Bully richtete sich auf und sprühte eine kleine Fontäne Meerwasser aus dem Mund. Dann rannte er ans Ufer. »Langsam«, mahnte Atlan, »Wir wissen nicht, was uns an Land erwartet.«
    Bully streckte sich unternehmungslustig. Allein die Tatsache, daß sie den Plophosern entkommen waren, verstärkte seine Zuversicht beträchtlich. Er tappte über den Sand, während das Wasser von seinen

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