PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
sich über die Entschlüsse der Regierung, also des Präsidenten, zwar unterhielt, jedoch keinen Einfluß mehr ausübte.
Terra war auf Plophos mit einem Konsulat und einer Handelsniederlassung vertreten. Das heißt, das waren die beiden offiziellen Vertretungen. Auf der Erde verfolgte man die Entwicklung der plophosischen Regierungsform schon seit einiger Zeit mit Sorge und hatte ein paar Agenten eingeschleust. Die Agenten waren Mitglieder der Galaktischen Abwehr und standen unter Leitung von Captain Arthur Konstantin, der seit geraumer Zeit plophosischer Staatsbürger war und es bis zum Polizeichef der Plophos-Hauptstadt New Taylor gebracht hatte.
Die Motive, die das Hauptquartier der Galaktischen Abwehr dazu bewogen hatten, Arthur Konstantin zum erstenmal in einen gefährlichen Einsatz zu schicken, waren vielfältig und kompliziert. Zunächst waren mit dem Großadministrator Perry Rhodan auch dessen Stellvertreter, Reginald Bull, und der Chef der United Stars Organisation, der Arkonide Atlan, spurlos verschwunden. Das Wrack des Raumschiffs, mit dem sie ihre letzte Reise durchgeführt hatten, war auf einem gottverlassenen Einödplaneten gefunden worden, und die drei wichtigsten Männer des Imperiums galten in der Öffentlichkeit als tot. Es gab eine Handvoll nicht allzu deutlicher Hinweise darauf, daß die Leute von Plophos ihre Hand im Spiel hätten. Wie und wo - und vor allen Dingen zu welchem Zweck -vermochte bislang niemand zu sagen. Das herauszufinden war Arthur Konstantins Aufgabe.
Er hatte sie soeben in Angriff genommen.
Art überließ es Iko, die beiden Verhörten zu betreuen, während sie sich langsam von den psychischen und physiologischen Nachwirkungen des Analyseverhörs erholten. Natürlich war ihre Erinnerung an den Wortlaut des Verhörs gelöscht worden. Es existierte eine gefälschte Aufnahme des Verhörs, die nur Fragen und Antworten enthielt, die mit dem vorliegenden Beweisstück und dem Verdacht hochverräterischer Betätigung zu tun hatten.
Art kehrte in sein Büro zurück. Er genoß die tiefe, weiche Ruhe seines großen Sessels, schloß die Augen und begann, über seine nächsten Schritte nachzudenken. Dabei stellte er fest, daß er sich in einer Art Dilemma befand. Die Aussagen der beiden Verhörten hatten keineswegs grelles Licht auf die Lage der plophosischen Außenpolitik geworfen. Sie hatten höchstens eine Kerze angezündet, in derem schwachen Schimmern er ein paar Umrisse schattenhaft wahrnehmen konnte. Mit anderen Worten: Die Frage, die das Hauptquartier so sehr quälte, war noch längst nicht beantwortet.
Art hatte jedoch erfahren, wo er weitere Informationen erhalten könne. Ob er dies als einen Erfolg betrachten solle oder nicht, darüber war er sich selbst nicht im klaren. Denn Etehak Gouthy, der Chef der Organisation die Felip Ardez etwas bombastisch mit dem Namen »Die Blaue Garde« bezeichnet hatte und deren Mitglied zu sein er sich rühmte, war kaum weniger unnahbar als der Obmann, Iratio Hondro, selbst.
Arts Dilemma bestand also darin, daß er mit seinem ersten kühner Schritt nur eine Art Zwischenerfolg errungen hatte und jetzt, da er nur schon einmal exponiert har, einen zweiten Schritt tun mußte, der ihm soweit er die Dinge sah, endgültig den Hals brechen konnte.
Dabei war noch immer nicht klar, wieviel Spielraum er eigentlich hatte. Gerrimer war ermordet worden - der einzige seiner Leute, der nicht, wie er und Iko und Kato, Polizist war. Angenommen, Gerrimer sei ein Opfer des plophosischen Geheimdienstes geworden, wieviel Informationen besaß der Geheimdienst dann über Gerrimers Hintermänner? Wußte er schon, daß der Polizeichef von New Taylor in Wirklichkeit ein terranischer Agent har? .
Es erschien Art müßig, sich über diese Fragen den Kopf zu zerbrechen. Er würde es rechtzeitig zu spüren bekommen, wenn der Geheimdienst Bescheid wußte. Mittlerweile galt es, so zu handeln, als hätte es einer Agenten namens Gerrimer nie gegeben.
Art wußte, was er als nächstes zu tun hatte. Eine Art Galgenhumor befiel ihn, als er seinen Plan entwickelte und sich die eigene Situation klarzumachen begann. Er steckte ziemlich tief im Dreck, und mit ihm lko und Kato. Das einzige, was sie noch tun konnten, um sich wieder herauszuarbeiten, har, dem Löwen in den Rachen zu springen.
Art setzte Iratio Hondro, Obmann und Diktator des Planeten Plophos, auf seine Besuchsliste.
Um vierzehn Uhr an diesem Tag erhielt das Präsidialamt in New Taylor Kenntnis von den Vorgängen, die
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