PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
sich kurz nach der Landung der HONDRO V auf dem Raumhafen abgespielt hatten. Ihrer vergleichsweise geringen Bedeutung entsprechend, wurde die Information dem Präsidenten erst unterbreitet, als sich Gelegenheit dazu bot, das war um fünfzehn Uhr zwanzig.
Iratio Hondro ordnete eine sofortige Untersuchung des Falles an und wußte eine Dreiviertelstunde später folgendes: In der vergangenen Nacht har in der Innenstadt eine Razzia durchgeführt worden. Im Rahmen dieser Razzia war ein Mann erschossen worden, der sich der Verhaftung widersetzte und die Polizisten, die ihn greifen wollten, mit der Waffe bedrohte. Im Besitz dieses Mannes har ein Schreiben an einen Empfänger unbekannten Namens gefunden worden, in dem der Kommodore Felip Ardez für sich selbst und seinen Ersten Offizier, Peder Felje, die Teilnahme an einer Konferenz zusagte, die, wie sich aus dem weiteren Text unschwer entnehmen ließ, über die Möglichkeiten zur Absetzung des derzeitigen Präsidenten beraten wollte.
Das war eindeutig Hochverrat, und Hondro billigte vollen Herzens die Maßnahmen des Polizeichefs, der die beiden Verdächtigen bei der ersten sich bietenden Gelegenheit verhaften ließ.
Auf der anderen Seite wußte er genau, daß es sich bei dem Brief um eine Fälschung handeln mußte. Felip Ardez war ein Mann seines Vertrauens, und kein solcher Mann befaßte sich mit Hochverrat. Dafür hatte er, Iratio Hondro, Präsident des planetarischen Reiches Plophos, rechtzeitig und mit Nachdruck gesorgt.
Blieb also die Frage, wer ein Interesse daran haben könnte, Felip und seinen Ersten Offizier (den Hondro nicht kannte) anzuschwärzen. Hondro setzte sich mit seinem Geheimdienstchef in Verbindung und trug ihm auf, drei seiner Leute zum Polizeipräsidium zu schicken, damit sie nicht nur Felip und Peder so schnell wie möglich loseisten, sondern auch Einsicht in die Beweismittel und die bisherigen Ermittlungen des polizeitechnischen Labors nähmen.
Solcherart glaubte Hondro, alles getan zu haben, was für einen solchen Fall vonnöten war. Es fing an, interessant zu werden. Bisher hatte es keinen Widerstand gegen seine Präsidentschaft gegeben. Gestern aber hatten Gouthys Leute einen Mann erschießen müssen, der aus irgendeinem Grund ihren Verdacht erregt hatte und sich der Festnahme durch schleunige Flucht entziehen wollte. Hondro wußte noch nicht so richtig, was mit diesem Fall eigentlich los war. Etehak hatte versprochen, ihm so schnell wie möglich einen umfassenden Bericht zuzuleiten. Fest stand bis jetzt nur, daß es sich um einen Agenten irgendeiner außerplophosischen Organisation gehandelt haben mußte.
Heute tauchte der Brief auf, der einen von Hondros zuverlässigsten Leuten in Zusammenhang mit hochverräterischen Umtrieben bringen wollte. Wirklich, es fing an, interessant zu werden. Hondro rieb sich im Geist die Hände. Er fühlte sich seiner Position völlig sicher. Fremde Bemühungen, ihn in Schwierigkeiten zu bringen, konnten nur dazu beitragen, das Leben ein wenig pikanter zu machen. Allerdings war er ziemlich verblüfft, als Gouthys Leute sich aus dem Polizeipräsidium meldeten und mitteilten, weder vom Polizeichef noch von den beiden Verhafteten sei dort eine Spur zu finden.
Das lag an Art Konstantins entschlossener Strategie. Um sechzehn Uhr dreißig nämlich brach er mit Iko und den beiden Verhörten in einer nicht gekennzeichneten Gleiterlimousine vom Polizeipräsidium auf. Das war wenige Minuten, bevor die Leute des Geheimdienstes eintrafen. Über sein Ziel war niemand etwas bekannt.
Leutnant Kato Jennsen hatte das Präsidium schon geraume Zeit früher verlassen. Sein offizieller Auftrag lautete, Untersuchungen über den Hintergrund der Affäre anzustellen -also herauszufinden, an wen der Brief gerichtet war, wann er geschrieben worden war und mit welchen Leuten der erschossene Bote in Kontakt gestanden hatte. Natürlich würde Kato keine Informationen erhalten können, denn es gab keine. Aber während er danach suchte, konnte er unauffällig die Nase in die Ereignisse stecken, die zu Gerrimers Ermordung geführt hatten. Und das war, worauf es Art eigentlich ankam. Denn so angestrengt er auch versuchte, den Fall Gerrimer in seinen Überlegungen unberücksichtigt zu lassen, so warnte ihn doch immer noch eine hartnäckige Stimme aus seinem Unterbewußtsein, er solle besser auf der Hut bleiben.
Auf jeden Fall traf um sechzehn Uhr fünfundvierzig eine ungekennzeichnete Gleiterlimousine mit vier Insassen, alle vier uniformiert,
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