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PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

Titel: PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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»Ich bin gern bereit«, sagte Zbron etwas langsamer, aber immer noch schnell genug, »Ihnen meine Ausführungen noch einmal in aller Deutlichkeit klarzulegen, aber ich fürchte, mir fehlt im Augenblick - wirklich, man kann sich an solche Redensarten gewöhnen - die Zeit dazu. Ich habe einige Kurskorrekturen vorzunehmen.«
    »Nehmen Sie, nehmen Sie«, empfahl Gecko erlöst. Er beschloß heimlich, diesen Unither nicht mehr anzusprechen, wenn es nicht unbedingt notwendig sein sollte. »Wieso Kurskorrektur?«
    »Im Grunde genommen ist das Problem sehr einfach«, schnarrte Zbron los und deutete auf die in Aktion befindlichen Bildschirme. »Die TRAMP fliegt genau auf ein Sonnensystem zu. Wenn der Kurs nicht geändert wird, werden wir in genau vier Stunden und siebzehn Minuten auf die Oberfläche dieser Sonne stürzen. Da die bisherigen Analysen eine Oberflächentemperatur von fünftausend Grad ergeben, halte ich es nicht für besonders ratsam, den bisherigen Kurs beizubehalten. Außerdem frage ich mich, was wir dort wollten.« Gecko faltete die Hände und schlug die Augen nieder. Lautlos bewegten sich seine Lippen, als bete er. Dann sah er Zbron wieder an. In seinem trauernden Blick lag das Leid von zehn zum Untergang verurteilten Völkern. In diesem Moment sah er nicht wie der stolze und standesbewußte Admiral und Kommandant aus, sondern wie ein zerrupftes Gänseblümchen. »Ja, das frage ich mich auch«, sagte er und stolzierte aus der Zentrale. Seine Knie zitterten merklich. Es war Wullewulls Pech, daß er gerade in diesem Augenblick den Weg seines Kommandanten kreuzte. Er kam aus der Küche, wo er den Koch, einen Unither, um eine Tagesration frischer Spargelspitzen betrogen hatte. Es war ihm nicht schwergefallen. Ein Mausbiber sah aus wie der andere, wenigstens in menschlichen Augen.
    Gecko blieb stehen und fixierte Wullewull, der mit einem verlegenen Grinsen an ihm vorbeimarschieren wollte, um möglichst schnell zum Antigravlift zu gelangen. In seinem Arm trug er zwei Plastikbeutel mit dem goldgelben Gemüse.
    »Halt!« donnerte Gecko, als er sich von seiner Überraschung erholt hatte. »Was hast du da?«
    Wullewull stand vor der Wahl, mit seiner Beute eiligst zu verschwinden, oder sich geschlagen zu geben. Da Gecko Teleporter war, entschloß er sich, stehenzubleiben. Sozusagen als Kompromiß.
    »Das sind Spargelspitzen«, klärte er den Kommandanten auf. »Das sehe ich!« schrie Gecko.
    Wullewull machte ein unschuldiges Gesicht. »Warum fragst du dann?« wollte er wissen.
    Gecko begann zu ahnen, daß er sich in den Auswirkungen seiner Machtstellung verschätzt hatte. Besser: Er hatte sie überschätzt. Statt vor ihm zu kriechen, behandelte man ihn mit einer Disziplinlosigkeit, die beispiellos genannt werden konnte. »Ich will wissen, woher du sie hast. Die Rationen wurden heute früh bereits verteilt. Wenn du alles auf einmal auffrißt...«
    »Der Koch gab sie mir«, unterbrach Wullewull ihn und grinste. Er sah in Richtung des Antigravschachtes. Gecko vertrat ihm schnell den Weg. Seine Augen wurden plötzlich größer, als er etwas bemerkte, das ihm bisher entgangen war. »Mein Uniformrock! Du hast meinen Rock an!«
    »Er hing so herum«, stotterte Wullewull, unsicher geworden. »Und da dachte ich... warum eigentlich nicht, dachte ich... ich dachte... «
    »Was also hast du gedacht, wenn wir mal den komischen Vorgang in deinem Gehirn großzügigerweise so bezeichnen wollen?«
    »Ich habe gedacht, der merkt es ja nicht.«
    »Wer? Ich?«
    »Nein, der Koch. Er hielt mich für den Kommandanten.«
    Gecko begann zu begreifen, außerdem verriet sich Wullewull durch einige unvorsichtige Gedankenfetzen.
    »Du hast dich damit einer Amtsanmaßung schuldig gemacht und die Besatzung um wertvolle Lebensmittelrationen betrogen. Das ist ein Verbrechen, das mit einer Strafe von mindestens zehn Tagen Arrest geahndet werden kann. Komm mit!«
    Er schob Wullewull vor sich her und brachte ihn zum Gemeinschaftsquartier der Mausbiber. Dort wurden die beiden mit schrillem Gejohle und fröhlichem Pfeifen empfangen, bis man Wullewulls betrübtes Gesicht bemerkte.
    »Mal herhören!« Gecko war entschlossen, in diesem eindeutigen Fall ein Exempel zu statuieren. »Wullewull hat sich zweier Vergehen schuldig gemacht. Er hat unberechtigterweise höhere Rangabzeichen getragen, und zweitens unter Vortäuschung falscher Tatsachen die Gemeinschaftsküche um eine Tagesration betrogen. Ich werde...«
    »Ich habe...«
    »Ruhe!« schrillte Gecko den

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