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PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

Titel: PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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auszusetzen. In der schmucken Admiralsuniform der Raumflotte stolzierte er durch die Korridore und Abteilungen des Kugelkreuzers und »inspizierte«. Er inspizierte, wie er es tatsächlich nannte, alles, was ihm in die Quere kam. Das Leben schien für ihn keinen anderen Inhalt mehr zu haben, und wohin die TRAMP flog, schien ihm egal geworden zu sein. Wenn nur alles im Schiff so war, wie er es wünschte. Wenn nur jeder wußte, daß er hier der Herr und Meister war. Natürlich wußte es ohnehin jeder. Es war ja kaum zu übersehen.
    An diesem Tag hatte er eine ganz besonders glorreiche Idee.
    Er verzichtete auf den telepathischen Befehl und schaltete den Interkom ein, um eine wichtige Durchsage zu machen. Ihm lag daran, daß auch die Unither und Willys erfuhren, wer hier etwas zu sagen hatte.
    »Befehl von Admiral Gecko an die Mannschaft der Ilts: In zwei Stunden findet ein Uniformappell statt. Antreten im
    Zwischendeck. Bei Beanstandungen muß mit Strafwachen gerechnet werden. Ende der Durchsage.«
    Zufrieden lehnte er sich zurück und warf dem Unither, der neben ihm vor den Kontrollen saß, einen beifallheischenden Blick zu.
    Zbron war der Erste Offizier der TRAMP. Schon auf dem Mars hatte er den Kurs des Schiffes in den Navigationscomputer gegeben, trotzdem waren Korrekturen nicht vermeidbar. Auch war die jeweilige Geschwindigkeit in gewissen Abständen zu regeln und zu überprüfen. Die Ortungsgeräte mußten ständig überwacht werden - kurz es gab trotz der automatischen Kontrollanlage immer noch alle Hände voll zu tun.
    Zbron sah den Blick, aber seine einzige Reaktion war, den Interkom auszuschalten. Dann schaute er mit seinen großen Telleraugen wieder auf seine Kontrollen.
    »Disziplin muß ja sein«, piepste Gecko anzüglich. Zbron nickte nur.
    »Ich mag auch keine vernachlässigten Uniformen«, fuhr Gecko fort. Zbron nickte abermals und betrachtete prüfend Geckos Uniform. Sein Rüssel schnellte vor und korrigierte die Orterpeilung. Das Problem schien ihn nicht zu interessieren. Gecko verlor die Geduld. »Ich verlange eine Antwort, hörst du? Ich habe eine Feststellung getroffen und möchte deine Meinung... «
    Er wurde unterbrochen. Der Unither brach sein Schweigen, und er tat es auf sehr eindringliche Weise. Zbron besaß die Eigenschaft, still und unauffällig zuhören zu können, Gespräche in seiner Umgebung interessierten ihn nicht. Um so größer war dann später die Verwunderung, wenn er Teile solcher Gespräche in andere Debatten warf und erstaunliche Argumente daraus formte. Hinzu kam seine Eigenart, doppelt so schnell wie jeder andere Unither zu sprechen. Dabei konnte man dieses Volk wirklich nicht als Langsamsprecher bezeichnen. Man hatte Mühe, ihnen zu folgen, wenn sie den Mund bzw. ihren Rüssel erst einmal aufmachten.
    Geckos Mund blieb offen, als Zbron begann: »Die grammatikalischen Lehren der interkosmischen Sprache besagen genauso wie die Regeln jeder anderen halbwegs vernünftigen Sprache, daß eine Feststellung keineswegs mit einer Frage zu identifizieren ist. Daraus folgert mit messerscharfer Logik, daß, rein semantisch gesehen, von mir keine Antwort oder Stellungnahme erwartet werden konnte. Das wäre das. Zweitens ist von meiner Seite aus zu bemerken, daß die Dienstvorschriften der terranischen Raumflotte eindeutig jeden vertraulichen Verkehr zwischen Vorgesetzten und Untergebenen untersagen. Da Sie Kommandant dieses Schiffes sind, ist zu folgern, daß Sie mein Vorgesetzter sind. In Interkosmo wird der Unterschied der Anrede...«
    Gecko hatte inzwischen Luft geholt. »Augenblick!« schrillte er entsetzt. »Ich muß...«
    »Wenn Sie müssen, ist das Ihre Sache«, unterbrach Zbron mit eiskaltem Sarkasmus. »Ich kann Sie nicht abhalten. Außerdem darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß die Bezeichnung Augenblick eine völlig unsinnige in diesem Zusammenhang ist. Mit einem Augenblick wird jener Bruchteil einer Sekunde bezeichnet, der notwendig ist, eine...«
    »Ruhe!« Geckos Nackenhaare hatten sich gesträubt, und er war aus dem Sessel gerutscht. Seine krummen Beine streckend, versuchte er, fünf Zentimeter größer als gewöhnlich zu sein. Die ungewohnte Körperhaltung nahm ihm ein wenig der sonstigen Sicherheit. Ein Lufthauch hätte genügt, ihn umkippen zu lassen. Er seufzte und wurde wieder kleiner. »Das hält ja niemand aus! Haben Sie ein Tonband verschluckt? Und wenn schon, warum lassen Sie es dann mit dreifacher Geschwindigkeit ablaufen? Ich habe kein Wort verstanden.«

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