PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
Wink mit dem Rüssel. Der Navigator hörte auf den nahezu unaussprechlichen Namen Vlck und war an seinem besonders wohlgeformten Rüssel zu erkennen. Er nahm den Wink des ersten Piloten auf, orientierte sich an den Instrumenten und sagte: »Ein auffallend fruchtbares System, wenn ich so sagen darf. Mindestens vierzig Planeten. Ich denke schon, daß man sich da verstecken kann, besser jedenfalls als im leeren Raum.«
Zbron sah Gecko fragend an. »Nun, Großadmiral? Wie lautet Ihr Befehl?«
Gecko hatte sich selbst in eine Klemme hineinmanövriert. Statt den erfahrenen Unithern die Entscheidungen zu überlassen und sich herauszuhalten, stand er nun im Mittelpunkt der fragenden Blicke. Sie erwarteten von ihm Anweisungen. Das war seit dem Start zwar schon so gewesen, aber immerhin hatte es sich bisher nur um Übungen oder harmlose Kurskorrekturen gehandelt. Nun aber ging es um Leben und Tod. Vielleicht.
»Wenn das System mehr Chancen als der Raum bietet, wählen wir natürlich das System. Verstecken wir uns dort. Hoffentlich ist es nicht gerade das Heimatsystem der Eierfremden - äh, Fremdeier!«
Zbron unterdrückte ein Grinsen. »Befehl verstanden, Großadmiral. Wir versuchen also, auf einem der Planeten zu landen und schalten dann den Antrieb ab, damit die Ortung der TRAMP erschwert wird. Unter einem Schutzschirm dürften wir dann einigermaßen sicher sein.« Der Unither wandte sich seinen Kontrollen zu, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Wie nebenbei fügte er hinzu: »Ich würde mich an Ihrer Stelle um die übrige Mannschaft kümmern, Großadmiral.« Gecko verstand zwar den Wink, aber diesmal verzichtete er auf eine Erwiderung. Er war froh, einer heiklen Situation einigermaßen ungerupft zu entkommen. Im Grunde seines Herzens kannte er sich gut genug und wußte, daß er jetzt in der Zentrale fehl am Platz war. Zbron verstand zehnmal mehr als er von der Führung eines Raumschiffes.
»Ich verlasse mich voll und ganz auf Sie und Ihre Leute«, sagte er würdevoll, drückte die Brust heraus und stolzierte auf den Korridor hinaus. In der Waffenzentrale war alles in Ordnung, wie er feststellen konnte. Die Unither hatten ihre Plätze eingenommen und warteten nur noch auf die Anordnungen des Piloten. Gecko ging weiter. Die Beobachtungsposten im Observatorium gähnten vor Leere. Hier sollten an und für sich mindestens drei Mausbiber damit beschäftigt sein, alle verfügbaren Daten der Astronavigation zu sammeln und an die Schiffsführung weiterzuleiten. Außerdem wurde hier jede Bewegung der entdeckten Planeten registriert und aufgezeichnet. Auch sollten die näheren Sterne einer Analyse unterzogen und die Ergebnisse auf den betreffenden
Sektorenkarten eingetragen werden. Und im Falle eines Alarms hatte die Station sowieso ständig besetzt zu sein.
Gecko warf mit Flüchen um sich, die er von Gucky gelernt hatte, dem sie wiederum von Bully weitergegeben worden waren.
»Das ist nun der Erfolg«, führte er das begonnene Selbstgespräch weiter, als er in den Liftschacht sprang und nach unten sank. In seiner Aufregung vergaß Gecko sogar, daß er auch teleportieren konnte.
Als er an der Spezialluke vorbeikam, empfing er schwache und verwirrte Gedankenimpulse. Die Willys fielen ihm ein. Sie unterstanden ebenfalls seinem Kommando, hatten aber an Bord der TRAMP vorerst noch keine besonderen Pflichten. Gecko hatte sie in erster Linie deswegen mitgenommen, weil sie als besonders gutmütig und hilfsbereit galten.
Die Verständigung mit den verformbaren Quallenwesen erfolgte oft telepathisch, aber meist bevorzugten sie die Lautsprache über den Translator, den sie ständig bei sich trugen. Als Gecko den halbdunklen Raum betrat, konnte er die Willys zuerst nicht entdecken. »He, wo seid ihr? Habt ihr den Alarm nicht gehört?«
Ganz in seiner Nähe schälte sich eine Gestalt aus dem Dunkel. Sie kam näher, unsicher und schwankend. »Können wir helfen?«
Gecko nickte, dann schüttelte er den Kopf. »Jetzt nicht, später vielleicht. Wir werden von fremden Schiffen belästigt und werden landen. Es ist die beste Möglichkeit, ihrer Verfolgung zu entgehen - meinen wenigstens die Unither.«
»Die müssen es wissen.« Die Stimme der Willys klang blechern und mechanisch. Sie war es auch. »Wir warten.«
»Ja«, bestätigte Gecko, »wartet nur.«
Er war froh, daß auch hier alles in Ordnung war. Aber: Was hieß, »hier auch?«
Nichts war in Ordnung! Die Elite aller Rassen, die Ilts, hatten versagt. Sie hatten überhaupt
Weitere Kostenlose Bücher