PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
jagten unbekannte Tiere vorbei. Drei angreifende Flugechsen hatten sie inzwischen schon töten müssen. Mory Abro war der treffsichere Schütze gewesen, der die lautlose Gefahr aus dem klaren Himmel beseitigt hatte.
Die Echsen waren nicht die einzigen Lebewesen, die den Luftraum bevölkerten. Ein Schwarm riesiger Tiere, breit und rund wie Flundern, war vor einer Stunde unter kreischendem Heulen über sie hinweggezogen. In strahlendem Rot hatten die flachen Unterseiten ihrer Leiber geleuchtet. Ein penetranter Gestank war von ihnen ausgegangen.
Auf Schritt und Tritt erlebten sie Überraschungen. Die wunderbare Harmonie dieser anheimelnden Landschaft stand in krassem Gegensatz zur Tierwelt des Planeten. In dem subtropischen Klima schienen sich alle Arten prächtig zu entwickeln.
Die kleine Gruppe war sich einig geworden, im Schutz eines Tales zu lagern - an einer Stelle, die, leicht zu verteidigen, in der Nähe vom Wasser lag und an der man Material vorfand, um daraus primitive Hütten bauen zu können.
Zufällig stand Rhodan hinter Mory Abro. In den letzten beiden Stunden hatte die rotblonde Frau nicht ein Wort gesagt. Unwillkürlich beobachtete er sie. Sie ahnte nichts davon. Ihr Blick glitt in die Ferne, dorthin, wo die Seenplatte glitzerte.
Perry Rhodan sah eine ihm bisher unbekannte Mory Abro -eine junge schöne Frau. Aber was war all ihre Schönheit gegen das gelöste Lächeln, das ihren Mund umspielte und die Freude in ihren Augen. Jetzt machte sie eine Armbewegung, als wollte sie damit sagen: Wie schön ist das alles!
Doch einen Moment später war das alles aus ihrem Gesicht verschwunden. Als sie sich zur Seite drehte, wo Rhodan stand, war ihr Blick wieder arrogant und ihre Miene abweisend.
Rhodan sah in die Ferne. Er überging ihren forschenden Blick. Er ließ sie nicht einmal ahnen, daß er sie beobachtet hatte.
Sie stiegen über den steilen Hang ab. Je tiefer sie kamen, desto wärmer wurde es. Eine Dunstglocke lag über dem Tal.
An einem rauschenden Bach gingen sie entlang. Bully und
Atlan sicherten mit ihren Strahlern die linke Seite zum Wald hin. Melbar Kasom ging am Schluß. Rhodan hatte die Absicherung der Bergflanke übernommen.
Mory Abro war ohne Aufgabe geblieben. Demonstrativ sonderte sie sich ab.
Das Tal wand sich in einer langen Kurve um einen Berg, dessen Flanke blanker Fels war. Die Männer schauten von Zeit zu Zeit besorgt zum Himmel. Der Abend nahte. Die Sonne stand schon tief über den Bergen. Niemand wollte gern die Nacht im Freien verbringen.
»Volle Deckung!« brüllte Bully plötzlich, der riesige Schatten aus dem Wald herauskommen sah - Tiere von der Größe eines Elefanten, aber so schnell wie Gazellen. Er konnte nicht ahnen, daß Cuduh sie Kellbaß nannte.
Sie schienen vor einer tödlichen Gefahr auf der Flucht zu sein. Blindlings stürmten sie den Menschen entgegen. Dumpf dröhnte der Boden.
Die Strahler in den Händen, hatte sich jeder dort niedergeworfen, wo er gestanden hatte. Schulter an Schulter lagen Mory Abro und Perry Rhodan.
Über dreißig der riesengroßen, schnellen Tiere rasten dicht an ihnen vorbei und schienen in panischer Angst gegen die nackte Bergflanke zu stürmen.
Am Waldrand krachte es immer lauter. Scheußlich anzusehende Ungeheuer brachen hervor. Elf schuppige Kolosse erschienen. Auf ihrer Frontseite glühte ein riesiges Facettenauge.
Keiner der Männer begriff, wieso diese kurzbeinigen Kolosse den schnellen Tieren gefährlich sein konnten, die doch schon einen Vorsprung von mehr als hundert Metern hatten.
Plötzlich zischte es unaufhörlich. Rhodan glaubte etwas durch die Luft fliegen zu sehen - oder hatte er sich getäuscht?
Das Zischen ging von den tankförmigen Tieren aus.
Ahnungslos blickte er zur flüchtenden Tiergruppe hinüber. Im gleichen Moment sah er eins der elefantengroßen, schnellen Ungetüme stehenbleiben, sich verzweifelt gegen etwas wehrend, das er nicht erkennen konnte.
Jetzt standen schon vier, und alle vier schienen mit etwas
Unsichtbarem zu ringen.
Das Zischen in der Luft hielt weiter an. Rhodan richtete sich auf, blickte zu den tankförmigen Ungeheuern hinüber und sah sie stampfend auf den Bach zukommen.
»Alle stehen ja!« rief Mory Abro aufgeregt aus.
Er riß den Kopf herum und sah, daß die Flucht der großen Tiere zu Ende war. Aber er sah auch etwas anderes. Er entdeckte, was dort vor sich ging. Sie kämpften gegen Polypen. Er sah armdicke Fangarme, welche die Tiere umschlangen. Er sah die ersten Tiere
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