PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
seine beiden Strahler wieder benutzen und auch Rhodans Befehl nachkommen. Mit einem Satz sprang er auf den Stein, auf dem Mory Abro immer noch saß und kaltblütig aus ihrem schweren Thermostrahler den unbekannten Gegner unter Feuer nahm.
»Zurück!« Da wimmelte es von Leuchtpunkten um sie herum. Melbar Kasom ging neben Mory Abro in die Hocke. Zwei der besten und reaktionsschnellsten Schützen in der bekannten Galaxis kämpften gegen einen zahlenmäßig weit überlegenen Feind. Aber die um sie herum tänzelnden, gräßlich schreienden Leuchtpunkte wurden von Sekunde zu Sekunde weniger.
»Sie kommen ja auch den Hang hoch!« brüllte Kasom und lenkte seinen Strahler zu Boden.
Er und Mory Abro sahen nun endlich, welche Körperform der Feind besaß. Auch dort, wo Reginald Bull stand, fuhr ein breitgefächerter Desintegratorstrahl den Hang hinunter und traf einen Schwarm dieser kubischen Wesen. Drei Köpfe hatten sie. Einer davon strahlte das schwach grünliche Leuchten aus. Fußballgroß saßen sie auf dem Kastenleib nebeneinander. Ringsum war der Kubus von einer Flughaut umgeben, die sie zusammenlegten, wenn sie sich auf dem Boden mit Hilfe ihrer gefährlich aussehenden Glieder bewegten. In messerscharfen, sichelförmig gebogenen Scheren endeten die Glieder, die trotz ihrer Kürze von einem halben Meter über mehr als ein halbes Dutzend Gelenke verfügten.
»Hinter Ihnen, Kasom!« schrie Mory Abro auf.
Der Ertruser wirbelte herum. Fünf Angreifern war es gelungen, ihre tödliche Strahlenmauer zu durchbrechen. Sie stürzten sich soeben auf Perry Rhodan und vergingen in seinem Energiefeuer, bevor Kasom eingreifen konnte.
Erst Minuten dauerte der Angriff einer tausendfachen Übermacht, aber die Menschen glaubten, schon stundenlang um ihr Leben zu kämpfen. Der Wald spie immer größere Mengen aus. In diesem Moment zeichnete sich eine neue Entwicklung ab. André Noir hatte mit seinen Parakräften in den Kampf eingegriffen, und unter unmenschlicher Anstrengung zwang er nicht nur einige Hundert der kubischen Wesen unter seinen Willen, sondern machte sie zu Todfeinden ihrer eigenen Art.
Das gräßliche Geschrei in der Luft und auf dem steilen Hang wurde lauter. Bully stellte als erster fest, daß auf seiner Seite die Wucht des Angriffs auffallend stark nachließ. Dafür aber rasten die Lichtpunkte in der Luft umeinander herum. Blitzartig begriff er dann, daß Noir mit seinen paraphysischen Kräften diesen Vorgang ausgelöst hatte. Immer mehr Angreifer erfaßte er und zwang sie, sich auf beliebige Wesen der eigenen Art zu stürzen. Das Feuer der Strahlwaffen verhinderte, daß die kubischen Wesen bis zur Höhle gelangten.
Rhodan begann sich schon um Mory Abro und Kasom Sorgen zu machen, als beide auftauchten und wortlos die Sicherung des Hanges übernahmen.
Kaum hatten sie ihr Strahlfeuer nach unten gelenkt, als Rhodan die Gefahr hinter seinem Rücken mehr ahnte als hörte. Er warf sich herum und schrie auf. Die furchtbaren Angreifer krochen über die steile Felswand herunter, waren dicht über ihnen.
Atlan griff mit in den Kampf ein. »Zum Teufel«, brüllte er, »auf die Art werden wir nicht sterben!«
Die kubischen Wesen hatten zu einem neuen Trick gegriffen. Sie strahlten nicht mehr. Sie waren so graubraun wie der Felsen.
Die Desintegratorstrahlen ließen ganze Felspartien verschwinden. Mit ihnen die fanatisch angreifenden Wesen. Der Geruch nach Karbid wurde immer intensiver, je länger der verzweifelte Kampf der sechs Menschen dauerte.
Mory Abro ging so sparsam mit der Energie ihres Thermostrahlers um, daß Melbar Kasom ihr zurief, mit größerer Dosis zu schießen.
»Warum?« rief die kaltblütige Frau gelassen zurück. »Bei mir kommt keiner durch!«
Plötzlich war der USO-Spezialist verschwunden. Er wußte, daß er sein Leben wagte, aber er wußte auch, daß er für das Leben der anderen verantwortlich war.
Er war mit zwei Sätzen unten im Tal, raste weiter - über sich die wie Fledermäuse flatternden Angreifer -, durchquerte das Tal und erreichte, noch nicht angegriffen, den Waldrand, der noch weitere Massen kubischer Wesen barg.
Auf eine Strecke von mehr als dreihundert Metern nahm er ihn unter Feuer. Der Impulsstrahl, der auf thermischer Energieentwicklung basierte, setzte den Wald in Brand. Sekunden dauerte es, bis Flammen hoch in den Himmel schlugen und das weite Tal beleuchteten.
Kasom raste schon weiter, stoppte seinen Lauf, schoß nach oben und beseitigte die Gefahr, die auf ihn
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