PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
bedenken. »Das läßt auf eine recht leistungsfähige Technik schließen.«
Rhodan nickte.
»Nicht nur das. Nehmen wir an, die Flooths wären primitive Gegner, nur wegen ihrer Kampfeswut, ihrer Grausamkeit und ihrer Zahl zu fürchten. Hätten die Bigheads dann nicht schon längst ihre Deflektoren benutzen können, um sich unbemerkt an den Gegner heranzuschleichen und ihn ganz einfach mit einem Stein oder einem Knüppel zu beseitigen? Oder könnten sie nicht einfach Wände um die Stützpunkte aufbauen oder die Stützpunkte hin und her versetzen?« Er schüttelte die Hand. »Nein, ich bin überzeugt, daß wir es bei den Flooths mit einer Rasse von hohem Standard zu tun haben. Die Bigheads kommen nicht einmal an den Gegner heran. Vielleicht benutzt er energetische Schutzschirme. Die Bigheads kennen ohne Zweifel das Prinzip, wie man einen Schutzschirm unwirksam macht, aber sie besitzen die Geräte nicht. Das wäre nämlich eine Waffe, und Waffen haben sie eben nicht.«
Atlan schaute nachdenklich zu Boden.
»Das macht die Sache aber nicht gerade einladend«, meldete sich Mory von der Liege her.
»Nein«, gab Rhodan zu. »Aber ich fürchte, wir haben keine Wahl.«
Sie beendeten die Diskussion schließlich und legten sich nieder. Die beiden Räume jenseits des Schotts, einer links, einer rechts vom Hauptgang, waren nach wie vor für sie reserviert, nur hatten die Bighead sie inzwischen ebenfalls mit Möbelstücken ausgestattet. Es gab im Raum links eine bequeme Liege für Abro und moderne hygienische Einrichtungen, über deren Fehlen sie sich in der Vergangenheit des öfteren beschwert hatte. Der Raum rechts war spartanischer eingerichtet. Außer vier Betten, je zwei übereinander, gab es nur die notwendigsten Dinge.
Rhodan übernahm die erste Wache. Er fürchtete keine Gefahr mehr, aber einer mußte wach und zur Stelle sein, wenn sich etwas Ungewöhnliches ereignete - wie etwa, daß das Schiff landete. Perk hatte kein genaues Zieldatum genannt, aber es schien, als läge die Ankunft auf Kahalo in nicht allzu weiter Zukunft.
Mory war die letzte, die sich verabschiedete. Rhodan begleitete sie zur Tür. Er spürte plötzlich ein unwiderstehliches Verlangen, ihr ein wenig Trost zuzusprechen. Schließlich gab er dem Drang soweit nach, daß er ihr die Hand auf die Schulter legte. Mit großen Augen sah sie ihn an.
»Angst?« fragte er.
Sie nickte. »Ein bißchen«, gab sie zu.
»Unnötig«, sagte er sanft. »Sie befinden sich in ziemlich wirkungsvoller Gesellschaft.«
»Wirkungsvoll?«
»Ja, im Finden von Auswegen.«
»Danke«, sagte Mory einfach und gab ihm einen Kuß.
15
Es kam, wie Rhodan erwartet hatte. Er war noch nicht ganz eine Stunde allein im Rundraum, da ertönte die blecherne Stimme aus der Luft und verkündete, das Schiff werde in Kürze landen. Rhodan ließ sich damit nicht abspeisen.
»Wer spricht zu mir?« rief er laut. »Perk?« Er war sicher, daß es Mikrofone gab, die seine Frage weiterleiteten.
Die Antwort kam rasch. »Ja, Perk.«
»Hör zu«, bat Rhodan. »Wenn wir euch helfen sollen, müssen wir ein wenig Übersicht haben. Meine Gefährten und ich möchten die Landung beobachten.«
Perk war damit einverstanden. Rhodan erwartete eine Aufforderung, zum Leitstand zu kommen, statt dessen aber verwandelte sich eine Hälfte der Rundwand zu einem riesigen Panoramaschirm. Die Beleuchtung wurde gedämpft, so daß das Schirmbild hervortrat.
Rhodan schaute in das dichte Gewühl des Sternenhimmels des galaktischen Zentrums. Stellenweise lagen die Lichtpunkte so eng beieinander, daß sie den Eindruck einer soliden Wand aus Licht erweckten. Es war vorläufig noch unmöglich zu erkennen, welchen Stern das Schiff anflog. Das Bild wandelte sich schnell. Ohne Zweifel bewegte es sich bis auf eine winzige Differenz ebenso schnell wie das Licht. Rhodan bewunderte die Technik, die es verstand, ein Fernsehbild so völlig von relativistischen Effekten wie Farb- und Dimensionsverschiebung zu befreien.
In aller Hast weckte er die Gefährten. Als er in den Rundraum zurückkehrte, hatte sich aus dem Gewirr der Sterne einer schon so deutlich gelöst, daß er als dicke, gelbe Kugel weit im Vordergrund zu stehen schien. Er wuchs rasch, und als er ein Viertel des Bildschirms ausfüllte, begann er zur Seite zu wandern. Das Schiff schwenkte zur Landung ein.
Aufmerksam verfolgten die Gefangenen alle Phasen einer Landung, die mit überlegenen Mitteln so spielerisch und reibungslos durchgeführt wurde, als gelte es nur,
Weitere Kostenlose Bücher