PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
übrigen Geräte. An die Arbeit!«
Minuten später dröhnte der unterirdische Stützpunkt vor frischer Aktivität. Mit verblüffender Schnelligkeit fraßen sich die grünlichen Strahlbündel der Desintegrator-Fräsen durch das Gestein. Porro leitete den Vortrieb neuer Stollen und die Erschaffung weiterer Hallen nach dem Plan, der von Experten des terranischen Geheimdienstes entworfen worden war. Ein besonderer Schacht wurde angelegt, in den Pumpen die aus der Auflösung des Felsens entstehenden Gase drückten. Der Schacht würde später verschlossen werden.
In einer der zuerst geschaffenen Hallen waren Pak Halon und seine Leute inzwischen dabei, die Transmitter zu installieren. Es gab zwei der mächtigen Geräte, die Lasten bis zu fünfzig Tonnen von entsprechenden Gegengeräten empfangen oder an sie absenden konnten. Der Transport erfolgte durch ein dem Kalupschen Halbfeld ähnliches Tunnelfeld, und die Reichweite der Transmitter betrug eine Reihe von Lichtjahren. Die Geräte innerhalb des Stützpunkts erlaubten den Nachschub von Personen und Material von der Erde her, ohne daß die plophosischen Wachstreitkräfte es merkten.
Nach sechs Stunden härtester Arbeit war Porro Mallin mit dem augenblicklichen Stand der Dinge zufrieden. Inzwischen hatte auch die Gruppe der Frauen unter Fera Kerrs Leitung begonnen, sich an der Installation der Geräte zu beteiligen. Dabei handelte es sich um kleinere Aggregate wie Ortergeräte, Hypersender und das Generatorsystem, das den Stützpunkt mit Energie versorgte. Porro befahl den Männern, sich hinzulegen und wenigstens acht Stunden lang zu schlafen. »Fera und ihre fünf Frauen«, wie er sie nannte, bekamen den Auftrag, die Konturprojektoren zu überprüfen und einsatzbereit zu machen.
»Nach der Pause«, sagte Porro nachdenklich, »werden wir eine kurze Mahlzeit einnehmen und uns dann unverzüglich nach Plophos auf den Weg machen.«
Sofort nach der Landung auf Plophos wurde gegen den Springer Maltzo und seine Begleitung zunächst formelle Anklage wegen unerlaubten Einreisens in den Machtbereich der Regierung von Plophos erhoben. Maltzo hatte damit gerechnet. Das Verhör durch Isit Hurans Leute an Bord des Raumschiffes war nur ein provisorisches gewesen. Es hatte den Geheimdienst davon überzeugt, daß die zwölf Gefangenen relativ harmlos seien. Auf Plophos sollte die endgültige Entscheidung darüber getroffen werden, welche Bedeutung dabei dem Wort relativ zukam. Die Anklage war nichts weiter als eine formelle Rechtsgrundlage, die die plophosischen Behörden für das Verhör brauchten oder doch zumindest als angemessen erachteten.
Maltzo und seine Leute wurden in einem Seitenflügel des Zentralgefängnisses in der Hauptstadt New Taylor untergebracht. Man behandelte die Springer insofern bevorzugt, als man ihnen erlaubte, beieinander zu bleiben. Die Gefängnissuite, wie Curd Djanikadze die Flucht von drei hallenähnlichen Zellen nannte, besaß Waschnischen und einen durch eine schwache Tür abgetrennten Baderaum, einen Komfort also, dessen sich gewiß nicht jede plophosische Gefängniszelle erfreute.
Die Behörden handelten rasch und zielbewußt. Noch am Tag der Landung wurden die zwölf Springer ein zweites Mal zum Verhör befohlen. Maltzo sah der zukünftigen Entwicklung getrost entgegen. Sie hatten die schwierigste Klippe umschifft. Der Anschlag gegen Kelso Jasper war nicht entdeckt worden. Niemand außer den Betroffenen, nicht einmal der Arzt selbst mehr, wußte von dem Verdacht, der dem Unternehmen um ein Haar zum Verhängnis geworden wäre.
Die Leute wurden einer nach dem anderen verhört. Auch diesmal wendete man die Wahrheitsdroge an, aber unter den Ärzten, die das Verhör leiteten, war kein einziger auch nur halb so ehrgeizig und mißtrauisch wie Kelso Jasper. Die Tatsache, daß den Gefangenen erlaubt worden war, nach Plophos zu kommen, war für die Leiter der Befragung so etwas wie ein Beweis dafür, daß die Springer unschuldig waren. Maltzo gab dieselben Antworten, die er auf Sicos schon gegeben hatte.
Er brauchte sich dabei nicht anzustrengen. Die Erinnerungen des wirklichen Maltzo und die einiger anderer Springer waren in seinem Gehirn verankert. Er brauchte nur zu berichten, woran er sich deutlich erinnerte.
Es war finster, und durch die vergitterten Fenster leuchteten die Sterne herein, als die Kalfaktoren nach dem Ende der Ruheperiode die Zellen betraten, um das Abendessen zu bringen. Maltzo und seine Leute erhoben sich schlaftrunken von den
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