PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
ihn an und grinste wie ein schwarzer Dämon.
»Jetzt landen wir«, verkündete er sachlich und in Mißachtung eines Schwarmes von Abwehrraketen, die aus der Atmosphäre des Planeten hervordrangen und auf die LION zusteuerten. Picot nickte. Sie würden landen. Tschato sagte es. Und wie immer würde dieser Löwe recht behalten.
Innerhalb der nächsten Minuten veranstalteten die Männer in der Feuerleitzentrale das reinste Scheibenschießen auf die Abwehrraketen und vernichteten auf diese Weise über zwei Drittel, bevor diese überhaupt in die Nähe der LION kamen. Der Rest huschte am Schiff vorbei oder wurde vom Abwehrschirm unschädlich gemacht.
Der Weg für die LION war frei. Als der Schlachtkreuzer in die Atmosphäre eindrang, erreichte ihn ein Funkspruch der akonischen Schmuggler. Sie boten die Kapitulation an. Cheffunker Dawson brachte Tschato diese Nachricht.
»Sie sollen die Lager dort unten räumen«, sagte der Kommandant. »Funken Sie zurück, daß sie dazu eine Stunde Zeit haben. Danach werden wir ihre Station bombardieren.« Picot nickte. Das war der einzige Weg, um die riesigen Waffenlager zu zerstören, die die Akonen auf dieser Welt eingerichtet hatten. Tschato wollte vermeiden, daß es dabei Tote gab. Für die Akonen mußte es schlimm genug sein, ohne Unterkünfte und Ausrüstungen auf das Eintreffen der nächsten Transportschiffe zu warten. Der Planet selbst war für sie als Depot unbrauchbar geworden, da den Terranern seine Position jetzt bekannt war.
Die Akonen versuchten zu handeln. Entgegen Tschatos Bedingung boten sie an, alle Waffen auszuliefern. Doch Tschato ließ sich auf nichts ein. Die Tricks, mit denen die
Akonen immer wieder versuchten, einen Teil ihrer geschmuggelten Güter zu retten, waren der Flotte ausreichend bekannt.
»Eine Stunde«, sagte Tschato unnachgiebig zu Dawson. Er blickte auf die Uhr. »Geben Sie durch, daß bereits zehn Minuten davon verstrichen sind. Sie sollen sich beeilen - die ersten Bomben fallen in fünfzig Minuten.«
Der Cheffunker gab die Nachricht durch. Diesmal kam keine Antwort, aber jedem Mann in der Zentrale war klar, daß die Akonen jetzt Hals über Kopf aus ihrem Stützpunkt flüchteten.
Die LION kehrte in eine Kreisbahn um den Planeten zurück. In einer Höhe von eintausendsiebenhundert Kilometer schwebte sie über der Station der Waffenhändler, ihre Geschwindigkeit der Eigenrotation des Planeten anpassend.
Fünf Minuten vor dem Zeitpunkt der angekündigten Bombardierung, meldete sich der akonische Kommandant persönlich und verlangte den Befehlshaber des terranischen Schiffes zu sprechen.
Tschato verließ in aller Ruhe den Kommandosessel und ging zur Funkstation hinüber. Dawson und einer seiner Gehilfen machten ihm Platz.
Der Akone hatte ein langes, hageres Gesicht. Seine Augen versprühten Haß. Doch seine Stimme blieb ruhig, als er Tschato in höflicher Form begrüßte. Hinter dem Akonen konnte Tschato deutlich die Verkleidung einer Positronik erkennen. Das war Absicht, erkannte der Terraner. Mit Nachdruck wollte ihm der Akone zeigen, daß er noch in der Station weilte.
»Sie sind ziemlich leichtsinnig«, sagte Tschato. »In drei Minuten vernichten wir Ihren Stützpunkt.«
Mühsam bewahrte der Schmuggler die Beherrschung.
»Ich will Ihnen etwas sagen, Terraner«, zischte er. »Kein einziger meiner Männer hat die Station verlassen. Wollen Sie zum dreihundertfachen Mörder werden?«
Tschato lächelte kummervoll. So war das also. Jetzt versuchten die Akonen, die terranische Mentalität für ihre Zwecke auszunutzen. Kaum ein Terraner, darauf bauten die Waffenhändler, würde kaltblütig den Befehl geben, Bomben auf eine von dreihundert Akonen bewohnte Station zu werfen.
»Ich bedaure Ihre Unvernunft«, sagte Tschato. »In zwei Minuten beginnt die Vernichtung der Station. Daran ändert sich nichts.«
Der akonische Kommandant ließ seinen Gefühlen freien Lauf. »Das werden Sie nicht wagen, Sie dreckiger...«
Auf einen Wink Tschatos unterbrach Dawson die Verbindung. Tschato kehrte an seinen Platz zurück.
»Um Himmels willen, Sir«, schnaubte Picot. »Was sollen wir jetzt tun? Sollen wir landen und sie einzeln herausprügeln?« Tschato lehnte sich behäbig im Sessel zurück. Ohne Picot anzusehen, sagte er: »Noch dreißig Sekunden.«
Dort unten lebten Verbrecher, überlegte Picot fieberhaft. Nach dem interstellaren Gesetz hatten sie schwere Strafen verdient. Doch sie kaltblütig in einem Bombenhagel untergehen zu lassen, war etwas völlig
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