PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
Tschato zu Dan Picot.
»Wir werden sie sicher brauchen, Sir«, meinte Picot.
Nachdem eine Stunde verstrichen war, setzte die LION ihren Linearflug fort. Fünfzig Lichtjahre von der fremden Sonne entfernt, tauchte sie abermals in den Normalraum.
Ihre Ortungs- und Peilgeräte richteten sich auf das fremde System. Dawson gelang eine Ortung der kämpfenden BluesFlotten in diesem Gebiet.
»Da sind mehrere tausend Schiffe vor uns, Sir«, gab er bekannt. »Ich kann mir vorstellen, daß dieses Gebiet für ein einzelnes terranisches Schiff ziemlich ungemütlich werden kann.«
Tschato verurteilte diesen Einwand mit einer lässigen Geste zur Bedeutungslosigkeit.
»Die Blues kämpfen miteinander. Sie sind so mit sich beschäftigt, daß sie uns kaum Schwierigkeiten machen werden.«
»Mit Verlaub, Sir! Es gibt genug Fälle, in denen sich die Blues plötzlich einig wurden, wenn es darum ging, ein terranisches Schiff anzugreifen«, sagte Dawson.
Tschato verschränkte die muskulösen Arme über der Brust. »Sei es, wie es will - wir bleiben immer nur ein einzelnes Schiff«, sagte er. »Danach müssen wir unsere Handlungen ausrichten. Immerhin, wir können unsere Sicherheit durch einen kleinen Trick vergrößern.«
Dan Picot schloß ergeben die Augen. Wenn es galt, würde Tschato Perry Rhodan direkt aus dem Glutball einer Sonne holen. Als einzige Erleichterung für die Besatzung würde er dabei das Öffnen des oberen Verschlusses der Uniformjacke gestatten.
»Wir schleusen eine weitere Korvette aus«, befahl Tschato. »Captain Vertrigg, machen Sie sich bereit.«
Der ältere Offizier, den Tschato angesprochen hatte, verließ seinen Platz. »Sie sind unsere zweite Lebensversicherung«, eröffnete ihm der Oberstleutnant. »Sie dürfen sich mit der Korvette unter keinen Umständen verräterisch benehmen. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, Funkkontakt mit der LION aufrechtzuerhalten.«
»Funkkontakt?« schnaubte Picot. »Man wird uns abhören, Sir.« »Das hoffe ich«, sagte Tschato seinen erstaunten Zuhörern. »Entdecken werden uns die Blues auf jeden Fall. Wir werden mit Captain Vertrigg Funksignale austauschen. Vertrigg muß mit der LION II eine sich nähernde terranische Schlachtflotte vortäuschen.«
Picot beobachtete den Panoramaschirm. Während Vertrigg zum Hangar eilte, dachte er über ihre Lage nach. Sie waren im Begriff, mitten in ein Gebiet zu fliegen, in dem es von Schiffen der Blues nur so wimmelte. Zu ihrer Sicherheit hatte Nome Tschato die LION III mit Captain Walt Heintman losgeschickt, um Hilfe zu holen. Es war fraglich, wann Heintman mit anderen Schiffen zurückkehren würde - falls er überhaupt jemals wieder auftauchte.
Die LION II war eine weitere Sicherheitsmaßnahme Tschatos. Sie sollte eine Flotte darstellen, die es in diesem Raumsektor überhaupt nicht gab.
Schöne Aussichten, dachte Picot.
»Also los«, drang Tschatos Stimme in seine Gedanken. »Es ist nur noch ein Katzensprung bis zum Ort unserer Wünsche.«
8
Ein Mausbiber konnte nicht von einer Stunde zur anderen ein Held werden. Er mußte als Held geboren sein. Admiral Gecko erkannte das endgültig in jenem Augenblick, als einer der Unither ein totes Mitglied der Mausbibergruppe in die Zentrale hereintrug und wortlos auf den Kartentisch legte.
Das war der zweite Tote, den die Mausbiber zu beklagen hatten, seitdem die Blues wieder pausenlos das kleine Schiff jagten. Die Unither hatten drei Angehörige verloren. Sogar einer der Willys war gestorben.
»Wie ist das passiert?« erkundigte sich Gecko. Seine helle Stimme besaß einen krächzenden Unterton. Er war heiser vom Schreien der Befehle.
»In den unteren Maschinenräumen ist ein Atombrand ausgebrochen«, sagte der Unither mit dumpfer Stimme.
Gecko schaute schmerzerfüllt auf den toten Artgenossen. Er fühlte, daß ihm die Verantwortung die Kehle zuschnürte. Er war schuld daran, daß es Tote gegeben hatte. Mit seinem verrückten Plan hatte er sie alle in Gefahr gebracht. Nie hätte er USO-Generaladmiral Tere Astrur um die Genehmigung zum Einsatz bitten dürfen.
Gecko beobachtete die Kontrollen. Die Energieversorgung bereitete ihm Sorgen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie endgültig zusammenbrechen würde. Das bedeutete, daß das Schiff manövrierunfähig im Raum schweben würde als sicheres Opfer der angreifenden Blues-Raumer. Schon jetzt hatte die Besatzung der TRAMP Schwierigkeiten, sich in kurzen Abständen in den Linearraum zu retten.
Und nun war in den unteren
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