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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Sie nur!« winkte er ab, als Holgsen zu einer Erwiderung ansetzte. »Ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen meinem Chef gegenüber. Natürlich war es Unsinn, zu behaupten, Nome Tschato wäre an dem Pech schuld, das alle Schlachtkreuzer mit dem Namen LION zu verfolgen scheint. In Wirklichkeit...«, seine Augen blickten plötzlich durch Holgsen hindurch, »...ist ihm damals im Simban-Sektor der Verlust unserer ersten LION nähergegangen als allen anderen. Wissen Sie, für ihn ist ein Raumschiff mehr als nur ein technisches Wunderwerk, es ist so etwas wie eine Heimat für ihn. Er hängt an seinem Schiff, auch an der jetzigen, der zweiten LION - nur weiß er eben ganz genau, daß er das Schiff nicht über seine Pflicht stellen darf.«
    Einar Holgsen erhob sich. »Sie haben eines vergessen hinzuzufügen, Dan. Nicht nur Nome Tschato denkt so, sondern auch Sie - und viele andere der Besatzung auch. Aber nun muß ich Sie verlassen, Dan. Man braucht mich noch woanders.«
    Dan Picot nickte. Er war wie umgewandelt. »Vielen Dank für Ihre Behandlung, Einar. Ich denke, Sie werden bei den anderen Patienten ebenso rasch Erfolg haben.«
    Er streckte Holgsen die Hand hin und der Psychologe drückte sie herzlich.
    »Sie waren ein angenehmer Patient, Dan. Leider gibt es Leute, bei denen meine Kunst versagt.« Er seufzte. »Bei Arkoniden hätte ich es leichter, aber Terraner vertragen eben Untätigkeit nicht. So long, Dan!«
    »So long, Einar!«
    Dan Picot blickte dem Psychologen lächelnd nach, dann schob er sich die Mütze ins Genick und schritt zielstrebig der Instrumentenbühne zu.
    Er hatte noch nicht die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als die Ortungsgeräte die akustischen und optischen Warnsignale auslösten.
    Oberstleutnant Nome Tschato hatte nichts von den »finsteren« Plänen ausgebrütet, die sein Erster Offizier bei ihm vermutete. Er war vielmehr dabei gewesen, sein ganz privates Tagebuch zu führen. Danach hatte er sich todmüde aufs Bett geworfen und war sofort eingeschlafen.
    Das war 23.50 Uhrgewesen. Um 23.54 Uhr weckte ihn das Schrillen des Interkoms.
    Nome Tschato kam erst richtig zu sich, als er bereits vor dem Gerät stand. Hastig drückte er den Schaltknopf. Das Gesicht Dan Picots erschien auf dem Bildschirm.
    »Was gibt es?« fragte Nome Tschato und gähnte.
    »Ortungsalarm, Sir. Unbekanntes Raumfahrzeug entfernt sich aus dem Ortungssektor Pulsa, beschleunigt in Richtung LION.«
    Nome Tschatos Blick wurde augenblicklich klar. »Versuchen Sie Identifizierung, Dan - und geben Sie Bereitschaftsalarm! Ich komme zur Zentrale.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, schaltete er den Interkom ab und stürmte aus seiner Kabine, im Laufen seinen Uniformrock zuknöpfend. Als er in den Schacht des zentralen Antigravlifts sprang, begannen überall im Schiff die Alarmsirenen zu heulen.
    In der LION wurde es lebendig. Schotts knallten, Stiefel trampelten durch die Gänge, und vereinzelte Befehle hallten dumpf von den Wandungen wider.
    Die Zentrale war still wie ein leerer Kinosaal gewesen, als Nome Tschato sie verlassen hatte. Jetzt, als er zurückkehrte, glich sie einem brodelnden Hexenkessel. Offiziere sprachen in ein gutes Dutzend Mikrofone, alle Pultrechengeräte summten, und die Projektorschirme der Ortung waren von aus- und angehenden Kontrollampen umgeben. Über allem aber dominierte ein Geräusch: Das dumpfe Brummen der mit Minimalleistung anlaufenden Stromreaktoren.
    Nome Tschato spürte den Boden ganz leicht unter seinen Füßen vibrieren, als er auf seinen Platz zuging. Dan Picot erhob sich und machte vorschriftsmäßig Meldung.
    »Danke!« sagte Nome Tschato knapp. »Haben Sie das Schiff identifizieren können?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Picot. Seine Stimme klang belegt. »Es handelt sich einwandfrei um einen Blues-Raumer der leichten Klasse, einfach unglaublich, Sir.«
    »Was ist unglaublich?« Nome Tschato schaute den Offizier durchdringend an.
    »Sir! Das Blues-Schiff kann der LION überhaupt nicht gefährlich werden. Entweder ist der Kommandant wahnsinnig oder...«
    »Oder man hat eine Teufelei vor«, beendete Nome Tschato den Satz.
    Er lächelte sein kaltes Lächeln, bei dem Picot stets eine Gänsehaut über den Rücken zu laufen pflegte. Sein blendendweißes Gebiß kontrastierte eigenartig mit der schwarzen Haut. Er nickte Picot zu, dann ließ er seinen zwei Meter langen Körper geschmeidig in den Kontursitz sinken. Picot nahm neben ihm im Sessel des Ersten Offiziers Platz. Er saß noch nicht richtig, da

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