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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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vierten Planeten überflog und er die Hölle dieser Methanwelt genauer betrachten konnte. Es war wirklich ein Wunder gewesen, daß die Terraner von dort hatten entkommen können. Nachdem Pulsa einmal umkreist worden war, richtete Ragna den kürzesten Kurs zum Schlachtkreuzer der Terraner ein. Es sollte so aussehen, als hätte sich das BluesSchiff ständig in der Nähe Pulsas herumgetrieben und erst jetzt das geflohene Schiff wiederentdeckt. Wenn man dort noch über intakte Ortungsanlagen verfügte, mußte man das Diskus-Schiff inzwischen schon entdeckt haben.
    Kurz vor Erreichen der einfachen Lichtgeschwindigkeit kontrollierte Ragna, zusammen mit sechs anderen Freiwilligen, die Arbeit der Blues-Besatzung. Menschen konnten nicht ohne besondere Ausbildung mit den Lineartriebwerken der Blues umgehen. Darum war die Programmierung der Steuer-Aggregate der ursprünglichen Besatzung überlassen worden.
    Major Ragna war mit dem Ergebnis der Kontrolle zufrieden. Die Blues hatten gute Arbeit geleistet. Nur eine Lichtminute vom terranischen Schlachtkreuzer entfernt, würde das Diskus-Schiff vom Linearraum ins Einstein-Kontinuum hinüberwechseln - nur wußten zum Unterschied von der menschlichen Besatzung die Blues nichts von der Anwesenheit des terranischen Raumschiffes. Sie würden völlig ahnungslos in den Tod fliegen.
    Die Freiwilligen hatten nur Hohn und Spott für die »Tellerköpfe«, wie die Blues allgemein wegen ihrer eigenartigen Kopfform genannt wurden, übrig. In einer Art Galgenhumor steigerten sie sich in immer drastischere Schilderungen der Überraschung ihrer Gefangenen hinein - bis Major Ragna darauf hinwies, daß das Übersetzungsgerät die ganze Zeit über eingeschaltet war. Da schwiegen die Freiwilligen betroffen und ein wenig beschämt. Sie hatten plötzlich erkannt, daß auch andere Wesen als Menschen dem Tod gefaßt ins Auge sehen konnten - und ohne sich so neurotisch wie sie zu gebärden.
    Kurz vor Verlassen des Linearraums gab Major Ragna zwei bereitstehenden Männern einen verstohlenen Wink. Daraufhin packten diese einen der Blues bei den langen, blaubepelzten Armen und zerrten den Widerstrebenden mit sich fort. Ragna schloß die Augen. Er stellte sich vor, wie seine Männer den Blue in seinen eigenen Raumanzug zwängten, den Helmverschluß blockierten und ihn so vor der Notschleuse aufstellten. In dem Augenblick, in dem der Schlachtkreuzer das Feuer erwiderte, würden sie den Blue aus der Schleuse stoßen, damit die Terraner, falls sie danach suchten, einen toten Blue als Beweis in die Hand bekämen.
    Ragna fragte sich nur, ob die Terraner das Feuer überhaupt erwidern würden. Was, wenn sie den Diskus mit einem Traktorstrahl einzufangen versuchten? Würde es nicht Verdacht erwecken, wenn
    die Besatzung ihr Schiff in einem solchen Fall sprengte?
    Er schob diese Gedanken beiseite. Das Diskus-Schiff mußte eben so gesteuert werden, daß den Terranern gar keine andere Möglichkeit der Abwehr blieb, als das Feuer zu erwidern.
    Ein rotes Signallicht flammte auf. Major Ragna zog das Mikrofon der Bordverständigung heran. »Achtung! Kommandant an alle! Eintritt in den Normalraum in dreißig Sekunden. Alle Waffen feuerbereit halten. Bei Zielerfassung Schnellfeuer ohne besonderen Befehl eröffnen!«
    Der Befehl war kaum bestätigt worden, als das Schiff unvermittelt in den Normalraum eintauchte. Die Sterne waren plötzlich wieder da in ihrer glänzenden, kalten Pracht, und wie verloren in den Tiefen des Raumes schwamm die Silhouette des Schlachtkreuzers, sichtbar gemacht durch Schirmbildprojektion der koordinierten Ortungsgeräte.
    Major Ragna duckte sich unwillkürlich, als die Dunkelheit von gleißenden Energiebahnen durchschnitten wurde. Aber es waren nur die eigenen Waffen.
    Drüben blitzte es auf. Eine schillernde Blase entstand, an der unablässig feurige Schlangen entlangliefen. Der Schlachtkreuzer hatte die Schutzschirme aktiviert - und sie hielten offenbar mühelos dem Beschuß stand.
    Ein wahnwitziger Gedanke zuckte durch Ragnas Hirn. Was, wenn er stur auf den Schlachtkreuzer zuhielt? Würde nicht das explodierende Blues-Schiff die Schutzschirme aufreißen und das terranische Schiff mit in den Untergang ziehen? Er gab diesen Gedanken sofort wieder auf. Mit der Vernichtung des Schiffes wäre dem Stützpunkt nicht geholfen. Iratio Hondro hatte schon gewußt, warum er den Schlachtkreuzer ungeschoren lassen wollte. Außerdem wäre bei einer Vernichtung des Feindschiffes der Tod der Freiwilligen vergeblich

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