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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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summende Geräusch, das die Schleuse erfüllte, kam von dem halbkugelförmigen, verkleideten Aggregat an der Unterseite der Plattform. Es war der Antigrav-Generator, und zwar ein relativ leistungsschwaches Modell, da er nur für die Fortbewegung im schwerelosen Raum gebaut war.
    Die schimmernde Energieglocke war nicht mehr.
    Um so deutlicher konnte Perry Rhodan den hochgewachsenen, breitschultrigen Mann sehen, der, in silberglänzendem Raumanzug und umgeschnallter überschwerer Thermo-Handwaffe, breitbeinig auf der Plattform stand und sie jetzt in die Vorhalle steuerte, indem er mit zwei Fingern den Hebel eines winzigen Fernsteuergerätes bediente.
    Es war Atlan, seit seiner Abdankung als Imperator Arkons Chef der »United Stars Organisation« mit dem Titel »Regierender Lordadmiral«.
    Jetzt sank die Antigrav-Plattform sanft zu Boden, und Atlan klappte den Druckhelm seines Raumanzuges zurück. Die rötlichen AlbinoAugen, Kennzeichen arkonidischer Abstammung, glitzerten ironisch, als er mit leisem Lachen seinen weißblonden Haarschopf schüttelte und nach einem geschmeidigen Sprung dicht vor Rhodan aufsetzte.
    »Hallo, Barbar!«
    Rhodan lachte. Er fühlte sich durch die Anrede nicht beleidigt, und Atlan hatte sie auch nicht als Beleidigung gemeint. Eher steckte darin eine gehörige Portion Hochachtung vor der Vitalität der Terraner -und ein wenig Traurigkeit über die Dekadenz seines eigenen Volkes.
    »Hallo, Arkonide!«
    Die Männer schüttelten sich die Hände. Dann ließ Atlan los und versetzte Rhodan einen Hieb auf die Schulter, daß der ganz leicht in die Knie ging. Er revanchierte sich mit einem Stoß gegen Atlans Brust. Der Arkonide taumelte einen Schritt zurück.
    »Fein, Barbar!« japste er und verzog das Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse. »Ich sehe, du bist in Form. Was macht die Kunst?« Sein Gesicht wurde plötzlich wieder ernst und nahm einen gespannten Ausdruck an. »Ich schätze, du hast mich nicht nur alarmiert, um mir dein neues Flaggschiff zu zeigen?«
    Rhodan massierte die schmerzende Schulter. »Und wenn es so wäre?«
    »Laß den Unsinn, Perry! Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, daß du mich nicht wegen Kleinigkeiten rufen läßt. Also heraus mit der Sprache!«
    »Dir kann man nichts vormachen, wie?« Rhodan lachte humorlos. Der Übermut, der beide Männer, die durch eine herzliche Freundschaft verbunden waren, anfangs wie ein Rausch erfaßt hatte, machte der trockenen Sachlichkeit Platz, ganz wie es die Lage erforderte.
    Rhodan faßte Atlan am Arm und steuerte ihn auf den nächsten Liftschacht zu.
    »Was würdest du sagen, Freund, wenn du hörst, daß der Verbleib des abgelösten Neo-Molkex kein Geheimnis mehr ist?«
    Atlan blieb ruckartig stehen. Die breite Narbe auf seiner linken Wange lief violett an.
    »Was ist damit, Perry? Habt ihr tatsächlich...?«
    »Du kennst Nome Tschato, den Kommandanten der LION, nicht wahr?«
    »Der ehemaligen LION!«
    »Und der neuen, Atlan. Tschato war, wie viele meiner Schiffskommandanten auch, auf der Suche nach dem Verbleib des Neo-Molkex. Er ist mit der Nase darauf gestoßen und hat dabei beinahe die neue LION verloren.«
    »Der Löwe hat sich wieder mal zuviel zugemutet, was?«
    »Ganz im Gegenteil. Er war vorsichtig genug, Captain Heintman mit seiner Korvette zurückzuschicken, noch bevor es gefährlich wurde. Ohne Tschatos Umsicht wären wir heute nicht hier, und das Molkex-Rätsel bliebe sicher auf ewig ungelöst.«
    Er schob Atlan in den Liftschacht. Während das Antigrav-Feld die beiden Männer dem Mittelpunkt des Schiffes entgegentrug, sagte Rhodan: »In der Zentrale wartet Tschato auf uns. Er wird uns nach Pulsa, dem Zielplaneten des Neo-Molkex, begleiten.«
    Atlan lächelte ironisch. »Uns? Mich fragst du wohl nicht erst, wie?
    »Sollte ich das?«
    Atlan schüttelte den Kopf. Nein, natürlich nicht! dachte er, und ein heißes Gefühl zog durch seine Brust. Es ist seltsam; zwischen unseren Welten liegt eine halbe Milchstraße, aber unsere Gedanken kommen aus einem Geist.
    Nome Tschato mußte seinen Bericht noch einmal geben, und Atlan hörte aufmerksam zu.
    Als der Oberstleutnant geendet hatte, sprang Atlan von seinem Platz auf und lief zwischen Instrumentenbühne und Schiffspositronik hin und her wie ein gefangenes Raubtier.
    Tschato wurde bereits unruhig; aber Rhodan kannte den Freund und gebot Tschato mit einer Handbewegung, still zu sein. Nach einer Viertelstunde schnellte sich Atlan auf dem Absatz herum und blieb vor Tschato stehen.

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