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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Familie über Wasser zu halten.
    Mag ja sein, dass Investitionen und Forschung ein wenig in den Hintergrund traten. Während dieser glorreichen Epoche benötigten wir keine Eierköpfe, die sich mit Energietechnik, Raumschiffbau oder hyperdimensionaler Grundlagenforschung beschäftigten. Anpacken hieß die Devise. Und Historiker, die heutzutage von Zwangsarbeit sprechen, haben nichts von dem verstanden, was damals notwendig war!
    Milliarden von Tonnen wurden bewegt. Dank hartnäckiger Verhandlungsarbeit gelang es mir, einen Exklusivvertrag für die Abnahme und Entsorgung der Altlasten zu ergattern, und das zu beiderseitigem Gewinn.
    Ja, ich habe auch über diesen Vertrag ein wenig profitiert. Aber ich hatte einfach Glück und war zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle.
    Nach mehr als achtzehn Jahren gelang die endgültige Schleifung der zehn städtischen Schiffe und des elften auf der Insel Gonda. Nur noch jene Teile, die von der Bevölkerung heutzutage liebevoll Schüsseln genannt werden und die sich während der Landung tief ins Erdinnere gegraben hatten, ließen wir bis zur Höhe der altera-nischen Erdoberfläche bestehen. Die Schüsseln bildeten ein prachtvolles Fundament, das während der nächsten Jahre abgestützt und stabilisiert wurde und in denen heutzutage die zehn großen Stadtviertel Neo-Teras ruhen.
    Fünfundvierzig Jahre steten Aufbaus und Wachstums, den die Stadt mir verdankt, liegen hinter uns. Sehen Sie doch zum Fenster hinaus und betrachten Sie mein Werk! Jedes einzelne Teil wurde von mir und meinen Architekten geprägt, überall haben wir unsere Spuren hinterlassen.
    Ich will gar nicht verhehlen, dass ich durch all meine Tätigkeiten zu bescheidenem Reichtum gelangt bin. Ja, diese kleine Hütte hier und einige Parzellen fruchtbaren Landes konnte ich mir durch kluge, vorausschauende Investitionen leisten.
    Visionen möchten Sie von mir haben? Ideen, wie es mit Neo-Tera und Altera weitergehen sollte? Ich fühle mich geschmeichelt, Fräulein, aber ich denke, dass Sie bei mir wirklich an den Richtigen geraten sind.
    Wir sollten wieder mal kräftig in die Hände spucken und mit diesen Träumen einer Rückeroberung des Weltraums aufhören. Technischer Fortschritt ist schön und gut, aber er sollte zielgerichtet erfolgen. Das, was die Gründerväter an Wissen hierher mitgebracht haben, war für die damalige Zeit vielleicht notwendig. Aber die letzten vierhundert Jahre haben uns gelehrt, dass unsere Probleme ganz woanders liegen. Bodenständigkeit ist die Devise. Was sollen hochtrabende Pläne und Ziele? Machen wir uns Altera Untertan, schließlich sind nach wie vor erst fünfzehn Prozent der Landoberfläche gut erforscht und gar erst fünf Prozent besiedelt. Da gilt es, weiterzumachen.
    Zu diesem Zweck muss unbedingt die Geburtenrate erhöht werden. Es geht nicht an, dass manche Familien meinen, auf Kinder verzichten zu können. Heute leben nicht einmal drei Millionen Menschen auf diesem Planeten. Wir brauchen Pioniere. Junge, kräftige Burschen, die das Land erobern, und gebärfreudige Mädchen, die sich ihrer Pflichten als Mütter besinnen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass viel zu viel gefeiert und viel zu wenig auf die Familienplanung geachtet wird. Das sind meine Ideen, Fräulein, und ich werde sie mit all meinem Einfluss im Bürgerrat geltend machen.
    Sie wollen schon gehen? Gerade jetzt, wo der Feinschmecker anläutet? Ach, wie schade!Aber ich hoffe doch, dass ich mich einigermaßen vorteilhaft in Szene setzen konnte? Das freut mich aber!
    Schatzi wird Sie gern zur Tür bringen.
    Im Vertrauen, Gnädigste: Wollen wir nicht in den nächsten Tagen unser kleines Gespräch fortsetzen? Bei einem Nachtmahl? Ich kenne da ein aus-ge-zeich-ne-tes Restaurant unter Hanscher Leitung ... Ich brauchte ab und an einen Menschen, mit dem ich mich austauschen könnte, mit dem ich mich richtig unterhalten könnte. Wenn ich Sie einladen darf...
    Wie bitte? Wie können Sie einen so harmlosen Vorschlag so rigoros ablehnen? Ich habe doch nur... Raus mit Ihnen! Und ich gebe Ihnen den guten Rat, diesen Bericht über mich möglichst vorteilhaft zu gestalten. Der Sendeleiter ist ein Vetter zweiten Grades von mir... Und nun verschwinden Sie endlich!
    Ach, Schatzi, nichts als Ärger hat man mit diesen einfachen Plebs. Lauter Neider sind das, alle wollen sie etwas von mir haben und nichts, aber auch gar nichts, geben...
    Schälst du mir bitte noch eine Pomanze, Schatzi?
     

20. A LTERA :
Startacs

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