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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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befürchte, Sie haben einen völlig falschen Eindruck von Altera erhalten«, sagte Anton Ishmael schließlich. In aller Gemütsruhe zog er einen eigroßen Gegenstand aus dem Inneren seiner Weste und drückte ihn vor sich auf den Tisch. In der Tat klang es so, als zerbreche der Unterteil der »Eischale«. Metallene Fühler schoben sich aus dem Körper hervor, tasteten wie suchend vorwärts, wurden immer länger und deuteten schließlich in verschiedene Richtungen.
    Der Regierungschef grinste breit. Er bedeutete Mondra und Rhodan, ruhig zu bleiben.
    Mehr als zwei Dutzend der Fühler umpackten den Tisch schließlich wie Wurzeln. Eine Spitze nach der anderen leuchtete hellblau und in gleichmäßigem Takt. Ein Brummton ertönte aus dem Ei, als wäre es nunmehr weich gekocht.
    Endlich brach Ismael das Schweigen: »Auch der allseits beliebte Parteichef der Menschdemokraten ist, wenn's drauf ankommt, kleineren Schweinereien nicht abgeneigt«, sagte er. »Das Wurzel-Ei lokalisiert jegliche energetischen Tätigkeiten, die über herkömmliche Strom- und Lichtquellen hinausgehen, und neutralisiert sie. Das betrifft versteckte Mikros genauso wie Spionkameras oder Akus-tik-T ransmissionsfelder.«
    »Wie sieht es mit den guten alten Methoden der Geheimdienstarbeit aus?«, fragte Rhodan, dem Anton Ismael immer sympathischer wurde. »Ich bin mir sicher, dass hinter diesem Spiegel« - er deutete auf eine verglaste Fläche zwischen zwei langweiligen Klecksbildern - »einige Herrschaften jede unserer Bewegungen verfolgen. Ich könnte mir vorstellen, dass auch ein oder zwei Lippenleser engagiert wurden.«
    »Sie werden von uns nichts hören und nichts sehen. Ein winziger Disvisuator im Wurzel-Ei hüllt uns in ein blickdichtes Sichtfeld und spielt stattdessen an der Außenhülle den Bericht von der Generalversammlung eines lokalen Radicci-Züchtervereins ab. Eine durchaus fade und ermüdende Angelegenheit, wie ich mir habe sagen lassen.« Ismael grinste breit.
    »Der Staatsmarschall wird nicht sehr erfreut darüber sein.« Rhodan erwiderte das Lächeln.
    »Der Staatsmarschall ist über nichts erfreut, das mit mir zu tun hat.« Übergangslos wurde der Regierungschef ernst. »Sie werden mir einiges zu erzählen haben«, fuhr er fort.
    »Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal, wie ich Ihre bloße Existenz einordnen soll. Die Geschichten Terras und Alteras trennten sich im Jahr 2409. Wenn ich daran denke, dass Sie bereits damals knapp fünfhundert Jahre alt waren...«
    »Die Unsterblichkeit ist nicht nur ein Geschenk des Himmels«, sagte Rhodan vorsichtig.
    »Das kann ich mir durchaus vorstellen«. Ismael fuhr sich neuerlich durch das licht werdende Haar. »Es ist nur... erschreckend. Schließlich machten wir auf Altera eine eigenständige Entwicklung über eine Zeitspanne von zweitausendfünfhundert Jahren durch. Sie durchlebten diese Zeitspanne! Ich fürchte mich davor, zu erfahren, wie weit sich die Menschheit in der Milchstraße und wir auseinanderentwickelt haben. Wenn ich nur an den seltsamen Akzent und diese grauenhafte Satzstellung denke, die Sie verwenden...«
    Rhodan nickte. Er verstand die Ängste des Staatsmannes nur zu gut. »Menschen bleiben immer Menschen«, sagte er vorsichtig. »Egal, wo sie leben und in welche Richtungen Sie sich entwickeln. Ertruser und Siganesen, von denen Sie möglicherweise in alten Aufzeichnungen gehört haben, sind Terra heute genau so verbunden, als hätten ihre Vorväter die Heimat niemals verlassen. Soweit es meine bescheidenen Möglichkeiten zulassen, sorge ich dafür, dass ein möglichst großer Zusammenhalt unter den einzelnen Völkern herrscht.«
    Anton Ismael wusste nichts über den großen Zusammenbruch des Solaren Imperiums. Über OLD MAN, Cappins, Verdummungsstrahlung, über Dabrifa und andere kollabierte Sternenreiche sowie all die anderen Plagen, die seitdem in scheinbar immer knapper werdenden Abständen über die Milchstraße gekommen waren. Selbst wenn er es gewollt hätte - er hätte nicht gewusst, wo er in seiner Erzählung über das von kosmischen Mächten bestimmte Schicksal der Menschheit anfangen sollte.
    Es war, als würde Anton Ismael seine Ratlosigkeit erkennen. »Die Zeit reicht nicht, um uns über Geschichte auszutauschen«, sagte er. »Die alteranischen Historiker werden mich zwar in die siebte Hölle verdammen, aber ich denke, wir sollten uns auf die Gegenwart konzentrieren.«
    »Ein guter Vorschlag.« Rhodan nickte dankbar. »Wenn Sie es allerdings schafften, von

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