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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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überschritten, Staatsmarschall«, sagte der Regierungschef mit brummiger Stimme. »Es gibt keine Worte für das, was Sie unserem Gast angetan haben.« Er sprach und bewegte sich zermürbend langsam. Doch kraft einer aus dem Inneren kommenden Autorität, die sich ebenfalls langsam entfaltete, zwang er die Zuhörer in seinen Bann. »Das alles wird ein Nachspiel haben, umso mehr, als Sie mich erst jetzt, nach vierundzwanzig Stunden, eingeweiht haben.«
    »Sie waren nicht verfügbar.« Laertes Michou zeigte sein billiges Lächeln. »Ich wurde von den Ereignissen überrollt und musste selbstständig handeln.«
    »Sie wurden noch niemals von irgendwelchen Geschehnissen überfordert«, erwiderte Anton Ismael. »Sparen Sie sich diese Lügen für Ihre parteipolitischen Propaganda-Veranstaltungen.«
    Rhodan hielt sich aus der Diskussion heraus. Hier am Tisch entwickelte sich ein Duell auf überhöhter Ebene, in der Mondra und er lediglich Staffage waren, genauso wie die anderen anwesenden Militärs und Zivilisten.
    »Wenn Sie Klartext reden wollen, bitte sehr.« Laertes Michou sah den Regierungschef unverwandt an. Wie eine Schlange, die das Kaninchen zu hypnotisieren versuchte. Wobei dieses Kaninchen allerdings von einem Kaliber war, an dem man sich durchaus verschlucken konnte. »Ich sah es als meine Pflicht an, alles zu tun, um das Gefahrenpotenzial möglicher Infiltranten auszuloten. Es handelte sich um eine rein militärische Angelegenheit, die lediglich mit militärischen Mitteln zu lösen schien. Geheimhaltung war mir oberste Pflicht...«
    »Auch das Militär untersteht dem Regierungschef, soweit ich mich erinnere.«
    »Ich möchte keine Paragrafen zitieren, doch bei Gefahr in Verzug steht es mir durchaus zu, diverse Verordnungen außer Kraft zu setzen und selbstständig zu handeln.«
    »Sie bewegen sich auf dünnem Eis, Laertes.« Die spitze, mehrfach gebrochene Nase lief allmählich rot an, während der Rest des teigigen Gesichtes Ismaels seltsam blass blieb. »Sie haben Ihre Kompetenzen mehrfach überschritten. Das ist Fakt. Ich könnte Sie wegen Hochverrats anklagen ...«
    »Ach ja?« Der Staatsmarschall schüttelte den Kopf. »Sie wissen, dass wir die Öffentlichkeit nicht noch weiter verunsichern dürfen. Eine Staatskrise in dieser Situation...«
    »Sie unterschätzen die Bürger und ihren gesunden Menschenverstand, Laertes. Für Sie sind die Alteraner lediglich Stimmvieh oder namenlose Soldaten, die Sie für Ihre Planspiele verwenden können. Irgendwann werden Sie zu weit gehen und die Rechnung präsentiert bekommen. Jetzt aber fordere ich Sie auf, den Saal zu verlassen.«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben mich richtig verstanden. Meine Parteifreunde werden Sie ebenfalls nach draußen begleiten. Sie pochten auf Ihrem Recht, ich tue es Ihnen nunmehr gleich. Als oberster Vertreter der alteranischen Regierung möchte ich mit dem Großadministrator Perry Rhodan unter vier - beziehungsweise sechs - Augen verhandeln.« Er zwinkerte Mondra freundlich zu.
    »Sie können nicht...«
    »Sollen wir uns denn tatsächlich auf einen Rechtsstreit einlassen? Oder wollen Sie mich gleich hier im Festwerk festsetzen, weil ich nicht so spure, wie sie es gern hätten?«
    Anton Ismael blieb kühl und gelassen, während er seine Forderungen erhob. Lediglich die Hände, die er ineinander faltete, verrieten seine Nervosität.
    Laertes Michou erhob sich, stützte sich auf dem Tisch ab, atmete schwer. Im Saal war es ruhig geworden, so ruhig, dass selbst die hektischen Atemzüge der Anwesenden in Rhodans Ohren laut dröhnten.
    Diese beiden Männer waren keine Freunde und würden auch nie welche werden. Hier standen sich Vertreter zweier Weltanschauungen gegenüber, die kaum miteinander vereinbar waren.
    »Na schön«, sagte der Staatsmarschall schließlich. »Sie sollen Ihren Willen haben, Präsident. Wer weiß, wie lange Sie noch die Gelegenheit haben, irgendwelche Forderungen zu stellen.« Er räusperte sich, stand auf, breitete die Arme weit aus und deutete seinen Parteigängern, den Saal zu verlassen.
    Anton Ismael nickte »seinen« Zivilisten zu.
    »Gut gemacht, Toni«, murmelte einer von ihnen, ein bärtiger Riese, und drückte ihm seine Pranke auf die Schulter.
    Der alteranische Regierungschef zwinkerte kurzsichtig. »War mir ein Vergnügen, den alten Schleifbock in die Schranken zu verweisen.«
    Der Bärtige verließ, als Letzter den Raum. Sanft drückte er die Tür zu. Schritte und Gemurmel verklangen leise. Sie waren allein.
    »Ich

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