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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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mehrmals vorkam, dass Planetenscheiben unversehrt den Transport durch einen Tryortan-Schlund überstanden, um dann irgendwo im interstellaren Leerraum zu kollabieren. Raumschiffe oder Konvois, deren Besatzungen unverletzt in Ambriador landen, sind die Ausnahme von der Regel.
    Der Hyperimpedanz-Schock?
    Selbstverständlich hat er uns getroffen! Zwölf Jahre ist es nun her; seitdem ist übrigens kein Fall eines Materietransports nach Ambriador mehr bekannt geworden. Es mag Zufall sein oder auch nur ein statistischer Ausrutscher. Wir beobachten dieses Phänomen selbstverständlich genau, soweit es unsere Kapazitäten zulassen.
    Es mag zu weit führen, Ihnen die Auswirkungen der Hyperimpedanz detailliert zu schildern. Wir wurden davon in Mitleidenschaft gezogen, ganz klar. Aufgrund der besonderen Verhältnisse in Ambriador aber nicht so sehr wie in anderen Teilen des Universums, wie wir annehmen können. Denn wir legten stets besonderen Wert auf einfache und robuste Technik.
    Warum?
    Weil Altera seit jeher darauf angewiesen war, einfach und möglichst konventionell zu bauen. Lassen Sie mich kurz ausholen; ich hoffe, dass unsere Zeit noch reicht.
    Es gab vor dreihundert Jahren theoretische Versuche, komplexe Rechenvorgänge über fünfdimensionale Felder zu legen. Der Hyperraum erwies sich als formidable Spielwiese für unsere Forscher und Techniker.
    Syntronische Rechner nennen Sie das? Seltsamer Begriff ...
    Doch weiter: Von einem evolutionären Quantensprung war damals die Rede, sollten wir unsere Erkenntnisse in die Praxis umsetzen können.
    Ha!
    Es gelang uns nie, für eine ausreichende Abschirmung der Rechenprozesse im fünfdimensionalen Raum zu sorgen. Zu unberechenbar sind die hyperphysikalischen Verhältnisse in Ambriador. Können Sie sich vorstellen, wie niederschmetternd es ist, Fertigkeiten auf theoretischer Basis zu entwickeln und zu perfektionieren -aber in dem Wissen, dass man sie nie einsetzen werden kann? Nach all unseren schlechten Erfahrungen mit Transmittern, Transformwaffen und Transitionsschiffen war das ein weiterer Rückschlag.
    Ich muss das Thema abkürzen; glauben Sie mir bitte, dass manche Dinge in Ambriador anders verlaufen mussten als in der Milchstraße.
    Es gibt übrigens keinen Zusammenhang zwischen der Erhöhung der Hyperimpedanz und der plötzlichen ... Gemütsänderung der Posbis. Das eine geschah vor zwölf, das andere vor sechsunddreißig Jahren. Bereits im Jahr 4894 spitzten sich die Ereignisse zu.
    Ja, wir haben die terranische Zeitrechnung stets behalten. Es ergab für die Gründerväter anno 2409 keinen Sinn, eine neue Epoche einzuläuten. Sie kannten die menschliche Mentalität nur zu gut. In diesem Augenblick, in dem Elend in jeglicher Form über die Siedler hereinbrach, konnten sie es sich nicht leisten, sich sozusagen offiziell vom Solaren Imperium abzunabeln. Die Alteraner sollten sich stets als wichtiger Bestandteil eines Größeren fühlen. Machen Sie sich also darauf gefasst, dass Ihnen allerorts heldenhafte Verehrung zuteil wird. Terra ist zum mythischen Ort geworden, einem fernen und unerreichbar wirkenden Elysium. Man wird Sie auf einen Sockel stellen und anbeten. Selbst ich habe so meine Schwierigkeiten, in Ihnen, Mr. Rhodan, einen einfachen Mann zu sehen.
    Sie wollen Informationen über die Laren?
    Was für ein Volk, was für eine Plage!
    Seit unserem Erstkontakt vor vielen hundert Jahren machen sie uns den kleinsten Brocken Hyperkristalle streitig, provozieren immer und überall Zwischenfälle, behandeln uns mit unglaublicher Arroganz, sorgen für außenpolitische Unruhe. Die Auswirkungen ihrer Einschüchterungsversuche reichen bis in die heutige Zeit und sind wohl schuld daran, dass es niemals eine gemeinsame Front aller Bewohner Ambriadors gegen die Posbis gegeben hat. Sie erklären auch zum Teil, warum es Politiker wie Michou gibt. Er ist das Produkt all der Not und der Demütigungen, die wir hinnehmen mussten. Die Alteraner wollten einen starken Mann - und bekamen ihn.
    Nein, wir befinden uns nicht im Krieg mit den Laren; zumindest wurde dieses Wort niemals offen ausgesprochen. Es ist aber so, als läge über unserer Beziehung eine Art Schatten, der jedes Wort und jede Tat falsch erscheinen lässt.
    Die Laren sehen uns so ähnlich, verdammt noch mal! Man könnte annehmen, dass sie ähnlich reagierten und dächten wie wir. Dem ist aber nicht so. Die Mentalitätsunterschiede sind scheinbar unüberbrückbar. Da hilft kein Translator und auch keine Xeno-Psychologie.

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