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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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»Setz dich zu mir und nimm ein paar Bissen. In zehn Minuten müssen wir zu einer Konferenz. Hat man dir davon erzählt?«
    »Ja.« Sie wischte die Krokodilstränen aus den Augenwinkeln und begann, voll Appetit zu essen. In seiner Nähe schienen Angst und Unsicherheit im Nu vergessen. »Was ist mit Nano, Drover und Mauerblum?«
    »Ich konnte lediglich erreichen, dass du freigelassen wurdest. Weil du ein Mensch bist. Die Alteraner entwickeln den Posbis gegenüber unglaubliche Phobien. Ich hoffe, dass wir bald erfahren, warum dem so ist. Und Mauerblum dürfte ihnen aufgrund seiner Fremdartigkeit nicht ganz geheuer sein.«
    In aller Eile tauschten sie ihre Erfahrungen aus. Rhodan gab eine beschönigte Darstellung seiner Erlebnisse zum Besten, fügte allerdings ein paar Schwellenworte hinzu, die der TLD-Agentin insgeheim den Ernst der Lage verdeutlichten. Darüber hinaus verstanden sich Mondra und er beinahe blind. Ein Achselzucken oder ein Blinzeln zur rechten Zeit, und das jeweilige Gegenüber wusste, was es von den Worten des anderen halten musste. Diese Unterhaltung, die auf einer zweiten, unterschwelligen Ebene ablief, musste jedermann täuschen, der nicht die fundierte Schulung des Terranischen Liga-Dienstes genossen hatte. Rhodan hatte während der letzten Jahrzehnte stets darauf geachtet, bei den streng geheim gehandelten Kodes ä jour zu bleiben. Sie halfen ihm nicht nur bei Außendiensteinsätzen, sondern auch auf dem glatten Parkett der Diplomatie.
    Rasch beendete er das Essen und deutete Mondra, es ihm gleichzutun. Man wartete auf sie. Er musste sich staatsmännisch geben und durfte sich keinesfalls die Schneid abkaufen lassen. Laertes Michou, so wusste er mittlerweile, war der zweite Mann in der alteranischen Rang- und Hackordnung. Es stand zu befürchten, dass Anton Ismael ein ungleich schwererer Verhandlungspartner sein würde. Er musste sich also auf einiges gefasst machen.
    Die niedrige Decke des kleinen Saals drückte aufs Gemüt. Im Hintergrund lief leise, ungewohnt sanfte Musik, die dem Rahmen des Treffens überhaupt nicht gerecht wurde. Sieben stocksteife Militärs, unter ihnen Laertes Michou, saßen Perry Rhodan am runden Tisch gegenüber. Links und rechts von ihnen hatten jeweils zwei Zivilisten in Allerweltskleidung Platz genommen, die überhaupt nicht hierher zu passen schienen. Sie zeigten verkniffene Gesichter, als wäre ihnen dieses seltsame Aufeinandertreffen gar nicht recht. Wahrscheinlich handelte es sich um Berater, um Rechtsverdreher, Wissenschaftler oder Vertreter der hiesigen Thinktanks, denen man trotz des militärischen Hintergrunds ein gewisses Maß an Individualität zugestand.
    »Im Namen der alteranischen Regierung möchte ich Ihnen nochmals mein tiefstes Bedauern über unser kleines Missverständnis ausdrücken«, sagte Laertes Michou aalglatt. »Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an.«
    Rhodan nickte knapp. Er hielt die Erinnerungen an die qualvollen Stunden zurück. Mondra wollte ihrer Rolle gemäß aufbegehren, und in einer ebenso gelungenen schauspielerischen Leistung hielt sie der Unsterbliche davon ab.
    »Ich nehme an, dass Sie mittlerweile alle Anwesenden gebrieft haben, Staatsmarschall?«, fragte er. »Sie wissen, dass ich von ES gebeten wurde, Ihrem Volk zu helfen?« Der Unsterbliche wartete keine Antwort ab. »Offen gestanden wäre ich Ihnen allen sehr verbunden, wenn Sie mich einweihen würden, was hier auf Altera eigentlich vor sich geht. Außerdem möchte ich gern endlich Ihrem Obersten Befehlshaber vorgestellt werden ...« Nirgendwo an den Allerweltsuniformen der Soldaten waren Rangabzeichen angebracht. Rhodan blickte den Mann rechts von Laertes Michou an. Er wirkte düster und beherrscht, fast wie ein Ebenbild des Staatsmarschalls, nur wesentlich asketischer und von einem unheiligen Feuer in den Augen geprägt. War er...
    »Es würde mich freuen, Ihnen zu helfen«, sagte einer der Zivilisten links von Rhodan. Sein Adamsapfel gluckerte aufgeregt auf und ab. Mit einer behäbigen Bewegung seiner Linken fuhr er sich durchs schwarze Haar und schob dabei ein paar widerborstige Strähnen über die ausgeprägten Geheimratsecken.
    »Darf ich vorstellen?«, fragte Laertes Michou. »Anton Ismael, Regierungschef von Altera und Parteichef der Menschdemokraten.«
    »Sehr angenehm«, sagte der kleine Mann, nickte freundlich und reichte Rhodan die Hand. »Es ist wohl hoch an der Zeit, ein paar Missverständnisse aufzuklären...«
    »Sie haben Ihre Kompetenzen eindeutig

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