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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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»Brüder« seit sechsunddreißig Jahren nur Tod und Verzweiflung über Altera bringen, wird man hier niemals vertrauen.
    Aber still jetzt, wie ich höre, kommen unsere... Freunde zurück. Es ist sicherlich besser, wenn ich mein Wurzel-Ei deaktiviere und wegpacke. Michou weiß sicherlich, dass ich eins bei mir habe. Er müsste die Überwachungsversuche allerdings zugeben, und das wird er nicht wagen.
    Ja, so stehen wir derzeit zueinander. Das sind keine schönen Aussichten, nicht wahr?

27. Fort Kanton:
Schlacht und Schlächter
     
    Georghia Firsam gab ihm gewissermaßen Rückendeckung, während Darius Beng-Xiao hastig die wichtigsten Ortungsergebnisse kontrollierte. Grüne Pünktchen sonder Zahl erschienen in seinem Ortungstank und näherten sich aus allen Richtungen dem Planeten. 10 000 Impulse oder mehr waren es. Sie glitzerten und leuchteten und führten verrückte Manöver aus, wie Glühkäferchen, die honigtrunken um einen Blütenkelch tanzten.
    Tanzende Maschinenteufel...
    Nur die Ruhe, rief sich Darius zur Ordnung, das können niemals so viele Fragmentraumer sein. Selbst die Kapazitäten der Posbi-Werften sind gewissen Einschränkungen unterworfen...
    Zodiak Cord reichte ihm einen Wasserbecher und mehrere Tabletten. Er schluckte sie ungesehen, ohne in seiner Konzentration nachzulassen, und kümmerte sich nicht weiter um den invaliden Jungen.
    Die Positroniken spielten verrückt. Die SHENYANG und die anderen Schiffe der kantonschen Verteidigungsflotte wurden gleichsam von einem energetischen Schauer überschüttet. Fehlmeldungen erreichten ihn. Virenbomben versuchten, sich durch die mehrfach gestaffelten Schutzwälle zu bohren und Schleichwege in die bordinternen Datenverarbeitungsanlagen zu finden.
    Der Funkverkehr zu den anderen Schiffen der Heimatflotte wurde zum unkalkulierbaren Risiko. Selbst ultrageraffte und von Schutzprogrammen ummantelte Datenpakete, die präzise auf Empfänger abgefeuert wurden, bargen Risiken. Die »kleinen Brüder der Posbis«, wie die Virengeschosse im Jargon genannt wurden, stellten eine von vielen Waffen der Maschinenteufel dar.
    Darius' Positronik-Batterie, hinter eine Unzahl von Prüffiltern »geschaltet« kam endlich zu einem Ergebnis. Stichprobenartig kontrollierte er, übermittelte Georghia Firsam schließlich seine Erkenntnisse und bat um Freigabe der Resultate. Sie zögerte nicht lange und winkte nach zwei weiteren Zufallskontrollen das Paket an die Kommandantur der SHENYANG durch.
    Wertvolle Zeit war verloren gegangen, mehr als fünfzig Sekunden!
    Die Abwehrschlacht gegen die Posbis erforderte immer mehr Handarbeit. Man konnte nichts und niemandem mehr trauen, musste sich vielmehr auf Intuition, Gespür und einfachste Rechenprozessoren verlassen. Die bordinterne Virenabwehr kam mit den Anforderungen, die an sie gestellt wurde, nicht mehr mit. Eine Erhöhung des Personalstocks machte schon jetzt keinen Sinn mehr, da es hauptsächlich auf Erfahrung und das Auge für die Situation ankam.
    Und die Soldaten, die von Fort Kanton hier heraufgeschickt wurden, besaßen weder das eine noch das andere. Junge, unbedarfte Burschen waren es, mit Flaum auf den Wangen und den Blicken von frühzeitig gealterten Jugendlichen, denen die Kindheit gestohlen worden war...
    »Wir haben neuntausendfünfhundert Spiegelreflexe«, fasste Georghia Firsam für die Ortungszentrale zusammen. Ohren und Augen aller waren auf sie gerichtet. »In Wirklichkeit stehen wir also nur fünfhundert Fragmentraumern gegenüber. Derzeit sind dreiundsechzig Prozent der gegnerischen Schiffe identifiziert, Tendenz steigend. Darius wird unsere Ergebnisse defragmentieren und den einzelnen Arbeitsplätzen zuordnen. Jeder von Ihnen bekommt sechs oder sieben Posbi-Einheiten, die er zu überwachen hat...«
    Ringsum stöhnten Frauen und Männer auf. Darius registrierte es mit Missmut. Sie mussten sich der Situation so rasch wie möglich anpassen. Wer nicht mehr als fünf Schiffe gleichzeitig im Auge behalten konnte, hatte an Bord des Kommandoschiffs SHENYANG nichts verloren.
    Er teilte die Pakete auf und sortierte sie, so gut es ging, nach Können und Vermögen. Eine Frau sah ihn mit weit aufgerissenen und tränennassen Augen an. Sie war sichtlich überfordert. Wie hieß sie doch gleich? Irgendwann einmal hatte er bedeutungslosen Sex mit ihr gehabt, sie sogar kurz auf den Mund geküsst.
    Heute verabscheute sich Darius dafür. Was für ein dummes Gör!
    »Übernehmen!«, befahl er Zodiak Cord, winkte das Mädchen beiseite und

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