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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Ich befürchte, wir werden niemals erfassen können, was die Laren treibt.
    Ob fledermausähnliche Wesen in der Nähe der Laren gesichtet wurden? So genannte Hyptons? Ich kann mich nicht erinnern, um ehrlich zu sein. Mein Beraterstab wird sich mit dieser Frage befassen.
    Die Krise mit den Laren erreichte im Spätherbst 4894 einen veri-tablen Höhepunkt. In Randbezirken unserer Einflusssphäre war es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen, meist provoziert von den Laren. Ich war damals ein junger und ehrgeiziger Politiker. Bürgermeister von Neo-Tera, um genau zu sagen. Ich kann mich nur allzu gut an die hysterischen Schreie meiner Landsleute und eine Vielzahl von Demonstrationen erinnern. Radaubrüder forderten, die Laren mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln in die Schranken zu verweisen.
    Nein, Michou war in diese Aktionen noch nicht eingebunden. Der hatte... anderwärtig zu tun. Mehr dazu später.
    Wie aus heiterem Mittel passierte etwas, das die Beziehungen des Trovents und Alteras zueinander nebensächlich erscheinen ließ.
    Die Posbis brachen über Ambriador herein. Mit ihren riesigen Würfelschiffen tauchten sie über mehreren bewohnten Planeten auf, fragten auf allen möglichen Funkfrequenzen, ob die Bewohner »Wahres Leben« seien - und schossen schließlich aus allen Rohren. Es kümmerte sie nicht, ob sie Maahks, Laren, Screews, Kartanin oder Alteraner bombardierten. Sie begingen ihre schrecklichen Taten mit seelenlosem Gleichmut. Vor diesen unbarmherzigen Richtern erschienen wir alle gleich.
    Vom ersten Moment an drückten die Posbis Altera in die Defensive. Es gab für sie nichts zu verhandeln - und auch keine Kompromissbereitschaft. Sie waren auf Vernichtung aus. Sie erkoren alle nicht-positronisch-biologischen Zivilisationen zum Ziel.
    Wer kann es den Alteranern verdenken, dass sie sich in ohnmächtiger Wut dem stärksten Mann zuwandten? Jawohl, Laertes Michou, dessen Handwerk der Krieg ist. Für das einfache Volk ist er ein Kriegsheld. Als ehemaliger Geschwaderkommandant kann er von sich behaupten, die höchste Zahl abgeschossener Fragmentraumer auf seiner Liste zu haben. Die Leute verdrängen leider nur zu gern, dass unter seiner Führung mehr Menschen starben und mehr Material vernichtet wurde als unter jedem anderen Militär.
    In meiner Funktion als Parteichef der Menschdemokraten predige ich seit Jahrzehnten die Doktrin einer potenziellen Verständigung zwischen Posbis und Alteranern. Mal geschieht das mit größerem, dann wiederum mit geringerem Erfolg. Je nachdem, wie heftig die Angriffe der Posbis sind, oder wie gut ich die Erfolge meiner Robotpsychologen verkaufen kann. Um ehrlich zu sein, Mr. Rhodan, sind wir mit unserer Weisheit seit einiger Zeit ziemlich am Ende. Wir haben alles versucht, um die Motivation der Maschinenwesen zu hinterfragen. Es ist uns noch nicht einmal gelungen, ihren »Heimatplaneten« ausfindig zu machen, um vielleicht mit dem Bioplasma selbst in ein Gespräch zu treten. Stattdessen werden unsere Schiffe, unsere Flottenbasen, unsere Kolonialplaneten reihenweise Opfer dieser... Maschinenteufel.
    Verzeihen Sie mir. Ich gebrauche dieses Wort nicht gern. Es lässt sich aber aus unserer Sprachkultur nicht mehr wegdenken.
    Der Schwarze Posbi erschreckt die kleinen Kinder, wenn sie nicht brav zur Schule gehen. Der heilige Nikolaus wird vom Kramposbi begleitet. Ein schwer Betrunkener befindet sich »in der Ölung«. Ist man erschöpft, pfeift man »aus dem letzten Ventil«. Besonderes Stehvermögen im Bett wird als »den Posbi machen« bezeichnet.
    Ich möchte Ihnen nur verdeutlichen, wie weit das Alltagsleben bereits vom Kampf gegen die Maschinenwesen beeinflusst wird. Unser Leben und unser Denken wird beherrscht von Angst, von Frust, von ohnmächtigem Zorn.
    Gegen einen überlegenen, aber physisch ebenbürtigen Widersacher kann man angehen und seine Hoffnungen darauf projizieren, Schwächen beim anderen zu finden.
    Aber Posbis? Sie leiden und jammern nicht, sie kennen keinen Schmerz. Sie erdulden und ertragen nicht, sie beantworten unsere wütende Gegenwehr mit Gleichgültigkeit. Schieß hunderte, tausende oder Millionen von ihnen weg, es ändert nichts an der Situation. Genau so schnell, wie sie »sterben«, werden sie produziert.
    Verstehen Sie nun, welchen Aufruhr Sie erzeugten, als Sie mit zwei Posbis auf Altera landeten? Mir ist klar, dass beide so wie Sie aus der Milchstraße stammen. Das ändert allerdings nichts an meinen Ressentiments. Wesen, deren

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