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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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kümmerte sich nicht weiter um das ... Problem.
    Noch dreißig Sekunden, dann waren die Feindeinheiten heran.
    Vierpunktmessungen liefen an. Zäh tröpfelten die Daten von anderen Schiffen herein; von Schutzprogrammen gesiebt, mehrfach geprüft und gereinigt, wurden sie endlich in ultrageschützte Or-tungs- und Logistiktanks geladen.
    20 Sekunden bis zur Kernschussweite. Erste Zielvorgaben ratterten über die Bildschirme. Hastig leitete Darius die Ergebnisse an die Hauptzentrale weiter. Es oblag dem Kommandanten Severin Kombone, in Zusammenarbeit mit dem Piloten ein Ziel zu definieren und die Schussbefehle mit den anderen Einheiten der Wachflotte zu koordinieren.
    Alles lief so enervierend träge, so erschöpfend langsam ab! Die Techniken, die sie im Abwehrkampf gegen die Posbis entwickelt hatten, schienen der Steinzeit der Weltraumfahrt entsprungen...
    Zehn Sekunden.
    Der Kommandant hatte eine Entscheidung getroffen. Der Punkt, an dem sich der anvisierte Fragmentraumer in Kürze befinden musste, war festgelegt.
    Keine gute Entscheidung, dachte Darius, unser Schusswinkel ist zu flach, und wir behindern den Delta-Flügel der Dritten Flotte.
    Fünf Sekunden.
    Darius vermittelte den Schussbefehl an alle unmittelbar betroffenen Einheiten in einer einzigen Schaltung weiter. Die Synchronizität musste unbedingt beibehalten werden. Flugvektor, Schuss, Abwehrverhalten, Schutzschirmverstärkung, Berücksichtigung kreuzender Freund- und Feindeinheiten, Rückraumverstärkung durch TRIANGOLO-Raumforts - das alles und viel mehr oblag den mehr als tausend Kantonern, die soeben an Bord der SHENYANG Dienst taten. Sie mussten nun wie ein organischer Körper funktionieren. Besser gesagt: wie eine gut geölte Maschine. Wie ein Maschinenteufel.
    Die Kernschussweite war erreicht.
    Die Hölle brach aus.

28. Startac Schroeder:
Retten, was zu retten ist
     
    Das Erwachen kam plötzlich, und es kam überaus unangenehm. Trotz medikamentöser Unterstützung durch den Schutzanzug spürte er grausame Kopf- und Nackenschmerzen.
    Über Jahrzehnte hinweg antrainierte Automatismen griffen. Er versenkte sich in sein meditatives Inneres und schloss alle Empfindungen weg. Mehrere Minuten lang blieb er in dieser »Kapselstellung«, wie er sie nannte. Routine hatte ihn gelehrt, dass Belastungen, die auf seine parapsychische Empfindlichkeit zurückzuführen waren, besonders rasch abklangen, wenn er sich die Zeit für ein paar Gedankenübungen nahm.
    So geschah es auch diesmal. Bereits nach wenigen Minuten kam er völlig schmerzfrei wieder auf die Beine.
    Startac sah sich um.
    Er befand sich in unübersichtlichem Gelände. Riesige Luftwurzeln und silberne Würgeranken formten ein bizarres Durcheinander, in dem Wanderblumen auf dünnen Pflanzenbeinchen dahinstaksten. Ein mächtiger Wasserstrom, der in Katarakten über Felsgeröll glitt, war zu seiner Linken zu sehen. Seltsam schillernde Insekten krochen in Hundertschaften über seinen geschlossenen Anzug. Achtlos streifte er sie ab.
    Elf Stunden waren vergangen. Es ging auf Mittag zu.
    Wo waren Perry und die anderen?
    Ein ultrageraffter Suchimpuls brachte keine Antwort. Entweder hatte man die gemischte Gruppe von Terra gefangen gesetzt oder... oder ...
    Vorerst schob der Mutant alle Denkarten über mögliche Konsequenzen beiseite. Er war nun auf sich allein gestellt und musste dementsprechend handeln.
    Die Worte der beiden jungen alteranischen Soldaten über die »Maschinenteufel« wollten ihm nicht aus dem Sinn gehen. Diese
    Menschen hier standen im Krieg mit den Posbis.
    Sie hatten zwei der positronisch-biologischen Maschinenwesen mit sich geführt und damit für jene Aufregung gesorgt, die in einer Hetzjagd auf sie gipfelte. Startac hatte keine Lust, über die Konsequenzen seiner Vermutung nachzudenken. Vorderhand galt es zu retten, was zu retten war.
    Er überprüfte die Aufzeichnungen der Anzugsysteme. Während seiner Bewusstlosigkeit hatte die Positronik mehrere tausend Bewegungsimpulse und Funksprüche angemessen. Die Gesprächskodes konnten allerdings nicht entschlüsselt werden.
    Egal.
    Die Vielzahl der Impulse machte deutlich, dass das Flussgebiet großflächig abgesucht worden war. Vor zwei Stunden erst hatte man damit aufgehört.
    »Die Silberkugel ...« Der Mutant erinnerte sich dumpf daran, dass Perry das seltsame Ding in einem hohlen Ast versteckt hatte. Was auch immer ihn dazu bewogen hatte - Startac musste überprüfen, ob der Tornister entdeckt worden war. Ein unbedachter Handgriff eines

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