Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Tamras Augen stach. Verschwommen sah sie, wie die Wände des seltsamen Zimmers nach außen kippten und lautlos verschwanden.
    Ein Stöhnen ging durch die Gruppe der Alteraner. Sie befanden sich in einer riesigen, hohen Halle, umringt von bulligen Gestalten, die Kampfanzüge und schwere Waffen trugen.
    »Die können uns nichts tun«, raunte Tamra ihrer Mutter ins Ohr. »Weil, wenn sie blöd werden, nimmt ihnen Gucky die Strahler weg oder teleporteriert mit uns davon.«
    »Psst.« Mama zitterte.
    »Keinem von euch wird Leid geschehen«, schnarrte es aus unsichtbaren Lautsprechern, »sofern ihr die Anweisungen befolgt. Ihr werdet in Quartiere gebracht, wo es euch an nichts mangeln wird. Vorher erfolgt für alle Erwachsenen und Jugendlichen über zwölf Jahren eine Befragung. Diese wird kurz und schmerzlos abgewickelt, so ihr freiwillig wahrheitsgetreu antwortet.«
    Gedrungene Soldaten, deren Gesichter hinter dunklen Helmscheiben verborgen waren, dirigierten die Großen zu vier Türen in der Wand der Halle. Durch eine fünfte wurden die Kinder weggeführt. Ihre Mutter wollte Tamra nicht hergeben, doch einer der Bulligen entriss sie ihr grob. Dabei fiel Gucky zu Boden und geriet unter die Stiefel des fremden Soldaten, der die Puppe achtlos zertrat. Tamra weinte sehr. Auch ihre Mama verlor die Beherrschung. Sie schrie und tobte, bis der Mann seine Waffe auf sie richtete und abdrückte. Von einem bläulichen Strahl getroffen, brach sie auf dem spiegelglatten Boden zusammen.
    Das war das Letzte, was Tamra Cantu von ihrer Mutter Roslin sehen sollte.
     
2. D AS A LPTRAUMSCHIFF
     
    »Nimm einen Würfel«, hatte Perry Rhodan gesagt, »mit zweitausend Metern Kantenlänge aus hochwertigem Stahlplast-Ver-bundstoff. Zwei Kilometer; das ist viel. Hast du's? Gut.
    Und nun stell dir vor, dieses extrem widerstandsfähige, unserem Terkonit vergleichbare Material hätte eine Art... Wildwuchs entwickelt. Metallkrebs sozusagen. Bizarre Geschwüre wuchern auf der gesamten Oberfläche, durch- und übereinander, sodass die geometrische Grundform kaum mehr zu erkennen ist. Erker und Türmchen, sinnverwirrend in sich selbst verdrehte Gebilde; schroffe stählerne Gebirge, tiefe, scharf eingeschnittene Schluchten, abstrakte Formen sonder Zahl. Lange, mit starren Wedeln behangene Stangen ragen weit heraus; plumpe, drei- und vierzinkige Gabeln stehen, obszön angriffig, in den Raum. Kein Stil, kein Anflug von übergeordnetem Design verbindet die unzähligen Bruchstücke. Oder doch, insofern, als jedes einzelne Segment das ästhetische Empfinden humanoider Lebewesen verletzt. Unwillkürlich siehst du weg, denn was du auch betrachten könntest, kleinste Details oder die Gesamtheit dieser stählernen Monstrosität, alles verwirrt und erregt in Folge Übelkeit. In den Nischen und Furchen glänzen, blinken, wabern verschiedenfarbige Lichterscheinungen. Und auf den hügelartigen Vorsprüngen herrscht Bewegung, ein unüberschaubares Wuseln und Wimmeln, vergleichbar einem ins Riesenhafte vergrößerten Ameisenhaufen. Denn die Besatzung, ja der gesamte Fragmentraumer besteht aus Robotern, denen das lebensfeindliche Vakuum des Weltalls nichts anhaben kann.«
    So hatte der biologisch unsterbliche Zellaktivatorträger schon vor Jahrtausenden ein Posbi-Schiff beschrieben.
    Die auf amüsante Weise antiquiert wirkende Schulfunk-Sendung, aus der diese historische Passage stammte, war Teil des Datenmaterials, das sich Startac Schroeder vor Antritt ihrer Reise zu Gemüte geführt hatte. Selbstverständlich waren auch zahlreiche Bilder diverser Fragmentwürfel-Raumer dabei gewesen, von den über und über mit Geschützen bewehrten Schlachtschiffen der Frühzeit bis zu den BOXEN mit drei Kilometern Kantenlänge der Gegenwart. Schließlich gehörten die Maschinenwesen, seit Perry Rhodan sie im Jahr 2114 Alter Zeitrechnung befriedet hatte, zu den treuesten und zuverlässigsten Freunden der Menschheit.
    In der Milchstraße.
    Hier jedoch, in IC 5152/ Ambriador, aufgrund ihrer unerklärlichen Anziehungskraft auch »Magnet-Galaxie« genannt, hier nicht. In dieser ganz und gar außergewöhnlichen, unter einer Vielzahl unbekannter hyperphysikalischer Phänomene stöhnenden Sterneninsel wiederholte sich ein längst überstanden geglaubtes Drama. Wie jene zwölf terranischen Schiffe, aus deren Ruinen ab 2409 das »Imperium Altera« entstanden war, hatte die Kleingalaxis offenbar schon vor Jahrzehntausenden auch eine Posbi-Flotte »eingefangen«. Zum Glück für die anderen,

Weitere Kostenlose Bücher