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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Gravo-Rucksäcke Sprengstoffpartikel nachweisen. Zusammen mit dem Transparent, dessen Aufschrift übrigens >Es lebe das Alteranische Imperiums lautet, eindeutige Beweise dafür, dass sie den Anschlag verübt haben. Hunderte Larenkinder waren im Sternturm - es ist der Tag der Sonnenfeier, da werden die besten Schüler Taphiors zu einer Nachtbesichtigung geladen. Das wusstet ihr nicht? Unter uns, niemand wusste das. Aber morgen früh wird der ganze Planet, der ganze Trovent von nichts anderem reden. Gunstbolde, Menschlinge haben den Stern der Laren gesprengt und hundertfachen Mord begangen. Der Turm ist gefallen, Elbanger-Tans Politik der patronalen Integration gescheitert. Man wird ihm zumindest indirekte Komplizenschaft vorwerfen. Hat er sich nicht immer schützend vor die Menschlinge gestellt? Also trägt er mit Schuld. Wenn nicht aktiv, so passiv. Wer zulässt, dass eine derartige Gräueltat geschehen kann, hat das Amt des Ersten Hetrans verwirkt. Sein Großes Boot wird sich wehren, wird die lang gewohnte Hegemonie nicht kampflos aufgeben. Resultat: Ab morgen Mittag, spätestens Abend haben wir Bürgerkrieg. Nur, dass wir, Kat-Greers Leute, bestens vorbereitet sind. Wir haben seit Monaten darauf hingearbeitet. Bald werden die Karten neu gemischt. Und ich halte keine schlechten Trümpfe in meiner Hand. Dank dir, Scheuche. Dank dir. Willst du mir nicht gratulieren? Sag doch was!«
    Purer Hohn. Ich vermag nicht einmal mit einer Wimper zu zucken. Mirade versetzt mir einen Schubs, fängt mich gerade noch auf, bevor ich gegen die Brüstung knalle. Sie gibt mir einen Kuss auf die Wange. »Du und deine Taoisten, ihr alle habt euch für mich und meinen Lehnsherren die Hacken abgelaufen, so brav und folgsam, als hättet ihr schon seit der Geburt einen Fernsteuer-Chip eingebaut. Ein paar alteranische Sätze und Verweise auf eure ach so gloriose Geschichte reichten aus, um jeglichen Verdacht zu zerstreuen. Ja, glaubt ihr denn, das Lichtnetz weiß nichts über euch? Das Geheime Flottenauge schläft nie; es sieht alles, nicht bloß im Trovent, sondern auch im Bereich eures lächerlichen Pseudo-Imperiums.«
    Inzwischen hat sich der Martkplatz geleert. Alle sind panisch in ihre Häuser verschwunden. Weggeworfene, glosende Fackeln bedecken das Pflaster. Nur ein einsamer Rollstuhl steht noch in der Mitte; Kapitän Guilder Vihales sitzt darin, zusammengesackt, die Hände vorm Gesicht, haltlos schluchzend.
    »Ich habe noch eine weitere Neuigkeit für dich«, schnurrt Mitrade ganz nah an meinem Ohr. »Erinnerst du dich an den Tag, an dem ihr euer drolliges Manifest ins Funknetz eingeschleust habt? Nach eurer Zeitrechnung war das der achzehnte Januar. In jener Nacht habe ich dich narkotisieren und entführen lassen und dir ein herrliches Geschenk gemacht. Schon bald müsstest du spüren, wie es sich bewegt. In deinem Bauch, meine Scheuche, in deinem jungfräulichen Leib wächst ein kleiner Knechtgeborener heran!«
    Sie wiehert vor Lachen. »Freust du dich gar nicht? Jubiliere, tanze, singe und springe! Du wirst Mutter. Kann es für eine Menschenfrau Schöneres geben? Darum werde ich dich, wie übrigens auch den Tattergreis dort unten, nicht als Mitverschwörer aufdecken. Da würdet ihr ja unverzüglich hingerichtet, und ich hätte gar keinen Spaß mehr mit euch. So aber bleiben mir viele Monate, mir auszudenken, was ich mit deinem Balg anstellen werde, süße Mama Tamra ... So. Und ab sofort werden wir dich mästen. Bist ja ganz vom Fleisch gefallen, du Arme. Und jetzt musst du doch für zwei essen, nicht wahr?«
    Ihre vor Zynismus triefende Stimme scheppert in meinen Ohren. Ich zweifle nicht daran, dass sie die Wahrheit gesagt hat. Aus welchem Grund sollte sie mich belügen? Der Schock sitzt tief. Rasend schnell dreht sich die Welt um mich, verwischt zu einem Kaleidoskop aus Farben und Formen.
    Ich horche in mich hinein. Prompt scheint mir, da rege sich etwas.
    Oh, wie raffiniert Mitrade ist! Sie kennt mich, weiß genau, dass ich, sobald sie mich aus der Fernsteuerung entließe, den Freitod wählen würde. Nach der Erkenntnis, ihr und Kat-Greer den ahnungslosen Handlanger abgegeben zu haben; nach dieser schrecklichen, fatalen Nacht, in der Wilbur Donning, Yilmaz Macmahon, Wu Pasterz und die anderen für das Gegenteil dessen, was sie erreichen wollten, gestorben sind; nach all dem, und nachdem ich mir sehr gut ausmalen kann, was dieses gemeine Komplott an Leid über Caligo und insbesondere die Alteraner von Dekombor bringen wird, will

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