PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
konzertierten Aktion waren praktisch gleichzeitig hunderte Vasallen Elbanger-Tans, die Schlüsselpositionen in Lichtnetz, Militär und Wirtschaft besetzt hatten, ausgeschaltet worden, hinterrücks gemeuchelt, auf Dutzende verschiedene Arten, eine heimtückischer als die andere. Nicht wenige der Namen hatte Zlakore auf die Todesliste gesetzt... Er schüttelte den Anflug von Reue ab. Die Laren waren ein Soldatenvolk, ihr Lebensinhalt der Kampf, ihre Bestimmung der Sieg. Auch er, obwohl Zivilist, trug dazu bei, endlich das Große Boot Greer an die Macht zu bringen. Er würde zu den Gewinnern dieses Krieges zählen. Nach Eliminierung seiner stärksten Konkurrenten würde Zlakore die Ökonomie des Trovents ähnlich dominieren wie General Kat-Greer die Armee. Diese Position erringen zu können, rechtfertigte jedes Mittel.
Wäre es nur schon vorbei...
Leichenberge türmten sich vor seinem geistigen Auge. Wo Siedlungen von blühendem Leben übergequollen waren, erstreckten sich Ruinenfelder. Die Schreckensbilder zu verdrängen, die ihm seine Phantasie vorgaukelte, misslang dem Handelsherrn.
Überall wurde gekämpft, auf allen fünf Kontinenten Caligos, den beiden Monden Butreen und Gloygtrem, sogar in manchen der Raumhabitate. Freilich versicherte Kat-Greer, nur winzige Bruchteile der 895 Millionen Einwohner seien direkt betroffen, und nur sehr wenige, strategisch wichtige, infrastrukturelle Einrichtungen. Keine der beiden Kriegsparteien beabsichtigte, den Trovent-Planeten zu verwüsten. Außerdem hatte Kat-Greer das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Das Hetranat war zwar argwöhnisch gewesen, hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass der Oberkommandierende der Neunten Flotte so weit gehen würde, tatsächlich zu putschen. Nach dem Paukenschlag der Sprengung des Larenstern-Turms rissen Kats Truppen sofort die Initiative an sich. Zeitgleich mit den »Säuberungen« der Eisfrau besetzten sie zahlreiche Verwaltungszentren und Sendeanlagen auf und um Caligo. Die Saboteure, die Zlakore in gegnerische Wirtschaftsbetriebe eingeschleust hatte, trugen das ihre zur Schwächung des Großen Bootes TAN bei. Zu Beginn des Umsturzes schien es, als gelänge die Überrumpelung des herrschenden Regimes binnen weniger Stunden.
Aber leider war dem nicht so. Der amtierende Erste Hetran stand weit schlechter da als sein Herausforderer, mit dem Rücken zur Wand, ja auf fast schon verlorenem Posten. Aber er gab nicht klein bei, sondern wehrte sich. Elbanger-Tan kämpfte, ging mit den verbliebenen Getreuen zum Gegenangriff über. Es lag an der Mentalität ihres Volkes, dachte Zlakore-Buld. Laren unterlagen nicht, Laren unterwarfen. Laren kapitulierten nicht, nicht einmal vor ihresgleichen, solange noch der Funken einer Chance bestand, das Blatt zu wenden.
Aufgeheizt von den Medien, die sich mittlerweile vollständig in Kat-Greers Hand befanden, befürworteten inzwischen große Teile der Reichsbevölkerung die Revolte. Der »alteranische« Terroranschlag auf den Stern der Laren erschütterte den gesamten Trovent. Das Symbol für die Vorherrschaft der Laren in Forn-Karyan war zerstört worden! Die schockierenden Bilder vom Einsturz des siebenzackigen Turms brachten selbst die Bewohner der entlegensten Kolonialsysteme gegen den Ersten Hetran auf, der eine solche Schandtat nicht verhindern konnte. Kats Agitatoren legten nach, indem sie dieses Ereignis zum Beweis für die allgemeine Unfähigkeit und Führungsschwäche Elbanger-T ans hochstilisierten. Hatte er nicht gleichermaßen versagt, weil er schon viel zu lange tatenlos zusah, wie die Posbis mit dem unmittelbar bevorstehenden Fall des kränkelnden, todgeweihten Imperiums Altera in Kürze direkten Zugriff auf die larische Einflussphäre erhielten?
Nicht, dass Kat-Greer als Erster Hetran so wesentlich anders hätte handeln können. Um Altera anzugreifen, zu besiegen und in den Trovent einzugliedern, hatte er nicht die militärischen Mittel. Ein Zweifrontenkrieg zum gegebenen Zeitpunkt? Undenkbar. Zlakore schnaubte. Es ging nicht um eine gänzlich andere Außenpolitik, sondern um die Macht im Reich, um Posten und Pfründe. Schlecht? Laren kämpften, Laren siegten, besiegten notfalls sich selbst, wenn der äußere Feind zu übermächtig war.
Laren gaben niemals auf. Elbanger-Tan und seine Gefolgsleute waren Laren. Als sie nach einer Schrecksekunde den Ernst der Lage erkannten, schlugen sie mit allem zurück, was sie noch hatten. Der scheinbar unaufhaltsame Vormarsch der Putschisten kam ins
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