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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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Vielleicht war es von Nutzen, wenn jemand den anderen erzählen konnte, was genau hier vor sich gegangen war. Auf diese Weise würde nicht die Gefahr bestehen, dass Onmout dachte, es habe ein neuer Angriff stattgefunden.
    Mit klopfendem Herzen richtete Fouchou den Blick wieder auf den Flammenschwarm. Die Flamme auf seiner Stirn hüllte sein Gesichtsfeld in schwingendes, blaues Licht, das auf ihn eine beruhigende Wirkung hatte.
    Er hob den Lederbeutel an die Lippen und schüttete den gesamten Inhalt in den Mund.
    Schroeders Schuss traf die Antenne an der Basis. Ein greller Entladungsblitz flammte auf. Im gleichen Moment warf sich Tamra zur Seite.
    Ein weiterer Blitz - aus Mitrades Waffe diesmal. Er furchte eine handbreite Schneise in ein Schaltpult.
    Tamra stürzte zu Boden, und für einen atemlosen Moment glaubte Schroeder, sie wäre getroffen worden. Die Antenne brach mit einem lauten Kreischen ab, das Mitrade den Blick nach oben reißen ließ.
    Ihre Augen wurden weit. Dann wich sie dem fallenden Geschoss aus.
    Und prallte dabei gegen Tamra, die sich gerade auf alle viere aufrappelte. Gemeinsam gingen die beiden zu Boden.
    Tamra reagierte schneller, als Schroeder es je zuvor bei einem Menschen gesehen hatte. Im Fallen rollte sie herum, kam auf die Füße und schlug Mitrade die Waffe aus der Hand.
    Mit einem Aufschrei stürzte die Larin sich auf sie, trieb sie gegen eine Wand, wo sie sie mit dem Rücken festnagelte.
    Tamra stieß einen schmerzhaften Schrei aus.
    »Nicht schießen!«, befahl Schroeder den beiden Soldaten, die mit angelegter Waffe dastanden und nicht wussten, was sie tun sollten.
    Seine Warnung kam gerade noch rechtzeitig, denn genau in diesem Moment wurde sich Mitrade ihres ungedeckten Rückens bewusst. Sie zerrte Tamra von der Wand fort und fuhr herum, sodass die Alteranerin sich jetzt wie ein Schild zwischen ihr und den Soldaten befand.
    Schroeder stockte der Atem.
    Er sah zu, wie Tamra auf die Knie ging, weil sich die Hände der Larin um ihren Hals legten und zudrückten. An Schnelligkeit war sie der kompakten Larin um einiges überlegen, aber an Kraft konnte sie es nicht mit Mitrade aufnehmen.
    »Tamra!« Schroeder sprang vor, um ihr zu Hilfe zu eilen, aber er war nicht schnell genug.
    In einem Anflug von Panik ruderten Tamras Hände durch die Luft. Sie bekamen Mitrades Hals zu fassen, und ihre Finger gruben sich in das Fleisch dort.
    Fassungslos sah Schroeder zu, wie die Larin mitten in der Bewegung zu absoluter Regungslosigkeit erstarrte.
    Tamra kam auf die Füße. Ohne Mitrade loszulassen, wandte sie sich langsam zu ihr um. Sie machte einen Schritt auf die Larin zu, und diese wich aus! So unerwartet kam die Wendung in dem ungleichen Kampf, dass Schroeder einen Augenblick brauchte, bis er begriff, was geschehen war.
    Tamra hatte den wulstigen Strang an Mitrades Hals zwischen die Finger bekommen!
    Die Verbindung zwischen Mitrades Nervensystem und dem Sen-Trook an ihrem Gürtel.
    Ein einziger Ruck würde genügen, der Larin buchstäblich das Gehirn aus dem Leib zu reißen.
    Und Mitrade wusste das.
    Auf ihrem breiten Gesicht zeichneten sich der Reihe nach die unterschiedlichsten Gefühle ab. Fassungslosigkeit. Entsetzen. Dann Resignation. Kapitulation.
    »Nun mach schon!«, hörte Schroeder sie flüstern. Ihre Stimme war nicht mehr wiederzuerkennen, klang flach und rau.
    Tamra rührte sich nicht.
    Die Brutalität der Handlung drang in Schroeders Bewusstsein ein, und als er sah, wie sich Tamras Halsmuskeln spannten, war er sicher, dass ihr Zorn und die Qualen, die sie all die Jahre durch Mitrade hatte erleiden müssen, groß genug waren.
    Er sah ihre Hand zucken.
    Mitrades Augen quollen aus den Höhlen.
    Dann gab Tamra ihr einen harten Stoß, der sie auf den Rücken fallen ließ.
    Mit in den Nacken geworfenem Kopf blickte die Alteranerin auf die Larin nieder. »Leb weiter!«, zischte sie.
    Die Wirkung der Droge setzte fast augenblicklich ein. Fouchou fühlte, wie sich seine Adern mit Feuer füllten, das durch seinen gesamten Körper raste und jeden einzelnen Nervenstrang unter Strom setzte. Er sah buntschillernde Räder vor seinen Augen tanzen, hörte Stimmen und Geräusche. Ätherische Gesänge. Seine Nase roch Blumenduft.
    Durch all diese Wahrnehmungen hindurch spürte er noch die Flamme auf seiner Stirn zucken und sich winden, und das Licht, das sein Sehvermögen überlagerte, änderte seine Farbe von hellem Blau zu intensivem Ultramarin.
    Die Gesänge wurden lauter, als nähere er sich endlich

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