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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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ihrem Schuss passierte. Sie war gekommen, um Rache zu nehmen, weil das das Einzige war, das ihr noch blieb.
    »Willst du es dir tatsächlich so einfach machen?«, höhnte Tamra mit eisiger Stimme. »Ein kurzer Schuss, und das war es?«
    Mitrade funkelte sie an. »Genauso einfach, wie du es dir gemacht hast.«
    Ein winziges Kopfzucken zeigte Schroeder, dass Tamra ihr nicht glaubte. Dachte sie wirklich, der Rachedurst der Larin sei so groß,, dass sie sie nicht einfach erschießen würde?
    »Das ist dir nicht genug, Mitrade, und das weißt du so gut wie ich!« Tamra ging einige Schritte auf Mitrade zu und verdeckte sie dadurch fast vollständig.
    Schroeders Herz begann zu jagen. Was hatte sie nur vor?
    Kurz schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, sie könne Selbstmord begehen wollen, doch er schob ihn von sich. Es hatte keinen Zweck, sich mit Eventualitäten zu befassen. Er musste eine Lösung finden, bevor Tamra feststellen würde, dass sie sich täuschte.
    Sein Blick glitt nach oben zur Decke. Unauffällig gab er den beiden Soldaten einen Wink. Sie traten beide ein Stück zur Seite, der eine nach rechts, der andere nach links, sodass ihre Schusswinkel ein wenig günstiger wurden.
    Mitrade registrierte es mit einem wölfischen Grinsen und ohne die Waffe von Tamra zu nehmen.
    Schroeder versuchte, sein Herz zu beruhigen. Seine Hand hatte sich schweißnass um die Waffe geklammert, und er fühlte, dass sie zitterte. Wieder blickte er zur Decke. Dort befand sich eine spiralförmig gewundene Antenne, die mit ihrer silbrigen Spitze nach unten aus der Verkleidung wuchs. Mitrade stand genau unter ihr.
    Ganz langsam atmete Schroeder ein, bis seine Lungen zum Bersten gefüllt waren, dann hielt er die Luft an. Er hatte nur eine einzige Chance.
    Er musste schnell sein.
    Verdammt schnell.
    Er machte sich bereit, indem er die Luft aus seinen Lungen entweichen ließ.
    »Tamra!«, schrie er.
    Dann schoss er.
    Liam hatte sich an Fouchous Seite gedrängt, so dicht, dass ihre Arme und Oberschenkel sich berührten. Eine Wärme ging von dem Körper des Kindes aus, die fast fiebrig wirkte.
    Im ersten Moment war Fouchou nervös gewesen, erfüllt mit Angst. Doch jetzt, da es ihm gelungen war, die Flammen auf sich aufmerksam zu machen und sie langsam auf ihn zuschwebten, wurde er auf einmal ganz ruhig.
    Der Flammenschwarm blieb vor ihm stehen.
    Fouchou trat so dicht an die Kante der Loge heran, wie er es wagte. Er vermied es, einen Blick in den Abgrund zu werfen, der unter ihm gähnte. Bloß nicht schwindelig werden und in die Tiefe stürzen! Er streckte eine Hand aus, und die Flammen schienen zu verstehen, was er ihnen sagen wollte.
    Eine von ihnen löste sich aus dem Schwarm, näherte sich lautlos und blieb wenige Millimeter vor seinen ausgestreckten Fingern stehen.
    »Ein Geschenk«, murmelte er. »Ein Geschenk für euch habe ich.« Er hob den Lederbeutel, den er in der anderen Hand hatte.
    Die Flamme rührte sich nicht.
    »Sie akzeptiert den Frieden, den sie mit Neko geschlossen hat«, flüsterte Fouchou Liam zu. »Siehst du das? Sag den anderen, dass die Flammen ihnen nichts mehr tun werden.« Er nahm das Lederband zwischen die Zähne, formte mit der nun freien Hand eine Schüssel und näherte sie der Flamme von hinten.
    Sie wich ihm aus und schwebte dabei ein Stück über Fouchous Finger hinweg. Vorsichtig näherte er sich ihr noch ein bisschen mehr, trieb sie auf diese Weise über seinen Handrücken, den Unterarm hinauf bis zur Schulter. Das Pulsieren der Flamme wurde schneller und erinnerte jetzt an den Rhythmus, den sie kurz vor einem Angriff an den Tag gelegt hatten. Es kamen jedoch keine Panikimpulse.
    Fouchou drängte die Flamme noch ein Stück höher, bis sie dicht an seiner Halsschlagader schwebte. Er drehte die Hand ein wenig, schob die Flamme an seiner Wange hinauf. Als sie sein Jochbein erreicht hatte, schien sie zu begreifen. Den letzten Rest des Weges legte sie allein zurück.
    Sie setzte sich auf Fouchous Stirn. Ihr Pulsieren war jetzt schnell und erregt, aber sie rührte sich nicht.
    »Ein Geschenk«, murmelte Fouchou. Er konnte nur hoffen, dass die Flammen in der Lage waren, die Symbolik seiner Handlung zu verstehen.
    Langsam hob er den Lederbeutel an die Lippen und zog die Schnur mit den Zähnen auseinander.
    »Sag den anderen, was geschehen ist, ja?«, bat er Liam. »Und jetzt geh!«
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Ich will zusehen.«
    Fouchou war dicht davor, es ihm zu verbieten, doch dann entschied er sich dagegen.

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