Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Kohurion! Noch musst du sie nicht einsetzen.« Der Lare war zufrieden. »Du wirst mich ein Stück weit auf deinen Armen tragen, aber nur innerhalb dieses Schiffes.«
    Verduto-Cruz wurde sanft in die Höhe gehoben. Er balancierte die Bewegung aus, bis er sicheren Halt hatte.
    »Aktiviere deinen Deflektorschirm!«
    »Deflektor ist aktiviert und arbeitet fehlerfrei.«
    Im Schutz der Unsichtbarkeit schwebte der Kampfroboter eine Handbreit über dem Boden den Korridor entlang, der von Cruz' Kabine zu den gemeinschaftlichen Sanitäranlagen führte. Zwei Raumsoldaten kamen ihnen entgegen. Die Alteraner diskutierten heftig, aber sie bemerkten den Posbi nicht, obwohl sie beinahe auf Tuchfühlung an ihm vorbeigingen.
    Verduto-Cruz dirigierte den Roboter auf das nächste Hauptdeck und weiter zu einem seitlich gelegenen Schott. Fauchend glitten die Lamellen auseinander, und ebenso geräuschvoll schlossen sie sich hinter dem Roboter wieder. Die Sensoren reagierten nicht auf optischen Reiz, sondern auf die sich nähernde Masse.
    Verduto-Cruz hatte eine spärlich bestückte Ausrüstungskammer erreicht. Sie gehörte zu der als Werkstatt bezeichneten größeren Räumlichkeit, die von hier aus auf direktem Weg betreten werden konnte. Der Lare war sicher, dass er nur auf die übliche Wache treffen würde. Die Techniker hatten sich in ihre Kabinen zurückgezogen und holten versäumten Schlaf nach. Nachdem Verduto-Cruz' Schatulle kurz vor dem zweiten Aufbruch von Rhodans Trupp endgültig als unbrauchbar erklärt worden war, gab es für sie keine dringende Arbeit mehr. Dass einige von ihnen ausgerechnet diesem Umstand ihr Leben verdankten, würden sie womöglich nie erfahren.
    Die Wache hatte es sich bequem gemacht. In einem Holowürfel flimmerten Szenen einer Dokumentation, offensichtlich Bilder aus dem Alter-System. Aber dafür interessierte Verduto-Cruz sich nicht. Er verstand ohnehin nicht, weshalb eine Wache aufgestellt wurde. Die Alteraner misstrauten augenscheinlich allem und jedem.
    Er ließ sich von den Armen des Kampfroboters auf den Boden gleiten. Obwohl er glaubte, völlig geräuschlos abzufedern, richtete sich der Alteraner abrupt auf und sah sich um.
    »Ist da wer?«
    Der Mann blickte ihn geradewegs an. Trotzdem konnte er nichts erkennen; da durfte nicht einmal eine leichte Trübung der Luft sein.
    Aus der Deckung des Deflektorfeldes heraus schoss Ver-duto-Cruz.
    Der Paralysatortreffer ließ den Alteraner steif zusammenbrechen. Seine Muskulatur war gelähmt, aber sein Wahrnehmungsvermögen und sein Verstand arbeiteten weiterhin. Verduto-Cruz sah das Entsetzen in den Augen des Mannes, als er sich, nun sichtbar geworden, flüchtig über ihn beugte.
    Er schaute sich um und fand seine Schatulle in der Wandnische, in der sie von Anfang an aufbewahrt wurde. Er schleppte die schwere Rüstung hinüber zu dem Arbeitstisch und holte sich einige der vielen halbfertigen Teile, die von den Technikern achtlos beiseitegeworfen worden waren. Niemand würde nachvollziehen können, wie viele solche Fragmente existiert hatten.
    Augenblicke später gab er Kohurion den Befehl, den gelähmten Alteraner vor der Nische abzulegen. Alles musste wie ein Unfall aussehen.
    Die Blicke des Alteraners folgten ihm. Verduto-Cruz schaute darüber hinweg. Der Mann interessierte ihn nicht.
    Vermutlich aus Langeweile hatte die Wache mit der defekten Schatulle hantiert und dabei eine Interaktion mit den Energie führenden Systemen in der Wandnische ausgelöst. Nachdem das Schiff von mehreren schweren Thermoschüssen getroffen worden war, mussten die Abdeckungen infolge Materialermüdung unsicher geworden sein. So würde es aussehen.
    Verduto-Cruz lockerte diese Abdeckungen und drapierte die Schatullenfragmente darum.
    Der Blick des Alteraners durchbohrte ihn förmlich. Der Mann hatte genau erkannt, was ihm bevorstand, aber er konnte nicht einmal schreien. Trotzdem versuchte er es mit aller Kraft.
    Verduto-Cruz registrierte überrascht, welche Reserven der Hilflose mobilisierte. Er verzog die Lippen zu einer hämischen Grimasse.
    Der Tod kam schnell, als der Lichtbogen übersprang. Flammen loderten auf. Sie würden alle Spuren verwischen.
    Während das Knistern und Prasseln sich ausbreitete und zähflüssig werdendes Metall zischend abtropfte, stieg Verduto-Cruz in seine Schatulle. Er beherrschte die Maske perfekt, und sie reagierte auf jeden noch so schwachen Impuls. Für sein Vorhaben war sie ideal, das hatte er sofort erkannt. Die Techniker waren naiv genug

Weitere Kostenlose Bücher