PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
schwerlich standhielt.
Gayn Dor, in der Ausdehnung dem terranischen Bundesstaat
Europa vergleichbar, wurde von verschachtelten Industriekomplexen beherrscht. Die einzige auf Anhieb erkennbare Abwechslung boten ausgedehnte Landefelder für die in steter Folge niedergehenden Fragmentraumer. Zerfetzte, auffasernde Wolkenbänke zeugten von unaufhörlichen Turbulenzen in der Atmosphäre.
Der Lastenschweber näherte sich einem Komplex dreihundert Kilometer landeinwärts und flog in eines von mehreren kegelstumpfförmigen Bauwerken ein. Er hatte kaum aufgesetzt, als krakenförmige Posbis schon mit dem Entladen der Containerfracht begannen. Von den Passagieren nahm keine der Maschinen Notiz.
»Hier fällt es mir leichter, sie zu kontrollieren, als in der Nähe des Zentralplasmas«, bemerkte Nano Aluminiumgärtner. Er klang zufrieden. »Sobald alles ausgeladen ist, kehrt das Fahrzeug nach Va-bonde zurück. Nun ja« - es hatte den Anschein, als hüstelte der Posbi amüsiert - »ein kleiner Umweg ist in unserem Reiseprogramm selbstverständlich enthalten.«
»Besichtigung des SIEBENKOPF-Gebäudes?«
Keiner seiner Begleiter sah Perry Rhodans Lächeln. Ganz so umfangreich, wie Leutnant Hainus Frage vermuten ließ, würde das Programm wohl nicht ausfallen. Rhodan vertraute vor allem darauf, dass Nano aus unmittelbarer Nähe wie ein Schwamm alle greifbaren Informationen aufsaugen konnte. Bislang hatte der Rundron-Posbi sich in dieser Hinsicht als Begleiter von unschätzbarem Wert erwiesen.
Die letzten Container wurden von kleinen Exemplaren der krakenähnlichen Maschinen abtransportiert, danach stieg der Lasten-schweber senkrecht auf, drehte einmal, als müsse er seinen Passagieren einen makellosen Rundblick bieten, und entfernte sich weiter landeinwärts.
»Es wird nicht lange dauern«, versprach Nano. »Fünf oder sechs Minuten reine Flugzeit. Ich schlage vor, auf eine Landung zu verzichten. Unser Transportfahrzeug ist nicht das geeignete Objekt; wir würden aller Vorsorge zum Trotz unnötig Aufmerksamkeit erregen. Um das zu verhindern, müsste ich zu viele eigenständige Arbeiter kontrollieren.«
»Einverstanden«, sagte Rhodan. »Vorerst wenigstens.«
In die zerklüftete Skyline mischte sich ein Hauch von Gleichmäßigkeit, eine ebene Monotonie wie in den weit verstreuten Landeplätzen für Fragmentraumer. Das Areal war groß, sonst wäre es nicht schon von weitem aufgefallen. Etwa zehn, zwölf Kilometer im Durchmesser, schätzte er während der Annäherung.
Im Zentrum dieses Geländes ragte ein plump anmutendes Gebilde auf.
Noch war der Schweber zu weit entfernt, aber Einzelheiten wurden schnell erkennbar.
»Eine Art überdimensionales Herz«, stellte Mondra fest. »Eine eigenartige Form für ein schätzungsweise knapp vierhundert Meter hohes Bauwerk.«
»Vielleicht ist es kein Bauwerk, sondern eine Maschine«, wandte Captain Olexa ein.
Mit schrumpfender Distanz wurde der verschlungene Aufbau des Objekts deutlicher. Das vielfältige Spiel von Licht und Schatten veränderte zwar nicht die Umrisse, ließ aber den Aufbau deutlicher werden. Das gesamte Gebilde wirkte immer mehr wie ein riesiger, mehrfach geknüpfter Knoten. Oder, so stellte Leutnant Hainu trok-ken fest, wie ein Konglomerat aus Gedärmen.
Der Lastenschweber schickte sich an, das Bauwerk zu umrunden.
Heerscharen von Posbis arbeiteten auf dem Fabrikgelände -sofern man das weitgehend ebene Gebiet wirklich als Fabrik bezeichnen wollte. Das wiederum implizierte die Vermutung, dass es sich bei dem Objekt keineswegs um ein reines Gebäude handelte und der Captain mit seiner Ansicht Recht behielt.
»Was stellt es dar?«, fragte Rhodan schon zum dritten Mal, als Nano Aluminiumgärtner endlich eine Reaktion zeigte.
»Ich habe alles versucht, um eine Antwort zu finden. Inzwischen bin ich überzeugt, dass die Posbis der Zweiten Zivilisation nicht wissen, was sie für SIEBENKOPF erschaffen. Dieses Objekt soll weder auf der Achtzigsonnenwelt noch auf Orombo in Betrieb gehen. In zwei Tagen werden die letzten Arbeiten abgeschlossen sein, dann wird das Gebilde zu seinem Bestimmungsort transportiert.« »Wohin genau?«
»Ins Zentrum von Ambriador - wobei mir die Information, dass aufgrund der hyperphysikalischen Gegebenheiten kein Raumschiff diesen Ort erreichen kann, paradox erscheint.«
Der Lastenschweber setzte zur zweiten Umrandung des skurrilen Objekts an. Von keiner Seite ließ es einen Hinweis auf seine geplante Verwendung erkennen.
»Es gibt Kursdaten
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