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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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neben dem Sandbecken, die Tawe für ein Kunstwerk gehalten hatte. Er hakte sich in einige ihrer Löcher ein und begann sich auf ihr zu winden, in s-förmigen Bewegungen. Sie drehte sich immer schneller im Kreis, und aus ihrer Halterung begann Wasser zu fließen, in einem immer kräftigeren Schwall.
    Tawe kroch darunter. Oh, wohltuendes, kühlendes Nass!
    »Du hast mich einigermaßen enttäuscht, junger Kollege«, sagte Forschungsrat Pokou, während er sich drehte, drehte. »Du hast nicht einmal den Versuch unternommen, diese Brunnenschraube zu bedienen oder auch nur zu begreifen. Noch einer, der gern hilflos bleibt! Noch einer, der ohne einen Alles-für-euch nicht einmal seine Notdurft verrichten kann!«
    Tawe rieb die eingeweichten Schmutzränder an ihrer Unterseite mit Sand ab. Es tat weh. Alles tat weh. Schon hatten sich winzige graue Risse in ihrer trübschwarzen Panzerhaut gebildet. Sie wusch den Sand ab und war endlich sauber. Abgesehen davon, dass sie sich inwändig beschmutzt und verfault fühlte.
    Pokou stieg von der wundersamen Mechanik ab. »Und dann hast du nicht einmal versucht, dir ein Schutzzelt zu bilden, einen Schlupfpanzer, sonst irgendetwas! Du hast deine größte Gabe einfach brachliegen lassen.« Er klapperte missbilligend mit den Mandibeln. »Zuversichtlich stimmt mich lediglich, dass du nicht versucht hast, über die Mauern zu fliehen. Das deutet darauf hin, dass du dich doch schon in deine neuen Lebensverhältnisse einzufügen beginnst.«
    Über die Mauern fliehen? Dieser Gedanke war ihr tatsächlich nicht gekommen. Sie fühlte sich verraten, von den eigenen Instinkten im Stich gelassen.
    »Und es gibt mir die Hoffnung, dass wir dich zu einem nützlichen
    Mtglied der Mannschaft formen können. Aber du musst dir dessen bewusst sein, junger Kollege, dass du auf einem wesentlich niedrigeren Niveau anfängst als die meisten Imago-Forscher. Dümmlich-keit ist fatal, aber auch Eigensinn schadet nur. Der Mannschaft, der gemeinsamen Aufgabe und nicht zuletzt dir selbst.«
    Was faselst du da, altes Wrack?, hätte sie am liebsten gerufen. Ihr könnt mich mal!
    Aber dafür war sie viel zu kaputt. Und so verrückt es auch schien, so peinlich seine Manipulation in ihrer Durchschaubarkeit auch war, sie verspürte ihm gegenüber Dankbarkeit - weil er sie aus dieser scheußlichen Lage gerettet hatte.
    Als sie über den Hof zu einer fernen Tür zuckelten, drehte Pokou, der nicht mehr der Schnellste war, sich um und machte eine missbilligende Fühlerbewegung. Die Spottgegenstände, die von der johlenden Meute über der Brüstung gebildet worden waren, lösten sich ploppend und Funken sprühend in Nichts auf.

Zwölf
    Startac Schroeder erwachte in der Stille eines Krankenzimmers. Die Luft war kühl, angenehm frisch. Schwaches licht drang durch seine Lider. Als er sich umdrehte und nach der Bettdecke tastete, knarrte das Bett unter ihm und schwankte etwas. Und die Bettdecke fühlte sich wie ein kurzhaariges Fell an. Er schlug die Augen auf.
    Er befand sich tatsächlich in einem Krankenzimmer. Die Wände waren hell getüncht, das Bett, auf dem er lag, bestand offensichtlich aus einer Art Rohrgeflecht, und es war tatsächlich ein Fell, unter dem er lag.
    Ein Krankenzimmer von der primitiven Sorte. Der Boden bestand aus einer immerhin sauber gefegten betonartigen Schale.
    Es handelte sich um ein Zweibettzimmer. Und das Bett neben ihm war leer. Tamra?
    Er setzte sich ruckhaft auf. Prompt wurde ihm schwindelig.
    Das Bett war eindeutig benutzt worden. Wahrscheinlich machte sie einen Spaziergang auf dem Flur.
    Schroeder sah an sich hinab. Er trug seine Unterwäsche. Immerhin. Er schwang vorsichtig die Beine aus dem Bett. Der Boden war rau und kratzig unter seinen nackten Fußsohlen.
    Was für eine Sorte Krankenstation war das?
    Andererseits waren Kelosker dafür bekannt, eine gewisse Primitivität in ihren Lebensverhältnissen zu haben.
    Schroeder kniff die Augen zusammen. Hatte er wirklich Kelosker gesehen, kurz bevor er ohnmächtig geworden war? Irgendetwas stimmte mit seiner Erinnerung nicht.
    Neben ihm, über dem Kopfende des Bettes, bewegte sich etwas. Eine mit langen Fühlern besetzte, metallisch schwarze Kugel, bei der es sich offensichtlich um einen Medorobot handelte.
    »Hol einen Mediker«, sagte Schroeder und schnaubte. Er hatte terranisch gesprochen. Er sagte seinen Satz noch einmal auf Larion.
    Die Kugel reagierte nicht.
    »Hast längst einen verständigt, hm?« Schroeder richtete sich auf, so gut er es

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