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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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mampfte.
    Tibala scharrte auf dem bröckeligen Betonboden der Kammer.
    »Ist irgendwas?«, fragte Tawe.
    »Nein ...Ja. Es tut mir leid, was sie vorhin mit dir veranstaltet haben. Ich bin es gewesen, der Pokou informiert hat«
    »Nett von dir. Danke.«
    »Gern. Na dann, ich muss los.« Er beeilte sich so sehr, dass seine Beine wie Fransen im Wind zu wehen schienen.
    Das Essen half Tawe, wieder ein wenig den Überblick zu bekommen. Sie war nach wie vor zur Flucht entschlossen. Sie war nach wie vor entschlossen, sich zu sperren.
    Sie wollte kein Forscher sein. Sie wollte nicht deren seltsame Gebilde schaffen, so faszinierend diese auch waren.
    Sie wollte zu Adilai. Wollte frei sein.
    Mit etwas Geduld fand sie sicher einen Weg aus der Fabrik heraus. Und wenn nicht, konnte sie sich immer noch allem verweigern. Ohne mich!, konnte die Entgegnung auf alles sein. Ich will nicht.
    Aber sie hatte ja nicht nur gegen die Forscher zu kämpfen.
    Ihr eigener Leib, der ihrem Selbst so lange ein freundliches Heim gewesen war, kehrte sich gegen sie. Sie wuchs zu einem Mann heran.
    Wie ließ sich das aufhalten? Woher kam überhaupt die Verwandlung? Tawe hatte keine Ahnung. Sie wusste so wenig, und die
    Forscher wussten so viel.
    Vielleicht war es das Beste, sich geläutert zu geben. Ja, sie hatte einige Anfangsschwierigkeiten gehabt, aber nun war sie begierig darauf, Jungforscher zu werden, oder sperrte sich jedenfalls nicht mehr. Auf diese Weise konnte sie lernen, was es zu lernen gab ... konnte vielleicht einen Ausweg aus dieser Fabrik finden. Aber dann war da immer noch das Problem, dass sie ein Mann-Riese werden würde. Keine gemeinsame Größe mehr mit Adilai, keine Liebe auf Fühlerhöhe. Tawe würde groß sein und stark und rau, und Adilai würde klein sein und schwach und zart. Eine widerwärtige Vorstellung. Tawe grauste.
    Außerdem - wo sollten die beiden denn dann hin? Es wäre ein absoluter Bruch mit allem, was die Ueeba kannten. Männer lebten einfach nicht draußen unter den Frauen. Überall würden die Frauen Tawe ausweichen, würden scheu sein und neugierig zugleich ... kein Tanzen mehr in der Menge auf der Festwiese, keine Scherze und Ausflüge mehr mit Adilai als Paar unter lauter Paaren und Haufen.
    Tawe biss sich auf den Fühler: Wie dumm war sie denn! Nie würden die Alles-für-euch sie dort lassen, immer wieder würden sie die Fabrik verständigen, und dann würde ein Forscher kommen und sie zurückholen.
    Zum ersten Mal im Leben begann sie die Allgegenwart der Al-les-für-euch infrage zu stellen. Oh, es war immer so schön gewesen, dass sie wussten, wo eine jede Ueeba war! So hatte Adilai Tawe finden können an dem einsamen Strand.
    Nun aber war es... wie gelähmt zu sein.
    Männer waren nicht frei. Männer hatten Pflichten.
    Ich werde auf dich warten, hatte Adilai gerufen.
    War sie jetzt ebenso krank vor Verzweiflung wie Tawe? Wimmelten auch ihr Madengedanken im Hirn herum?
    Tawe musste einen Weg aus dieser stinkigen Fabrik hinausfinden. Sie musste!
    Dann würde sie weitersehen.
    So sagte sie sich, um einen Schlussstrich zu ziehen, aber dann begannen dieselben wirren Madengedanken wieder und wieder durch ihr Hirn zu kriechen, endlos, eklig, fett.

Vierzehn
    Schroeder lachte auf, aber es war nicht witzig. Ganz und gar nicht. »Tamra, weißt du, was das heißt, wenn es hier Kelosker gibt? Dass wir mitten in einem Wespennest gelandet sind, heißt das!«
    »Wespennest?«
    »Ein Ort, an dem es gefährlich zugeht. Sehr gefährlich.«
    Sie sah ihn nur an.
    Natürlich, sie denkt an Terra Incognita. Er zog die Schultern hoch. »Nicht ganz zutreffend, meinetwegen. Aber Terra Incognita lag fernab von bewohnten Welten. Ohne diesen ... Attraktor wäre dort nie jemand gelandet. Und Pakuri, hier im Zentrum von Ambriador, müsste eigentlich auch bestenfalls ein Nest sein, so eingeschränkt, wie die Raumfahrt in den Zentrumsbereichen von Galaxien möglich ist. Und trotzdem stoßen wir hier auf Posbis und sogar auf Kelosker. Diese merkwürdige Sippe, wie du sie nennst, ist legendär.«
    »Aha?«
    »Ich frage mich, was sie hier treiben.« Da erst merkte er, wie unbeeindruckt Tamra war. Ihr Gesichtsausdruck ließ sich bestenfalls als milde neugierig bezeichnen.
    »Tamra. Die Kelosker gehörten einst zu den brillantesten mathematischen und logischen Denkern des Universums. Sie konnten problemlos mit fünf- und sechsdimensionalen physikalischen Zusammenhängen operieren. Ihre begabtesten Köpfe gelangten sogar in den

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