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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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sich auf sie. »Ja«, sagte der Ueeba hinter der Tür. »Ja. Selbstverständlich.« Die Worte kamen so zögernd, als müsste er sich an jedes einzelne erst erinnern.
    Die Tür schwang auf. Der Ueeba namens Tawe führte sie in eine große, halbschattige Halle. Er setzte die Füße so langsam und ruckhaft, dass es aussah wie bei einer Maschine. Kein Vergleich zu den flüssigen, flirrenden Bewegungen, die den Ueeba sonst zu eigen waren.
    »Das ist eine Werkstatt, ja?« Schroeder sah sich um.
    »Der Imago-Saal«, sagte Tawe. Er war groß und grau, und Tamra sah erst jetzt, dass ihm eine ganze Reihe Beine fehlten. Ein Narbe zog sich seinen Rücken entlang wie eine unregelmäßig gezackte Schweißnaht Sie glänzte wie Blei.
    Der jüngste Forschungsrat?, dachte Tamra. Dann möchte ich aber nicht den ältesten sehen. Dieses Wesen ist ein Wrack.
    Tawe führte sie ein Stück weiter, an einigen groben Steintischen vorbei, auf denen Terminals standen ... Bücher, fleckig und gelbstichig... hölzerne Schalen mit Schmutzrändern darin, von Speiseresten vermutlich ... schmuddelige Tücher lagen zusammengeknüllt und faltig auf dem Boden.
    »Darf ich euch etwas zu trinken bringen?«, fragte Tibala, sammelte eifrig die Tücher auf und stopfte sie in eine der Schalen. »Tawe?«
    »Trinken. Ja, trinken wäre gut«
    »Ein Fässchen Bier mit drei Schläuchen?«
    »Nein! Kein Bier! Forscher sind nüchtern!« Auf einmal war die Kraft dieses Tawe spürbar.
    »Aber... ausnahmsweise. Du könntest ein wenig Entspannung brauchen«, sagte Tibala. »Dein Geist... Er ist zu erhitzt. Bitte. Du brauchst dringend eine Pause.«
    »Keine Pause«, sagte Tawe. »Bring mir kalten Würz. Stark, bitte.«
    Irrte Tamra sich, oder war dieses schnarrende Geräusch, das Ti-bala von sich gab, ein Seufzen? Ihr ehemaliger Krankenpfleger wuselte davon.
    »Bitte«, sagte Tawe. »Macht es euch bequem.« Der Hundertfüßler krabbelte ein Stück die Wand hinauf, dann zog er irgendwie die
    Beine unter seinen schalenbewehrten Leib und schien sich festzusaugen.
    Tamra sah sich um. Schließlich lehnte sie sich mit dem Po an einen der Steintische. Bequem würde das nicht lange sein; sie konnte einen ihrer Schenkelknochen spüren.
    Startac war stehen geblieben. »Du hast uns also bei diesem Lodertunnel gefunden.«
    »Beim Dimensionstunnel, ja.«
    »Dann verdanken wir dir wohl unser Leben«, sagte Startac. »Allerdings frage ich mich, warum du uns - eine fremde Spezies - nicht bei den Posbis abgeliefert hast. War nicht damit zu rechnen, dass diese sich besser um unsere Verletzungen hätten kümmern können?«
    Startacs Gesicht war dunkel, verschlossen. Seine Augen, zu Schlitzen zusammengezogen, ließen nichts erkennen. Er ist wütend, begriff Tamra.
    »Bei den Posbis«, sagte der Ueeba an der Wand nach einer Weile. »Warum nennst du sie immer so? Posbis, das ist der Name für die Urahnen der Alles-für-euch. Für ihre Götter vielleicht. Die Quellen sind da nicht ganz klar.«
    »Ich habe wochenlang im Koma gelegen. Und dann erwache ich endlich daraus und darf feststellen, dass nur ein paar Kilometer entfernt eine hochzivilisierte Maschinenkultur ihr Lager aufgeschlagen hat, deren Mediker mich vielleicht binnen Stunden wieder auf die Beine gebracht hätten!«
    »Nun, du kannst gern zu einer Nachuntersuchung dorthin gehen«, sagte der Ueeba. Seine langsam und ungleichmäßig klackenden Mundwerkzeuge schienen die Worte zu zerschneiden. »Aber wir hier in der Psi-Fabrik erledigen unsere Arbeit selbst. Ohne die Hilfe der Maschinenwesen.«
    »Was mir ehrlich gesagt nur recht ist, werter Ueeba«, brachte Tamra sich ein, um die Situation zu entschärfen. »Ich habe es lieber mit biologischen Wesen zu tun. Aber wir haben uns noch nicht vorgestellt. Mein Begleiter hier heißt Startac Schroeder. Ich bin Tamra Cantu. Wir wissen, dass du viel zu tun hast, und möchten dich nicht länger stören als nötig. Aber dein Kollege sagte uns, du hättest re-gelmäßig Kontakt mit den Keloskern. Wir sind heute auch dort gewesen. Sie haben aber nicht mit uns gesprochen.«
    »Nicht?«, fragte Tawe. »Das wundert mich.« Er löste sich von der Wand, beugte sich ihr entgegen. »Habt ihr ihnen gesagt, dass ihr aus dem Dimensionstunnel kommt?«
    »Ja«, sagte Tamra, obwohl sie sich nicht mehr ganz sicher war. Sie sah zu Startac, aber er starrte den Ueeba an.
    »Das ist seltsam. Ich hätte gedacht...« Der Ueeba machte eine langsame, wirbelnde Bewegung mit den kürzesten Fühlern. »Was möchtet ihr denn

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